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Gott vereint die Völker

Aus der Oktober 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir leben in einem wunderbaren Zeitalter, denn es zwingt uns zu verstehen, daß der Mensch geistig und nicht materiell ist. Es ist eine einzigartige und kritische Epoche der Geschichte, denn wir müssen erkennen, daß die Einheit, die wir miteinander haben können, direkt von unserem Verständnis der Einheit kommt, die der Mensch ewiglich mit Geist, Gott, hat.

Die Menschheit hat eine Ära hinter sich gelassen, in der einzelne, über den ganzen Globus verstreut, leicht von der restlichen Welt abgesondert leben konnten. Und wir befinden uns jetzt in einem Zeitalter, in dem wir zum großen Teil aufeinander angewiesen sind.

Viele setzen hohe Erwartungen auf dieses Zusammenfinden — denn es fordert, daß wir auf diesem kleinen Planeten als ein Team zusammenarbeiten. Ja, es besteht viel Hoffnung; doch dadurch, daß die Menschen einander näherkommen, ergeben sich auch größere Schwierigkeiten, die bewältigt werden müssen. Gegensätzliche politische Ideologien und Wirtschaftssysteme, sogar kulturelle Unterschiede können die Entwicklung einer gewissen Einheit behindern.

Aber viele Störungen sind auf etwas weitaus Bedeutsameres zurückzuführen: auf die unterschiedlichen Vorstellungen vom Wesen des Seins und der Wirklichkeit. Von all den Faktoren, die die Individualität eines einzelnen bestimmen, sind keine so tief verwurzelt und haben einen so starken Einfluß auf sein Handeln wie die Vorstellungen, die sich auf seine Auffassungen vom Wesen des Daseins gründen. Das Verhältnis des Menschen zum Universum, was Gott ist, die Meinungen über die Wahrheit selbst — alle diese Ansichten lösen große individuelle und kollektive mentale Kräfte aus. Diese mentalen Kräfte haben starke, ausgeprägte Charakteristiken. Sie verschmelzen nicht ohne weiteres miteinander.

Christentum, Islam, Buddhismus, Atheismus, Judentum und andere Geistesrichtungen tragen wesentlich zu den Kräften bei, die Haltungen, Wünsche und Ziele bestimmen. Wenn die unterschiedlichen Interessen, die von diesen Gedankenströmungen vertreten werden, zusammentreffen, können wir vielleicht die Auswirkungen nicht verstehen. Manchmal fühlt man Verwirrung. Feindschaft mag ausbrechen und Neid zutage treten. Tatsache ist, daß die Menschen durch die Schaffung einer rein oberflächlichen Beziehung (aus beispielsweise wirtschaftlichen Gründen) nicht wirklich vereint werden können — einer Beziehung, die die wesentlichen Unterschiede tief verwurzelter Empfindungen über die Bedeutung des Daseins nicht berücksichtigt.

Einige meinen, es sollten die besten Ideen jeder Gruppe vereint werden, in der Hoffnung, daß die Menschen sich auf der Grundlage einer menschlichen Brüderschaft näherkommen können. Aber das materielle Dasein, dem unterschiedliche Vorstellungen vom Wesen Gottes und des Menschen (oder das völlige Leugnen der Existenz Gottes) zugrunde liegen, umfaßt eine Fülle unvereinbarer Gedankenrichtungen.

Die Fähigkeit, harmonisch zusammenzuarbeiten, muß von etwas weitaus Mächtigerem stammen als von sterblichen Beziehungen. Die mentalen Kräfte, die im menschlichen Bewußtsein die Grundlage für Motivierung und Einstellung schaffen, brauchen unbedingt die geistige Einsicht, die die Wissenschaft des Christentums verleiht. Nur dann werden Konflikte, Verwirrung und Feindseligkeit unwirksam gemacht.

