Wir alle wußten, daß die simulierte Lawine unwirklich war. Unser Führer hatte uns alles vorher erklärt. Und dennoch hätte ich, nachdem unsere Bahn in den sich drehenden Kunststoffzylinder hineingefahren war, leicht glauben können, daß ich in eine tiefe Gletscherspalte stürzte. Es verhielt sich genauso, wie es der Führer vorher angekündigt hatte: als ich die Augen schloß, verschwand das Gefühl des Fallens sofort, und ich merkte, daß wir tatsächlich noch immer auf dem Gleis geradeaus fuhren. Kurz darauf verließen wir alle wieder diesen Tunnel mit seinen besonderen optischen und akustischen Effekten.
Für diese unverkennbare Veranschaulichung der Unzuverlässigkeit und illusorischen Natur des Zeugnisses der körperlichen Sinne bin ich immer dankbar gewesen. Als Christliche Wissenschafterin wurde ich erneut daran erinnert, daß wir uns vollständig von dem abwenden müssen, was uns die materiellen Sinne erzählen, wenn wir die geistigen Tatsachen des Seins erlangen wollen. Krankheit z. B. ist nur eine Illusion. Ihre Symptome können jedoch so wirklich erscheinen, und ihr Name kann so furchterregend klingen, daß wir, wenn wir nicht wachsam sind, sie unversehens als wirklich und als uns überlegen anerkennen.
„Es gibt keine Krankheit“Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 421;, erklärt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr'istjәn s'aiәns), mit Nachdruck. Die Christliche Wissenschaft erläutert ferner, daß Krankheit keine Macht, keine Intelligenz ist, sondern nur eine Illusion des materiellen Sinnes — des falschen Sinnes, dessen Argument zunächst darin besteht, der Mensch sei materiell, durch die Materie aus Materie geschaffen; er werde durch sogenannte Gesetze der Materie regiert und sei den Bedingungen der Materie unterworfen. Der materielle Sinn behauptet, es gebe Begrenzung, Mangel und Unausgewogenheit; zuviel Materie, zuwenig Materie; entstellte, erkrankte, geschwächte Materie. Und er erhebt Anspruch auf den Menschen als das leidende Opfer der Materie.
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