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Die metaphysische Grundlage beim Schreiben für unsere Zeitschriften

Aus der Mai 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie allem Sinnvollen, das wir als Christliche Wissenschafter tun, sollten wir auch dem Schreiben für die Zeitschriften eine metaphysische Grundlage geben.

Diese metaphysische Grundlage hat unzählige funkelnde Facetten, die wir individuell betrachten. Doch aus welcher Richtung wir auch an die Metaphysik des Schreibens herangehen, im Mittelpunkt wird die reine Wahrheit von Gottes Gegenwart und Allmacht stehen.

Es ist ein Unterschied, ob wir über die Christliche Wissenschaft für unsere Zeitschriften schreiben oder ob wir, sagen wir, geschäftliches oder persönliches Material zusammenstellen.

Eine der wichtigsten Notwendigkeiten ist die geistige Klarheit, die veranschaulicht, wie sich der göttliche Geist selbst zum Ausdruck bringt. Eine Stelle aus Habakuk gibt die folgende Anleitung: „Schreib auf, was du geschaut hast, deutlich auf eine Tafel, daß es lesen könne, wer vorüberläuft!“ Hab. 2:2; Das kann man als Aufruf zu geistiger Klarheit betrachten; es ist ein Aufruf, der auch heute an uns ergeht.

Unser Standpunkt sollte so lauter sein, daß wir wissen, daß Geist der Urheber aller geistigen Ideen ist. Wir brauchen die Überzeugung, daß diese Ideen das ganze Dasein hindurch mit Geist zugleich bestehen. Auf diese Weise wird der Schreiber die Vorstellung, daß er ein Mittler zwischen Wahrheit, Gott, und dem Leser sei, als von untergeordneter Bedeutung sehen. Geist selbst ist die Wirklichkeit im ganzen Universum. Wer das weiß, wird beim Schreiben eines Artikels jeden Gedanken ausschalten, daß er eine theologische oder religiöse Abhandlung für möglicherweise skeptische Sterbliche verfasse.

Alle Einsichten, alle inspirierten Erkenntnisse, jede ansprechende bildliche Darstellung und jeder tröstliche Gesichtspunkt, die in einem Artikel hervortreten, zeigen die direkte Gegenwart und Tätigkeit der göttlichen Liebe. Liebe ist der Ursprung von allem, was gut ist und Gutes tut. Ein geistig fundierter Beitrag bewirkt also, daß das Denken des Lesers vergeistigt und nicht lediglich umgeordnet wird. Noch hinterläßt er beim Leser das Gefühl der Zufriedenheit, einen gewissen Punkt in seinem Wachstum zum Geist hin erreicht zu haben.

Vergeistigung ist die Folge davon, daß die absolute Wahrheit über Gott und den Menschen Gemüt und Gefühle des Schreibers durchdringt. Wenn dies stattfindet, hat auch der Leser einen weniger materiellen und sterblichen Ausblick. Diese Vergeistigung ist das Gesetz des göttlichen Gemüts, das das ewig Gute ausarbeitet und sowohl Schreiber wie Leser des Artikels berührt.

Um in echter Überzeugung von der Wahrheit des Seins schreiben zu können, muß man sich der einzigartigen Rolle der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften bewußt sein. Das Ziel dieser Publikationen ist, die reine Wahrheit des Seins in zeitgemäßer Sprache durch geistige Denker von heute Lesern in der heutigen Welt mitzuteilen. Jeder, der für unsere Zeitschriften schreibt, ist im Grunde ein Prophet oder geistiger Seher. Er tut, was echte Propheten immer tun: Er schaut durch den Nebel menschlicher Argumentation und der Sinnenzeugnisse hindurch auf die leuchtende Wirklichkeit der Allheit Gottes. Er sieht, wie diese Wirklichkeit die Ansprüche des Bösen überstrahlt.

Wenn die Beiträge von einer geistigen Grundlage aus geschrieben werden, tragen sie wesentlich dazu bei, daß die Zeitschriften ihren Zweck erfüllen. Dieser Zweck ist nicht nur konfessionell oder institutionell. In der Sprache der Bibel könnte man sagen, daß er die Rolle eines Engels spielt. Mary Baker Eddys Definition von „Engel“ im Glossarium läßt sich auf die Einsichten und Themen der Zeitschriften beziehen: „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Eingebungen, die rein und vollkommen sind; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkend.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 581;

Manchmal mag es so scheinen, als gingen die geistigen Anforderungen an das Schreiben von Beiträgen fast über unsere Kräfte. Wenn wir jedoch auf den metaphysischen Geschmack dessen kommen, was wir tun, werden wir der Aufgabe weniger zaghaft gegenüberstehen.

