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Die Rakete und das Lamm

Aus der August 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschheit scheint von einem Atomwaffenfieber ergriffen zu sein. Die Supermächte haben Atomwaffen von großer Zerstörungskraft angehäuft, und auch kleinere Mächte beeilen sich, ihre eigenen Arsenale aufzubauen, obwohl die Atommächte sie daran zu hindern suchen. Jedes Jahr werden die Waffen todbringender; ihre Zerstörungskraft, Geschwindigkeit und Treffsicherheit nehmen immer mehr zu.

In einer Welt widerstreitender politischer Systeme und kultureller und sozialer Gegensätze glauben die Staaten, sie gingen ein großes Risiko ein, wenn sie in ihren Verteidigungsanstrengungen nachließen. Raketen und andere komplexe Komponenten eines Nuklearwaffenarsenals scheinen für die Erhaltung der Stabilität erforderlich zu sein, solange die Möglichkeit einer Aggression bestehenbleibt.

Die Christliche Wissenschaft hingegen bietet der Welt etwas an, was über den Glauben an die Macht materieller Bewaffnung hinausgeht, denn sie enthüllt, was der wirkliche Feind ist und worin die wahre Verteidigung liegt. Sie zeigt, wie wir die Macht des Christus, der Wahrheit, anwenden können, um böse Absichten zunichte zu machen, damit die Menschheit allmählich ihre Befürchtungen überwindet und anfängt, ihre Abhängigkeit von Atomwaffenarsenalen zu verringern, bis diese eines Tages vollständig abgebaut werden können. Der Apostel Paulus drückt es mit den wohlbekannten Worten aus: „Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, zu zerstören Befestigungen. Wir zerstören damit Anschläge und alles Hohe, das sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Gedanken unter den Gehorsam Christi.“ 2. Kor. 10:3–5;

Hier also erfahren wir, wie wir Befestigungen niederreißen: indem wir jeden Gedanken der Herrschaft Christi unterwerfen. Welche Anschläge müssen zerstört werden? Haß, Neid, Groll, Verschlagenheit, Heuchelei, Habgier — all jene negativen, verderbten Kräfte des sterblichen Gemüts, die sich der Menschheit anhängen und das Wohlergehen des einzelnen und der Gesamtheit untergraben möchten. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit die fast unmerkliche Entwicklung der verbrecherischen Instinkte im sterblichen Denken und warnt vor der Abneigung, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Abgesehen von dem Versuch, den Rüstungswettlauf einzudämmen — ein lobenswertes menschliches Bemühen, das dennoch größtenteils von der Furcht vor Selbstzerstörung motiviert ist — müssen gewaltige, disziplinierte, unablässige Anstrengungen unternommen werden, um jene schlechten Gedanken im menschlichen Bewußtsein unter Kontrolle zu halten, die dem Wettrüsten überhaupt erst Nahrung geben. Durch wissenschaftliches Gebet können wir die Unwirklichkeit der gesetzlosen Einflüsse der Furcht und Bosheit erkennen, die beanspruchen, die Menschheit zu regieren, und können so bei ihrer Ausrottung mithelfen. Wir können uns klarmachen, daß der Mensch das Kind Gottes ist und daher jede seiner Handlungen mit dem göttlichen Willen in Übereinstimmung steht.

Vor allem aber müssen wir bei uns selbst anfangen. Es ist für den allgemeinen Frieden von entscheidender Bedeutung, daß wir in unserem eigenen Denken und Handeln jeden bewußten oder unbewußten Impuls von Haß, Groll oder Heuchelei, der die Gesamtsumme des Irrtums in der Welt vergrößert, entdecken und ausrotten. Mrs. Eddys Anweisung in dieser Hinsicht ist klar: „Daheim und draußen müssen die Christen die Waffen gegen den Irrtum erheben. Sie müssen mit der Sünde in sich und in anderen ringen und diesen Kampf fortsetzen, bis sie ihren Lauf vollendet haben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 29;

Was die Welt unbedingt lernen muß, ist, daß wahre Macht nicht in Vernichtungswaffen liegt, sondern in jenen tätigen Eigenschaften der göttlichen Liebe, die gerade den Drang heilen, zum Krieg Zuflucht zu nehmen. Es muß erkannt werden, daß ballistische Raketen und Sprengköpfe und Atombomben niemals den von Gott geschaffenen Menschen zerstören können. Auch können sie nicht dem materiellen Dasein ein Ende machen, das, wie die Christliche Wissenschaft enthüllt, ein falscher Traum ist. Allein die allmächtige Wahrheit vermag dies zu tun, denn nur die Wahrheit kann die vermeintliche Substanz des Traums durchdringen und ihn auslöschen.

