Als ich vor mehr als fünfundzwanzig Jahren die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) kennenlernte, war ich in großer Verzweiflung. Ich bat Gott unter Tränen, mir doch den Weg zu zeigen, den ich gehen sollte. Mary Baker Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 1): „Verlangen ist Gebet; und kein Verlust kann uns daraus erwachsen, daß wir Gott unsere Wünsche anheimstellen, damit sie gemodelt und geläutert werden möchten, ehe sie in Worten und Taten Gestalt annehmen.“
Mein inniges Gebet wurde erhört. Am nächsten Tag begegnete ich einer lieben Bekannten. Sie fragte mich ganz plötzlich: „Kennen Sie die Christliche Wissenschaft? Sie müssen das Buch unbedingt lesen!“ Ich dachte bei mir, was mag das wohl sein; ich habe so viele Enttäuschungen erlebt, und dies wird mir auch nicht weiterhelfen. Einen Tag darauf fragte sie mich: „Haben Sie das Buch bestellt?“ Ich hatte eigentlich gar nicht die Absicht, mir das Buch zu kaufen. Aber meine Bekannte war sehr hartnäckig. Am anderen Tag fragte sie mich wieder: „Haben Sie das Buch bestellt?“ Dies war mir sehr peinlich, und da ich sie nicht kränken wollte, antwortete ich: „Heute noch werde ich es bestellen.“ Als ich Wissenschaft und Gesundheit erhielt und darin zu lesen begann, interessierte es mich sehr. Ich probierte einmal aus, wie wohl so eine Behandlung vor sich gehen könnte. Da erlebte ich plötzlich eine große Überraschung — eine sofortige Heilung! Ich war so ergriffen und neugierig geworden, daß ich von da an das Studium mit Eifer aufnahm.
Erst später erfuhr ich, daß es Ausüber der Christlichen Wissenschaft gibt. Und da sich ein Problem nach dem anderen einstellte, nahm ich die Hilfe einer Ausüberin in Anspruch. Mein ganzes Leben begann sich zu ändern. Die weise Ausüberin stand mir in meiner Not und geistigen Entwicklung bei. Ihre gebeterfüllte Unterstützung war so wirksam, daß ich oft, noch ehe mich ihre Briefe erreichten, die Antwort hatte, und zwar in der Überzeugung, daß Gott mir half. Die große Furcht, die mich mein ganzes Leben so sehr geplagt hatte, verschwand. Ich hatte endlich den Weg in die Freiheit gefunden. Schwierigkeiten und Prozesse wurden gelöst.
Auch in meiner Familie erlebten wir wunderbare körperliche Heilungen. Mein Sohn wurde durch die Christliche Wissenschaft von einem Nabelbruch geheilt, und eine vorgesehene Operation erübrigte sich. Er war in zehn Tagen vollständig geheilt. Dies liegt über zwanzig Jahre zurück. Meine Mutter stürzte eine Treppe mehrere Stufen rückwärts hinunter und blieb wie tot liegen. Ich rief sofort eine Ausüberin an. Während ich mit ihr sprach, kam meine Mutter wieder zu sich und behauptete, sie sei nicht gefallen. Sie erfreute sich danach weiterhin bester Gesundheit. Auch beruflich hatte ich großen Beistand durch die Hilfe der Christlichen Wissenschaft. Alles ging mir leicht von der Hand. Versorgungsprobleme wurden zu unserer großen Freude gelöst, als ich erkannte, daß alle Menschen geistige Ideen sind und nur Liebe ausdrücken können. In ganz kurzer Zeit waren wir reichlich versorgt.
Ich mußte noch manche Prüfung bestehen. Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 66): „Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes.“ Dies hat sich in unserer Familie bewahrheitet. Bei einer Gartenarbeit stürzte ich rückwärts von einer Mauer. Ich konnte mich nirgendwo festhalten und fiel mit dem Rücken auf eine Steintreppe. Es sah so aus, als ob ich innere Verletzungen und Knochenbrüche erlitten hätte. Ich sah den blauen Himmel über mir, und ich wußte, daß es bei Gott keine Unfälle gibt. Ich sagte mir: „Gott ist Alles-in-allem.“ Ich konnte aufstehen und in die zweite Etage meiner Wohnung gehen. Es war niemand im Haus. Ich rief sogleich eine Ausüberin an und bat sie, für mich zu beten — mir zu helfen, den Unfall in meinem Denken auszulöschen. In zwei Wochen war ich vollständig wiederhergestellt. Ja, ich fühlte mich wohler als je zuvor.
Mrs. Eddy sagt: „Jede Probe unseres Glaubens an Gott macht uns stärker“ (ebd., S. 410). Letzteres konnte ich nach einer schweren Beleidigung ganz besonders stark erleben. Ich hatte mir diese zu sehr zu Herzen genommen und wurde krank. Es war eine besonders schwere Prüfung, da ich ohne menschliche Hilfe und Beistand blieb. Als ich nach innigem Gebet erkannte, daß hier tierischer Magnetismus in den vielen Gestalten des Bösen auftrat, erhob ich mich noch mehr, um mich und die anderen geistig zu sehen, als das Ebenbild Gottes, und dies brachte die Befreiung. Ich bin dankbar für alle Prüfungen und Erfahrungen, die uns näher zu Gott bringen. Im Gebet sind wir von Seiner Macht des Guten erfüllt, die alles Böse zerstört, und wir wachsen in dem Verlangen, nur mit der göttlichen Liebe zu wirken.
Remscheid, Bundesrepublik Deutschland