Welch eine Ermutigung ist es, wenn wir uns der christlichen Vollmacht bewußt sind, die hinter unserem Beitrag steht. Mrs. Eddy sagt uns: „Gemüt ist nicht notwendigerweise von erzieherischen Vorgängen abhängig. Es trägt alle Schönheit und Poesie in sich sowie die Kraft, sie auszudrücken.“ ebd., S. 89. Dieses göttliche Gemüt ist jedem zugänglich, und wer für unsere Zeitschriften schreibt, beweist das für sich und den Leser. Wir alle sind unsterbliche Ideen dieses Gemüts. Und Gemüt trägt nicht nur Intelligenz, Schönheit, Poesie in sich, sondern auch die Kraft, sie zum Ausdruck zu bringen. Die Begabung und die Überzeugung, die wir zum Schreiben — und zum Redigieren — brauchen, haben keinen persönlichen Ursprung, sondern entstammen dem Gemüt, dem einzigen Gemüt unseres wahren Selbst, dem einzigen Gemüt und Bewußtsein des Menschen.

Es ist der Sache nicht dienlich, beim Schreiben für die Zeitschriften davon auszugehen, daß wir hier ein menschlicher Kanal für das Göttliche seien, das irgendwo anders ist. Aber es hilft, wenn wir an der Übereinstimmung des Göttlichen mit dem Menschlichen festhalten und beanspruchen, daß überall allein die göttliche Tätigkeit am Wirken ist. Wenn wir das begreifen, wissen wir, daß das Schreiben für diese einzigartigen Zeitschriften nicht einfach eine Sache akademischer Bildung oder natürlicher schriftstellerischer Begabung ist. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht der geistige Sinn.

Wie können wir mit dem Sucher nach der Wahrheit in Verbindung treten? Je mehr wir uns beim Schreiben der Gegenwart der göttlichen Wahrheit bewußt sind, um so mehr wird die Wahrheit der Wahrheit durch unsere Worte hindurchscheinen. Wir werden die Demut fühlen, die einen sterblichen Begriff der Dinge verdrängt, um dem göttlichen Begriff Platz zu machen. Je mehr göttliche Liebe wir wahrhaft fühlen und leben, um so mehr wird der Leser auf diese Liebe ansprechen und dazu angeregt werden, die göttliche Liebe zu leben. Je mehr wir die Schönheit der Seele in unser Denken aufnehmen und in unserem Leben demonstrieren, um so mehr wird der Leser die Schönheit in dem, was wir schreiben, empfinden.

Und wie steht es mit der Schreibtechnik? Die „Technik“, die wir am meisten brauchen, ist die Fähigkeit zuzugeben, daß Gott alles tut — zu erkennen, daß Er, da Er Alles ist, der einzige Ausgangspunkt für alles Wirkliche ist. Der wirkliche Mensch bringt die Tätigkeit des göttlichen Gemüts zum Ausdruck.

Wir sollten wissen, daß wir nicht sterbliche Schreiber sind, die im Dienste einer gewöhnlichen Theologie des menschlichen Gemüts stehen. Wir treten beiseite, damit man die klare Stimme der Wahrheit vernehmen kann. Es ist nicht so sehr menschliches Können als echtes, lebendiges Daseinsbewußtsein, was uns zum lauschenden Diener Gottes macht — und zum besseren Schreiber.

Wer von der metaphysischen Seite an das Schreiben herangeht, hat eine einzigartige Methode und ein einzigartiges Ziel. Er demonstriert in zunehmendem Maße, daß die göttliche Liebe sich selbst in sich ständig entfaltender Vielfalt zum Ausdruck bringt. Er beweist, daß alles, was Gemüt zum Ausdruck bringt, vom Kolorit der Seele berührt wird.

Für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften zu schreiben ist eine Übung in der Unterwerfung eines rein persönlichen Vorgehens — eine Gelegenheit, das Wasser der persönlichen Meinung und Begabung in den Wein echter Inspiration zu verwandeln. Es ist eine Übung, bei der wir unsere Überlegungen durch Prinzip, Seele, ordnen und verschönern lassen. Aus diesem Grund bringt die Bereitschaft, Beiträge für unsere Zeitschriften zu schreiben, tiefe Befriedigung. Und das ist auch der Grund, warum das gedruckte Resultat des geistig demonstrierten Artikels unsere Leser auf einmalige Weise heilt und erhebt.

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