Echte Brüderschaft wird durch die Vaterschaft Gottes bewirkt. Gottes Vaterschaft verursacht keine sterblichen Einstellungen und Ansichten über Ihn, die einander widersprechen. Seine Schöpfung ist geistig — Er ist die Substanz allen Seins. Gott ist Geist. Er ist der Eine. Und der Mensch ist die Darstellung, die individuelle Kundwerdung des Geistes. Im Geist gibt es keine Meinungsverschiedenheit. Göttliche Substanz, die Grundlage allen Bewußtseins, ist reine Harmonie, sie schließt weder Hader, Feindseligkeit noch Disharmonie in sich.

Wenn diese wahre Anschauung von der Wirklichkeit im Gebet spezifisch und konsequent auf unharmonische menschliche Angelegenheiten angewandt wird, beginnen die Konflikte an Schärfe zu verlieren. Die starken zugrundeliegenden Unterschiede, die das menschliche Bewußtsein und somit Ereignisse und Beziehungen bestimmen, beginnen sich Gottes Willen anzupassen. Die Brüderschaft wird auf ein realistischeres Fundament gebaut, weil die ihr innewohnende Vollkommenheit klarer erkannt wird.

Echte Einigung kann nicht durch ein bloßes Zusammenbringen gemeinsamer sterblicher Interessen entstehen. Die endgültige Einheit ist die individuelle Beziehung des Menschen zu dem einen allerhabenen Gott. Nur wenn verstanden wird, daß diese Beziehung vollkommen geistig ist, werden Harmonie und echter Fortschritt für die Menschheit zur Regel werden. Unsere Führerin, Mary Baker Eddy, schreibt: „Der eine unendliche Gott, das Gute, vereinigt Menschen und Völker; richtet die Brüderschaft der Menschen auf; beendet die Kriege; erfüllt die Schriftstelle: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘; vernichtet heidnische und christliche Abgötterei — alles, was in sozialen, bürgerlichen, kriminalen, politischen und religiösen Gesetzen verkehrt ist; stellt die Geschlechter gleich; hebt den Fluch auf, der auf dem Menschen liegt, und läßt nichts übrig, was sündigen, leiden, was bestraft oder zerstört werden könnte.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 340;

Die gegenseitigen Beziehungen der Menschen in aller Welt, die manchmal Verwirrung, Feindseligkeit, ja sogar Rachsucht entfachen, werden geheilt, wenn die Beziehung des Menschen zu Gott hinreichend definiert und verstanden wird. Im Grunde sind alle Unterschiede auf die abweichenden Auffassungen vom Wesen der Wirklichkeit, auf falsche Vorstellungen von Gott oder auf die Unwissenheit über Gott zurückzuführen.

Es ist natürlich keine Lösung, den Kontakt zwischen Menschen mit grundverschiedenen Anschauungen zu vermeiden. Vielmehr sollten diejenigen, die dies als die Quelle des Konflikts erkennen, ihr Verständnis von der Wirklichkeit anwenden — die Disharmonie durch das Verständnis von dem einen Gott und Seiner vollkommenen Offenbarwerdung mildern. In Wirklichkeit bestehen keine unterschiedlichen Gedanken über Gott. Gott ist Gemüt; Er ist die Quelle aller Gedanken. Der Mensch ist der Ausdruck des einen Gottes.

Gott offenbart Seine Einheit durch den Christus, durch die göttliche Botschaft der Vollkommenheit. Paulus sagt uns, es sei Gottes Wille, „wenn die Zeit erfüllt wäre: daß alle Dinge zusammengefaßt würden in Christus, beides, was im Himmel und auf Erden ist“ Eph. 1:10..

Da die Völker immer mehr miteinander zu tun haben, sollten wir weise sein und die Integrität des Christentums beschützen, indem wir eine wesentliche Forderung seiner Lehre erfüllen — und zwar Konflikte durch das Verständnis heilen, daß der Christus uns zu der vollständigen Einheit mit Gott erweckt. Der Christus offenbart, daß die Menschheit den Frieden und die Harmonie widerspiegelt, die der Einheit mit dem göttlichen Gemüt entspringen.

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