In der Offenbarung leistet Johannes der Menschheit eine wertvolle Hilfe, indem er schildert, wie der wahre Kampf zwischen den Kräften des Bösen, die durch die Schlange oder den „Verkläger“ dargestellt werden, und den Kräften des Guten, durch Engel versinnbildlicht, ausgetragen wird. In dieser eindrucksvollen symbolhaften Schilderung wird der Teufel „durch des Lammes Blut“ Offenb. 12:10, 11; überwunden. Mrs. Eddy definiert „Lamm Gottes“ im Glossarium von Wissenschaft und Gesundheit zum Teil wie folgt: „Unschuld und Reinheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 590; Und in dem Kapitel „Die Apokalypse“ erklärt sie, daß die Vision des Offenbarers die göttlich wissenschaftliche Art und Weise der Kriegführung mit dem Bösen und den schließlichen Sieg darüber darstellt.

Mit der Gestalt des Lammes assoziiert das menschliche Gemüt Hilflosigkeit und Wehrlosigkeit. Doch die Christliche Wissenschaft lehrt, daß reine Güte Macht ist, weil Gott, das Gute, allmächtig und allgegenwärtig ist. Ja, sie ist die einzige Macht. Wenn solche Eigenschaften Gottes wie Liebe, Reinheit, Integrität täglich zum Ausdruck gebracht werden, stellen sie ein göttliches Gesetz dar, das die Sünde im menschlichen Denken zerstört. Dieses Gesetz bewirkt einen grundlegenden Wandel des Charakters; es schwächt dadurch die angeblichen Kräfte des Irrtums ab, die den einzelnen und ganze Völker zu Gewaltakten verleiten möchten, und zerstört sie schließlich. In dem Verhältnis, wie das wahre, christusgemäße Wesen des Menschen ans Licht gebracht wird, wird sich das Tierische im individuellen und nationalen Charakter verflüchtigen, bis kein sündhafter Beweggrund, Plan oder Impuls übrigbleibt. Mrs. Eddy schreibt: „Die Waffen der Frömmelei, der Unwissenheit und des Neides fallen vor einem ehrlichen Herzen zu Boden.“ ebd., S. 464; Wie ermutigend ist es doch, daran zu denken, daß jeder reine Gedanke und jede ehrliche Tat, so geringfügig sie auch sein mögen, dem nuklearen Wettrüsten entgegenwirken!

In der Christlichen Wissenschaft müssen wir also den hektischen Rüstungswettlauf in der Welt in Zusammenhang mit der wahren Kriegführung sehen, die im mentalen Bereich stattfindet. Der Kampf findet im menschlichen Bewußtsein statt, und unsere einzigen wahrhaft wirksamen Waffen sind geistig. Ist ein Mehrfachsprengkopf mit seiner potentiellen Zerstörungskraft erschreckend? Gibt es etwas Mächtigeres als den Einfluß der göttlichen Liebe? Ist ein Marschflugkörper mit seiner Treffsicherheit beeindruckend? Gibt es etwas Präziseres als das feststehende Prinzip, das durch das unwandelbare Gesetz des Guten wirkt? Ist die Schnelligkeit einer ballistischen Interkontinentalrakete furchterregend? Gibt es etwas Dynamischeres und augenblicklich Wirksameres als einen geistig inspirierten Gedanken? Die Bibel sagt: „Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn ein zweischneidig Schwert.“ Hebr. 4:12.

Während die menschlichen Regierungen danach ringen, Mittel zu finden, um die Gefahr einer atomaren Katastrophe zu verringern, können die Christlichen Wissenschafter die allmächtige Waffe moralischer und geistiger Läuterung ergreifen, um den sterblichen Traum, in dem Kriegführung überhaupt möglich erscheint, auszulöschen. Und indem sie mit Beweisen in ihrem eigenen Leben anfangen, sehen sie Anhaltspunkte dafür, daß ein volles Verständnis von Gott tatsächlich zu universalem Frieden führen wird.

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