Die Macht der auf dem Kirchenhandbuch beruhenden Tätigkeiten
Der Vortrag über die Christliche Wissenschaft
All den Tätigkeiten, die Die Mutterkirche und ihre Zweigkirchen in Übereinstimmung mit den Richtlinien, wie sie unsere Führerin im Kirchenhandbuch niedergelegt hat, unternehmen, liegt die Macht und Wirksamkeit des göttlichen Geistes zugrunde. Wir unterstützen jede dieser Tätigkeiten, wenn wir daran festhalten, daß sie unmittelbar der Offenbarung, die Mrs. Eddy von Gott zuteil wurde, entspringen, und daher müssen sie in hervorragender Weise ihren Zweck erfüllen, nämlich der Menschheit das heilende Wort der göttlichen Wahrheit und Liebe zu bringen.
Die Gottesdienste und Zeugnisversammlungen, die Sonntagsschulen, Lesezimmer, Vorträge — sie alle sind Einrichtungen, die vom göttlichen Prinzip ins Leben gerufen wurden und von ihm gestützt werden.
In einem Brief, der vor einiger Zeit an Zweigkirchen und Vereinigungen gesandt wurde, weist der Vorstand der Christlichen Wissenschaft darauf hin, daß der jährliche Vortrag, den, wie im Kirchenhandbuch festgelegt ist, jede Zweigkirche halten soll (s. Kirchenhandbuch, Art. XXXII Abschn. 4), einen berichtigenden sowie instruktiven Zweck hat. Die Vortragenden — Mitglieder des Vortragsrats Der Mutterkirche — werden von unserer Führerin aufgefordert, in jedem Vortrag nicht nur die Lehren der Christlichen Wissenschaft zu erklären, sondern auch „eine wahre und gerechte Erwiderung auf öffentliche, gegen die Christliche Wissenschaft gerichtete Angriffe einzuschließen und die Tatsachen in bezug auf das Leben der Pastorin Emerita zu bezeugen“ Handb., Art. XXXI Abschn. 2;.
Im Laufe eines Jahres werden in der ganzen Welt mehr als dreitausend Vorträge gehalten, und die Zahl der Menschen, die die von Gott inspirierten Botschaften hören, geht in die Hunderttausende. Die Wirkung solch eines Einströmens erlösender, heilender Ideen in das menschliche Denken macht sich auf vielerlei Weise bemerkbar: Den Traurigen wird christlicher Trost gebracht und den nach Geistigkeit Hungernden Zufriedenheit; Mißverständnisse und Vorurteile werden überwunden und körperliche Leiden geheilt.
Diese Ergebnisse sind die natürliche Folge, wenn wir für Gottes Wort den Weg in das menschliche Denken bereiten, und zwar auf Gottes eigene Weise. Die Besucherzahl wie auch die Heilungen können zunehmen, wenn die Kirchenmitglieder besser verstehen, daß die Vorträge göttlich verordnet sind. In dem Maße, wie die Christlichen Wissenschafter stärker davon überzeugt sind, daß alle solche auf dem Kirchenhandbuch beruhenden Tätigkeiten gottgewollt sind, werden sie ihr Teil dazu beitragen, sie mit Ehrfurcht, Vertrauen und erwartungsvoller Freude in die Wege zu leiten und zu unterstützen. Dann werden sich die Beweise von der erlösenden Macht des Christus so vermehren, daß, wollte man sie aufzeichnen, „die Welt ... die Bücher nicht fassen [würde], die zu schreiben wären“ Joh. 21:25;.
Christus Jesus wußte, daß er Gottes Wort verkündete, und er sagte: „Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir.“ 6:37; Zu seiner Zeit versammelten sich große Menschenmengen, angezogen von seiner Liebe zu Gott und der Menschheit, um ihn zu hören. Und Unzählige wurden durch das, was er sagte, geheilt und inspiriert. In dem Maße, wie heute die Kirchenmitglieder größere Gewißheit erlangen, daß jeder Vortrag, den sie vorbereiten, auch ein Beweis von der Erfüllung der Absicht der göttlichen Liebe ist, die Menschheit zu erleuchten und zu heilen, werden sie Gottes Gesetz der Anziehung in Tätigkeit sehen. Diejenigen, die für die Christus-Idee bereit und für sie empfänglich sind, werden sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen fühlen, um sie zu empfangen. Kein schrilles oder heimtückisches Argument des fleischlichen Gemüts wird sie fernhalten können.
Der Rat, den unsere Führerin dem damaligen Vortragsrat gab, enthält folgenden Satz: „Geistige Helden und Propheten sind die, deren neu-altes Geburtsrecht es ist, Falschheiten auf kluge Weise ein Ende zu machen und die Wahrheit so gewinnend zu verkünden, daß eine ehrliche, glühende Liebe zum Menschengeschlecht sich als hinreichend erweist, um die Menschheit zu befreien.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 248;
Bei einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft wird die Wahrheit nicht nur vom Vortragenden, sondern auch durch die Einstellung der Mitglieder der veranstaltenden Kirche verkündet. Das Ausmaß der „ehrlichen, glühenden Liebe“, die diese Mitglieder den Menschen ihres Gemeinwesens und der Welt entgegenbringen, wird zum großen Teil den Erfolg dieser Zusammenkunft bestimmen. Diese Liebe ist die Kundwerdung der göttlichen Liebe und der Beweis von der Gegenwart Gottes, dessen Wort von Ihm ausgeht und nicht leer zurückkommen kann. s. Jes. 55:11.
