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Gemüt kennt keine Rezession

Aus der Oktober 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Stimmen Sie mit den beharrlichen Voraussagen einer Rezession überein? Vertreten Sie die Ansicht, daß nur eine noch größere Arbeitslosigkeit die Inflation zu beheben vermag?

Trotz des Ausmaßes oder der Dauer von Rezessionen und trotz der weitverbreiteten Annahme, daß sie unvermeidlich seien, zeigt uns die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), was wir tun können, um nicht wie viele andere voller Furcht solche Ereignisse zu erwarten oder sich ihnen passiv zu beugen. Wenn es auch den Anschein haben mag, als sei unsere Stimme wie die eines „Predigers in der Wüste“, können wir doch solche Voraussagen zurückweisen und sie getrost bekämpfen, wie wir dies bei einer Voraussage einer Krankheitsepidemie tun würden. Wir können beweisen, daß der Mensch frei von hypnotischen Einflüssen ist. Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte und gründete, schreibt: „Jesus lehrte uns, über die Ströme der Materie oder des sterblichen Gemüts hinwegzuwandeln, nicht in sie hineinzugehen, noch mit ihnen zu treiben. Seine Lehren bieten den Löwen in ihren Höhlen Trotz. Er verwandelte das Wasser in Wein, er gebot den Winden, er heilte die Kranken — alles in direktem Gegensatz zur menschlichen Philosophie und sogenannten Naturwissenschaft.“ Die Einheit des Guten, S. 11;

Jesus, unser Wegweiser, verstand die Substantialität des Geistes. Dies befähigte ihn, ohne zu pflanzen oder zu ernten, durch augenblickliches Erkennen die Nahrung hervorzubringen, die zur Speisung der Menschen erforderlich war. Er hat tatsächlich fünf Brote und zwei Fische vermehrt, so daß sie genügend hatten, um fünftausend Menschen zu speisen, und er vollbrachte diese Tat vor ihren Augen.

Wir können der geistigen Gesinnung näher kommen, die es Christus Jesus ermöglichte, dies zu vollbringen, wenn wir zu der Überzeugung gelangen, daß Geist die einzige Substanz des Menschen und des Universums ist. Dann können individuelle Bedürfnisse gestillt werden, ohne einen Zyklus von Mangel und Stagnation zu erleben. Wie ist dies heute möglich? Mrs. Eddy erklärt es uns folgendermaßen: „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht.“ Vermischte Schriften, S. 307;

Wenn uns Arbeitslosigkeit, geschäftliche Schwierigkeiten oder Mangel irgendwelcher Art droht, wenden wir uns an das göttliche Gemüt, um die geistigen Ideen zu erhalten, die uns das geben, was wir täglich brauchen. Der Apostel Petrus versichert uns, „daß Gott die Person nicht ansieht“ Apg. 10:34;. Gottes Ideen stehen also allen zur Verfügung: jungen Leuten und solchen, die nicht so jung sind, Menschen mit einem festen Einkommen und solchen, die über keinerlei Mittel verfügen.

Diese von Gott kommenden Ideen sind nicht nebelhaft, obwohl sie geistigen Ursprungs sind. Man erkennt sie daran, daß sie stets gut, unveränderlich rein sind und alle segnen. Sie kommen zu dem menschlichen Bewußtsein, das sich in wissenschaftlichem Gebet dem göttlichen Gemüt zuwendet. Dieses Gebet erhöht unser Wahrnehmungsvermögen und befähigt uns, diese Ideen zu erkennen. Wenn wir die Wirklichkeit geistiger Führung anerkennen, mögen wir uns beispielsweise veranlaßt fühlen, dieses oder jenes zu tun, hierhin oder dorthin zu gehen. Oder es zeigen sich uns umfassendere Aktionsmöglichkeiten. Die Führung des göttlichen Gemüts empfindet man oft als einen eindeutigen Zwang, der keinen Zweifel hinsichtlich seines Ursprungs oder seiner Richtigkeit hinterläßt.

Das göttliche Gemüt bringt sich unaufhörlich zum Ausdruck. Das liegt im Wesen des Gemüts. Die geistige Vorstellung, die zum Beheben von Mangel oder Disharmonie vonnöten ist, besteht bereits im Gemüt und hat dort immer bestanden. Wir brauchen das göttliche Gemüt nicht zu überreden, tätig zu werden, damit seine Ideen in Erscheinung treten. Wie wir die Gnade Gottes empfangen, so empfangen wir auch die Ideen des Gemüts. Gnade ist nicht etwas, was anfängt oder aufhört oder nur auf Bitten ausgeteilt wird. Sie ist der ununterbrochene Strom des Guten, der von Gott in das menschliche Bewußtsein fließt, das geistig bereit ist, diese Gnade zu empfangen. Genauso ist es auch mit Gottes Ideen, die sich uns immerdar entfalten, wenn wir Gottes Allgegenwart und Macht anerkennen. Dies zu lernen ist eine meiner größten Segnungen gewesen.

Mein Rechtsanwalt sagte mir einmal: „Ihr einziger Ausweg ist, den Konkurs anzumelden.“ Dies geschah während einer großen wirtschaftlichen Rezession. Ungefähr zur selben Zeit teilte mir ein Bankangestellter mit, daß meine Verpflichtungen der Bank gegenüber gestrichen werden könnten, wenn ich eine eidesstattliche Erklärung abgeben würde, die besagt, daß ich total verarmt sei und über keinerlei Mittel irgendwelcher Art verfüge. Ich war in der Tat ohne Vermögen, lehnte aber beide Vorschläge ab, da ich Gemüt vertrauen wollte, mich aus dieser verworrenen finanziellen Situation herauszuführen, anstatt Bankrott zu erklären oder das Armenrecht zu beanspruchen.

