Mrs. Eddy schreibt im Handbuch Der Mutterkirche (Art. VIII Abschn. 14): „Es soll das Vorrecht und die Pflicht eines jeden Mitglieds sein, sofern es seine Mittel erlauben, auf die Zeitschriften zu abonnieren, die die Organe dieser Kirche sind. . .“ Ich habe von diesem Vorrecht Gebrauch gemacht.
Vor Jahren zeigten sich bei mir Symptome eines Nervenzusammenbruchs. Ich wollte mir eine Bescheinigung über meine Arbeitsunfähigkeit ausstellen lassen, damit ich einige Tage zu Hause bleiben und in Ruhe im Sinne der Christlichen Wissenschaft für mich beten könnte. Zuvor aber wollte ich meinen Arbeitgeber davon unterrichten, daß ich abwesend sein würde. Am nächsten Vormittag fand sich keine Gelegenheit dazu. In der Mittagspause nahm ich, anstatt zu essen, einen Christian Science Sentinel — ich hatte immer ein Exemplar bei mir — und las ihn von Anfang bis Ende. Als ich damit fertig war, hatte ich großen Hunger und aß alles, was ich bei mir hatte. Plötzlich wußte ich, daß ich geheilt war. Und diese Heilung war vollständig. Ich konnte nachts wieder schlafen, und in kurzer Zeit war ich wieder bei Kräften.
Ich bin unsagbar dankbar für die geistige Heilung von Knochenbrüchen durch das Wissen, daß wir in Gott leben und Gottes Idee nicht von Ihm getrennt werden kann; für die augenblickliche Heilung von Verbrennungen mit kochender Lauge; für den Schutz vor Rauchschäden und für viele andere Heilungen. Starke Erkältungen und Lungenentzündung wurden geheilt, und Geschwüre entleerten sich ohne ärztlichen Eingriff.
Vor vielen Jahren wurde ich mit der Christlichen Wissenschaft bekanntgemacht, ohne daß ich mich darum bemüht hatte. Ich wußte nichts von ihr und dachte, ich hätte Gott abgelehnt. Die neue Ansicht über Gott, die ich nun kennenlernte, interessierte mich, und ich lieh mir das Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy und las es sowie die Bibel von Anfang bis Ende. Ich begann die Gottesdienste zu besuchen und täglich die Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft zu lesen. Kurze Zeit später trat ich einer Zweigkirche bei und beteiligte mich an der Kirchenarbeit. Allmählich begann ich, mich mit Wissenschaft und Gesundheit intensiver zu beschäftigen. Eines Tages dachte ich über das Gebet des Herrn mit seiner geistigen Auslegung nach, das auf Seite 16 und 17 zu finden ist. Ich konnte alles ohne weiteres akzeptieren bis auf den vierten Abschnitt:
„Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.
Befähige uns zu wissen, daß Gott — wie im Himmel, also
auch auf Erden — allmächtig, allerhaben ist.“
War ich mir wirklich sicher, daß Gottes Wille auch der meine war? Mit Hilfe der Konkordanzen durchforschte ich Mrs. Eddys Schriften. Diese Suche dauerte Wochen, ja Monate, bis ich schließlich aus tiefstem Herzen sagen konnte: „Dein Wille geschehe!“
Vor diesem Studium hatte ich die folgende Aussage Christi Jesu nicht verstanden (Joh. 5:19): „Der Sohn kann nichts von sich selber tun.“ Ich hatte gelernt, mich in Zeiten der Not auf Gott zu verlassen. Ich hatte einen guten Arbeitsplatz und eine kleine, recht bescheidene Wohnung, und ich versuchte damit zufrieden zu sein. Aber erst allmählich wurde mir klar, was es bedeutet, sich Gottes Willen zu fügen. Ich begann zu verstehen, daß meine persönlichen Wünsche nicht ausschlaggebend waren und menschliche Ansichten kein Maßstab sein konnten.
Nach und nach erkannte ich, daß ich alles Gott unterstellen mußte, wenn es sich recht entwickeln sollte; daß ich meine Mitmenschen im Lichte der göttlichen Liebe sehen mußte, wenn ich sie verstehen wollte. Schließlich konnte ich ohne jedes Zögern und ohne einen Vorbehalt sagen: „Dein Wille geschehe“, denn ich hatte gelernt, daß nichts in der Welt wichtiger oder erstrebenswerter ist, als daß Sein Wille geschehe und ich ihn erkannte. Die Folgen dieser Einsicht waren wundervoll. Ich wurde dazu geführt, am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilzunehmen. Durch die im Klassenunterricht gewonnene geistige Erleuchtung wurde mir nicht nur der Begriff von Heim klarer, sondern ich fand auch eine neue Wohnung.
Frankfurt/Main, Bundesrepublik Deutschland
