Dankbaren Herzens gedenke ich der vielen Segnungen, die ich im Laufe der Jahre durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft erleben durfte, sei es in Krankheitsfällen oder in Zeiten großer Not und Schwierigkeiten. Wenn wir uns ehrlich bemühen, den geraden Weg zu gehen und standhaft und treu auf die göttliche Liebe zu vertrauen, können wir Seiner Liebe, Seiner Hilfe und liebevollen Führung gewiß sein.
Mit tiefer Dankbarkeit möchte ich von einer Heilung berichten, die schon viele Jahre zurückliegt. Durch Schmerzen im rechten Knie war ich ans Bett gefesselt. Der Annahme nach war es eine eitrige Schleimbeutelentzündung, und man sagte mir, das Bein müsse punktiert werden, denn nur so könne mir geholfen werden. Ich wollte mich aber ganz auf Gott verlassen, und da ich diese Krankheit nicht durch mein eigenes Gebet meistern konnte, schrieb ich an eine Ausüberin, die mich sofort unterstützte.
Ich hatte vor dieser Erfahrung Heilungen durch die Christliche Wissenschaft erlebt, die immer sehr schnell erfolgten, einige fast augenblicklich. Jetzt mußte ich einen festen Glauben, ein unerschütterliches Vertrauen auf Gottes immer gegenwärtige Liebe und Hilfe beweisen. Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft hatte ich verstehen gelernt, daß Gott das Leben des Menschen ist und daß Gott das unveränderliche Gute ist, die einzige Macht, die einzige Ursache. Gott ist Geist, und da wir zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen sind, wie die Bibel uns lehrt, ist unser wahres Sein geistig, weder in noch von der Materie. Gott hatte niemals diesen falschen Augenschein geschaffen; daher besaß er keine Wirklichkeit, keine Substanz, und mußte sich in sein Nichts auflösen. Ich fuhr fort, zu beten und mir meine geistige, absolute und unberührte Vollkommenheit zu vergegenwärtigen. Dieser Zustand dauerte noch eine weitere Woche an. Dann, eines Morgens, war mein Knie feucht, und ich sah, daß sich ein kleines Loch gebildet hatte und der Eiter aus dem Knie abfloß.
Da zwei Wochen später unsere christlich-wissenschaftliche Schülerversammlung stattfinden sollte, wartete ich ungeduldig auf die völlige Heilung und vergaß dabei, wahrhaft dankbar zu sein. Ich konnte sie besuchen, doch das Knie war immer noch entzündet. Ich hatte gehofft, vollständig geheilt nach Hause zu kommen, und war ein wenig enttäuscht, daß dies nicht der Fall war, denn ich hatte schon einmal eine Heilung während der Ansprache auf einer Schülerversammlung erlebt.
Am anderen Morgen dachte ich darüber nach und prüfte mein Denken, denn ich wußte, daß etwas darin nicht in Ordnung war. Da wurde mir plötzlich ganz klar, wie undankbar ich gewesen war. Vier Wochen früher hätte ich mich gefreut, wenn ich wieder soweit hergestellt gewesen wäre, und nun war ich ungeduldig. Ich sah jedoch, daß Ungeduld Undankbarkeit ist. Als ich das erkannt hatte, erfüllte mich eine wahrhaft tief im Herzen empfundene Dankbarkeit. Ich zählte alles auf, wofür ich zu danken hatte. Ich schlief ein, und als ich erwachte, war ich vollständig geheilt. Aller falsche Augenschein war einfach in sein Nichts verschwunden. Mangel an Dankbarkeit hatte die völlige Heilung aufgehalten.
Sehr dankbar bin ich für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche, für Klassenunterricht, für alle Einrichtungen unserer Kirche und dafür, daß ich in unserer Zweigkirche in verschiedenen Ämtern dienen durfte. Ich danke unserem Vater-Mutter Gott für Seinen immer gegenwärtigen, liebevollen Schutz. Auch bin ich dankbar für unseren Meister, Christus Jesus, und für Mrs. Eddy, die für uns in so selbstloser Weise den Weg erforschten. Mein aufrichtiger Wunsch ist, im Verständnis der Wahrheit zu wachsen und mehr zu lieben, um besser dienen zu können.
Regensburg, Bundesrepublik Deutschland