„Die Botschaft jenes Vortrags... wurde zum Inhalt meines Lebens“
Da ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft dem Gehorsam gegen das Kirchenhandbuch entspringt, hat er für jeden Besucher eine fortdauernde geistige Botschaft. Ja, nachdem der Vortrag beendet ist, die Kirchenmitglieder die Stühle wieder an ihren Platz gestellt haben, neue Besucher nach Hause gegangen sind und der Vortragende sich an seinen nächsten Bestimmungsort begeben hat, übt der Vortrag selbst in sehr grundlegendem Sinne weiterhin seine Wirkung aus.
Eine Vortragende berichtet von solch einer fortdauernden Wirkung. Sie war im amerikanischen Bundesstaat Maine, wo sie einen ihrer ersten Vorträge zum erstenmal nach vielen Jahren hielt. Am Ende der Stunde kam ein junges Ehepaar aufgeregt zu ihr. „Sie erinnern sich sicher nicht mehr an uns, aber als wir diesen Vortrag das erste Mal hörten, führte er zu einem Wendepunkt in unserem Leben. Das war vor acht Jahren in Texas.“
Damals war die Frau fast ein Jahr lang tief in Drogen verwickelt gewesen. Die jungen Leute hatten sich gerade erst kennengelernt; er kannte die Christliche Wissenschaft und versuchte, ihr einige der Lehren zu erklären: „Doch die Erfahrungen mit den Drogen hatten mich für jegliches geistige Bewußtsein abgestumpft“, erklärte die Frau.
„Ich verstand kaum, was Sie sagten“, erzählte sie der Vortragenden, „doch es war von Licht und Trost durchdrungen. Es war eine ruhige Erklärung und stellte für mich irgendwie die Verbindung zu einem Erlebnis von Kirche her, das ich akzeptieren konnte.“
Nachdem die junge Frau den gleichen Vortrag nach so vielen Jahren wieder gehört hatte, erkannte sie, wie tief und spezifisch seine Botschaft ihr Leben beherrscht hatte. Besonders von zwei Ideen war sie ergriffen worden: daß man das Gute nicht vorbestimmen kann und daß unser wirkliches Ziel darin besteht, Erfüllung zu finden — d. h., unser wahres geistiges Sein als das eigentliche Ebenbild Gottes zu entdecken.
„Mein größter Wunsch war — und mein Mann teilte diesen Wunsch —, anderen geben zu können, was ich hörte. Und ohne mir dessen bewußt zu sein, wurde die Botschaft jenes Vortrags und jener Wunsch, andere daran teilhaben zu lassen, zum Inhalt meines Lebens.“
In jenen Tagen hatten beide eine „herausfordernde“ Einstellung gegenüber eingebürgerter Religion. Die junge Frau beschloß, in ihrem Overall und barfuß zu einer christlich-wissenschaftlichen Zeugnisversammlung zu gehen.
„Ich erreichte die Tür und ging hinein, und die ganze Zeit über fragte ich mich, wie lange es wohl dauern würde, bis jemand etwas sagte. Da kam auch schon eine Ordnerin auf mich zu., Hier kommt's', dachte ich., Sie wird mich mit äußerster Höflichkeit bitten, zu gehen.' “
Die Ordnerin lächelte sie an und fragte: „Würden Sie mir vielleicht verraten, wo Sie diesen Overall gekauft haben? Ich habe schon lange einen solchen gesucht, aber ich weiß einfach nicht, wo ich ihn bekommen kann.“
„Nun, dies zeigte mir, daß ich mit dem Herausfordern Schluß machen und mich wieder normal verhalten konnte. Das tat ich auch. Ich hatte einen einzigen Wunsch — zu wachsen, mein geistiges Wesen besser zu verstehen. Nach einem Jahr trat ich Der Mutterkirche bei, dann nahm ich am Klassenunterricht teil, und danach wurde ich als Pflegerin ausgebildet. Mein Mann ist nun schon ein Jahr lang als öffentlicher Ausüber der Christlichen Wissenschaft tätig.“
„Man weiß also niemals, wen die Botschaft erreicht hat“, fuhr die Vortragende fort. „Aber wir können wissen, daß jeder einzelne Zuhörer die Fähigkeit besitzt, seinen eigenen Weg unter Gottes Obhut einzuschlagen. Jedes Bedürfnis da draußen mag sehr unterschiedlicher Art sein. Das ist es, was jeden Vortrag so einzigartig macht. Er macht sich die Widerspiegelung der göttlichen Liebe durch den Vortragenden auf verschiedenartigste Weise zunutze. Die Aufgabe liegt darin, zu wissen, daß die Heilung in der Botschaft liegt und daß man dort ist, um den Christus sprechen zu lassen.“
[Auszüge aus der Spalte „Church in Action“ aus dem Christian Science Journal vom Mai 1979]
