Viele körperliche Probleme hängen mit fehlerhafter Tätigkeit zusammen. Krankheit oder körperliche Gebrechen sind oft mit Funktionsstörungen, Übertätigkeit oder Untätigkeit verbunden. Wenn die fehlerhafte Tätigkeit berichtigt wird, erfolgt Heilung. Die Medizin sieht dies von einem materiellen Standpunkt aus und verläßt sich bei ihrem Bemühen, eine Heilung zu bewirken, auf materielle Mittel. Die Christliche Wissenschaft arbeitet von einer geistigen Grundlage aus und erklärt, daß Gott die Quelle aller Tätigkeit ist und daß diese Tätigkeit geistig und gut ist. Wenn diese Wahrheit verstanden und angewandt wird, tritt Heilung ein.
Um wahre Tätigkeit zu verstehen, müssen wir zuerst Gott verstehen. Die Bibel erklärt, daß Er allmächtig ist, Gemüt, Geist, Liebe, Leben, vollkommen und ewig. Er ist die einzige Ursache, der einzige Schöpfer, Er allein herrscht. Er ist die einzige Quelle der Tätigkeit — aller Tätigkeit. Paulus sagte: „In ihm leben, weben und sind wir.“ Apg. 17:28;
Die vom Gemüt bewirkte Tätigkeit ist harmonisch, vollkommen, unzerstörbar, unveränderlich. Sie kann nicht unterbrochen, gestört, erschöpft oder aufgehalten werden. Mrs. Eddy erklärt: „Gemüt ist die Quelle aller Bewegung, und es gibt keine Untätigkeit, die das immerwährende und harmonische Wirken des Gemüts verzögern oder hemmen könnte.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 283;
Das Wirken des göttlichen Gemüts drückt sich durch den Menschen, das Ebenbild Gottes, aus. Dieser Mensch — die wahre Identität eines jeden von uns — kann nur handeln, indem er das Wirken des Geistes widerspiegelt. Der Mensch kann keine Tätigkeit veranlassen, denn Gott ist die einzige Ursache. Noch kann der Mensch aufhören, Tätigkeit zum Ausdruck zu bringen, denn Gott ist ihre stete Quelle.
Diese göttlichen Tatsachen über Tätigkeit werden von den materiellen Sinnen ständig bestritten. Sie behaupten, der Mensch sei ein Sterblicher und die Tätigkeiten dieses Sterblichen — die sich immer auf die Materie beziehen — könnten gut oder schlecht, normal oder anomal, harmonisch oder unharmonisch sein und er habe oft keine Kontrolle über sie. Doch diese Vorstellungen stehen im Gegensatz zur göttlichen Logik eines ewigen, Tätigkeit erzeugenden Gemüts und eines vollkommenen, Tätigkeit ausdrückenden Menschen. Wenn solche falschen Vorstellungen akzeptiert werden, tragen sie zu einem falschen Begriff von Tätigkeit bei, und körperliche Leiden sind die Folge.
Der richtige Begriff von Tätigkeit gibt uns ein unbezahlbares Mittel an die Hand, mit dem wir körperliche Leiden, die mit fehlerhafter Tätigkeit zusammenhängen, behandeln und zerstören können. Wenn wir die Wahrheit über wirkliche, geistige Tätigkeit verstehen, hebt sie in jedem Fall die Schwierigkeit auf, die uns versklaven möchte.
So wird z. B. die Annahme, daß eine böse materielle Kraft unser Herz zu schnell oder zu langsam schlagen lassen könne, berichtigt, wenn wir erkennen, daß unsere wahre, geistige Identität nur die richtige, von Gott verursachte Tätigkeit ausdrücken kann. Diese Tätigkeit, die niemals gestört, verändert oder ausgelöscht werden kann, ist ewiglich vollkommen und harmonisch. Sie ist geistig, unveränderlich und wird ausschließlich von dem allmächtigen Gemüt regiert.
Da Gott gut und allmächtig ist, gibt es keine böse Kraft, die Funktionsstörungen oder Krankheit verursachen könnte. Solches Übel muß und kann als machtlos und unwirklich erkannt werden, als eine Illusion der sterblichen Sinne. Ferner müssen wir die Furcht überwinden, die so oft mit anomalen Körperfunktionen verbunden ist. Dies fällt uns nicht schwer, wenn wir daran denken, daß der Mensch seinen Ursprung in einem furchtlosen Gott hat; wir können also niemals wirklich von Furcht erfüllt sein. Mrs. Eddy sagt: „Furcht hat das Sein und seine Tätigkeit noch niemals zum Stillstand gebracht.“ ebd., S. 151;
Wenn wir über diese Tatsachen nachdenken und an ihnen festhalten, zerstören sie die falschen Annahmen über Tätigkeit. Wir erkennen, daß die scheinbare Schwierigkeit nicht in einem körperlichen Organ liegt, sondern auf einer falschen Vorstellung von Tätigkeit beruht, die am Körper zum Ausdruck kommt. In Wissenschaft und Gesundheit erklärt Mrs. Eddy: „Wenn wir die Krankheit dadurch beseitigen, daß wir uns an das beunruhigte Gemüt wenden und dem Körper keine Beachtung schenken, beweisen wir, daß der Gedanke allein das Leiden schafft.“ ebd., S. 400. Die Wahrheit, daß der Mensch als Kind Gottes in harmonischer Weise tätig und vollkommen ist, bringt Heilung.
Auf ähnliche Weise können auch andere Formen unharmonischer Tätigkeit behandelt und zerstört werden. Es ist einerlei, wie lange sie schon bestanden haben oder was die allgemeine menschliche Annahme über sie ist, wir haben das Vorrecht, ihre Unwirklichkeit und die gegenwärtige Unversehrtheit des Menschen als Idee der Liebe zu sehen. Dies stellt die richtige Tätigkeit wieder her.
Die Nutzbarmachung der Wahrheit hinsichtlich der Tätigkeit des Gemüts brauchen wir nicht auf die Heilung körperlicher Leiden zu beschränken. So können z. B. Gewalttätigkeit, Zorn, Groll und dergleichen beseitigt werden, wenn wir erkennen, daß derartiges Verhalten nichts anderes als eine Fälschung des göttlichen Wirkens ist, das immer harmonisch und gut ist.
Christus Jesus verstand Gottes Allmacht und Allwirken besser als jeder andere, und er wandte dieses Verständnis bei seiner Heiltätigkeit an. Als er die Frau von dem langjährigen Blutfluß heilte, bewies er seine Fähigkeit, die Annahme einer ungeregelten, fehlerhaften Funktion mit Hilfe der Wahrheit des Seins zu zerstören. Ein andermal heilte unser Meister augenblicklich Untätigkeit in Form von Lähmung; und der Gichtbrüchige stand auf und konnte gehen. Jesus forderte uns auf, ihm seine Werke nachzutun. Die Wahrheit über Gottes Tätigkeit ist dabei eine wirksame Hilfe.
Das göttliche Gemüt ist immer tätig. Diese Tätigkeit wird durch die Ideen des Gemüts zum Ausdruck gebracht, sie ist endlos und fehlerlos. Dies ist die grundlegende Wahrheit, die alle erdichteten Behauptungen über fehlerhafte Tätigkeit auslöscht. Wir können diese Wahrheit jederzeit anwenden.