Mein sterbliches Selbstbewußtsein hielt zwar dem entgegen, daß es genügend gute Gründe für mich gebe, den leichtesten Ausweg zu wählen, weil ich ja an der Rezession nicht schuld war. Aber da die Christliche Wissenschaft immer meine Probleme gelöst hatte, wollte ich es auch jetzt mit Gott durchstehen. Durch beständiges Gebet, das die Allgegenwart des Gemüts anerkannte, und durch das absolute Vertrauen, daß sich die geistige Wirklichkeit von Substanz und Tätigkeit für mich entfalten würde, wurde ich Schritt für Schritt aus jeder Phase meiner Schwierigkeiten herausgeführt. Meine finanzielle Lage erholte sich — und das mitten in der schlimmsten Zeit der Rezession.

Im Buch der Offenbarung beschreibt der Verfasser das Neue Jerusalem folgendermaßen: „Auf beiden Seiten des Stromes mitten auf der Gasse ein Baum des Lebens, der trägt zwölfmal Früchte und bringt seine Früchte alle Monate, und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.“ Offenb. 22:2; Es ist klar, daß der Offenbarer hier von dem ununterbrochenen, unbegrenzten Strom der Substanz spricht, der von Gott zum Menschen fließt. Der Baum trug jeden Monat Früchte. Es gab keine Perioden der Fülle, auf die Zeiten der Not folgten. „Jesus benötigte weder Zeit noch Nachdenken, um die Tauglichkeit zur Vollkommenheit und deren Möglichkeiten reifen zu lassen. Er sagte: Das Himmelreich ist hier, im Gemüt einbegriffen; und wenn ihr sagt: Es sind noch vier Monate, und dann kommt die Ernte, so sage ich: hebet eure Augen auf und blicket nicht hinab, denn eure Felder sind schon weiß zur Ernte; und bringt die Ernte auf geistige, nicht materielle Weise ein.“ Einh., S. 11.

Der Fortschritt mag von denen, die sich an Gott um Führung wenden, die Bereitwilligkeit fordern, dem Gemüt zu folgen und einen neuen Weg einzuschlagen.

Viele haben gelernt, wie töricht es ist, ihr Vertrauen auf finanzielle Sicherheit zu setzen, sei es durch den Erwerb materieller Dinge oder eine gute Stellung, die sie innehaben. Eine Fülle sterblicher Gedankenkräfte verändert ständig das Weltgeschehen, manchmal mit zertrümmernder Gewalt. Wenn wir unsere Sicherheit in einem Bankkonto, in Aktien und Wertpapieren suchen, oder auch in Häusern und Dingen, wie groß auch immer deren Anhäufung sein mag, kann unsere Sicherheit vergänglich sein.

Erwarten wir furchtsam oder eigensinnig vom göttlichen Gemüt, daß es unser Geschäft in alten ausgetretenen Bahnen weiterlaufen lasse oder uns eine Stellung erhalte, der wir vielleicht entwachsen sind, mögen wir die geistige Eingebung nicht wahrnehmen, die uns eine Veränderung im Interesse des Fortschritts aufzeigt. Vorstellungen darüber, wie wir uns die Führung des göttlichen Gemüts wünschen, müssen abgelegt werden. Wir müssen darauf vertrauen, daß Seine unendliche Weisheit uns das Wie und Wann und Warum zeigt.

Erwarten wir zuviel, wenn wir unsere individuelle Befreiung von den einengenden Folgen einer Rezession demonstrieren möchten, selbst wenn diese Rezession weltweit ist? Nein! Die endgültige Lösung des Problems wirtschaftlicher Schwäche oder der Stagnation muß bei den Menschen beginnen, die eine gewisse Einsicht in das wahre Wesen der Substanz gewonnen haben und das Wirken der Fähigkeit des göttlichen Gemüts, menschliche Nöte zu stillen, demonstrieren. Wenn das vorherrschende Weltdenken den christlichen Begriff von Substanz erreicht, werden die unchristlichen Elemente der menschlichen Natur, wie Selbstsucht und Gier, die heutzutage in den wirtschaftlichen Problemen der Welt eine große Rolle spielen, ihren Halt verlieren. Das erforderliche wirtschaftliche Planen wird dann von einer höheren Basis aus erfolgen und eine breitere, weltweitere und wohltuende Wirkung zeitigen.

Die Überwindung von Mangel ist ebenso erlösend wie die Zerstörung von Krankheit. Es erfordert ein Aufgeben vorgefaßter Ansichten und selbstischer Begriffe, falscher Wertschätzungen und falschen Vertrauens — ja ein völliges Aufgeben dieser Vorstellungen zugunsten eines absoluten Vertrauens auf die Allgegenwart und Macht des göttlichen Gemüts. Wenn wir dieses höhere Vertrauen erreichen und die Allerhabenheit des Gemüts anerkennen, werden die sich entfaltenden Ideen des Gemüts jederzeit angemessen sein. Wäre es nicht möglich, daß diejenigen, die geistige Ideen als die einzige Quelle täglicher Versorgung erkennen, tatsächlich die weitestblickenden Volkswirtschaftler sind?

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