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Mary Baker Eddy erfüllt die Prophezeiung

Aus der März 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Jahre 1866 entdeckte ich die Christus-Wissenschaft oder die göttlichen Gesetze des Lebens, der Wahrheit und der Liebe und nannte meine Entdeckung Christian Science. Gott hatte mich viele Jahre hindurch gnädig für die Empfängnis dieser endgültigen Offenbarung des absoluten göttlichen Prinzips wissenschaftlich mentalen Heilens vorbereitet.

Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit, S. 107.

Wenn auch manche Mrs. Eddys Anspruch nicht anerkennen mögen, kann doch niemand ihre Erklärung widerrufen. Sie ist eine stete Herausforderung an zukünftige Jahrhunderte — eine Herausforderung, die für Mrs. Eddys Nachfolger nicht weniger zwingend ist, die angesichts der eindeutigen Feststellung ihrer Führerin eine überzeugende Antwort auf einige unausweichliche Fragen benötigen.

Warum gerade Mary Baker Eddy? Warum nicht jemand anders?

Warum ausgerechnet das Jahr 1866? Warum nicht früher oder später?

Der Schlüssel, der uns zu den Antworten verhilft, ist weder ein blinder Glaube, der die Person vergöttert, noch Zweifel, dem es an Einsicht mangelt und der verleumdet. Nur die gebührende Anerkennung, daß sich die biblische Prophezeiung erfüllt, öffnet die Tür.

Glauben wir an das Wort der Bibel, sind wir überzeugt, daß schließlich irgend jemand irgendwann die biblische Prophezeiung erfüllen wird — daß keine inspirierte Verheißung unerfüllt bleibt. Verstehen wir das Wort Gottes, erkennen wir den Zusammenhang zwischen biblischer Verheißung und historischer Erfüllung.

Da Jesu Landsleute, mit Ausnahme von wenigen, diesen Zusammenhang nicht wahrzunehmen vermochten, lehnten sie den Anspruch des Nazareners auf das Messiasamt ab. Sie waren fest davon überzeugt, daß der verheißene Messias schließlich kommen werde, und sahen ihm erwartungsvoll entgegen. Was sie zurückwiesen, war der Mensch, der die messianische Prophezeiung vor ihren Augen erfüllte.

Jesu Mitbürger leugneten als erste die vorherbestimmte Mission des durch ihn kundgewordenen, erlösenden Christus. Nachdem Jesus die Ankündigung des Messias aus dem Buch des Propheten Jesaja zitiert hatte, sagte er in unmißverständlichen Worten zu ihnen: „Heute ist dies Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.“

Doch was ihre Ohren vernommen hatten, verwarfen sie im Herzen. Sie fragten: „Ist das nicht Josephs Sohn?“ Da sie ihre Aufmerksamkeit auf den körperlichen Jesus richteten, entging es ihnen völlig, den unkörperlichen Christus wahrzunehmen — die treibende und belebende göttliche Kraft, die dem Lebenswerk des Meisters der Christen zugrunde liegt.

Angesichts solch mentaler Beschränktheit erwiderte Jesus: „Kein Prophet gilt etwas in seinem Vaterlande.“ Luk. 4:21, 22, 24. Diese prophetischen Worte beziehen sich nicht nur auf Jesu Tage. Sie treffen auf jeden zu, der Gottes Wort verkündet — und hört.

Ja, wiederholt sich nicht die Geschichte in unserer Zeit? Jesus gab uns die Verheißung: „Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei ewiglich.“ Joh. 14:16. Doch wird die spezifische Art, in der der Christus in diesem Zeitalter erscheint, nicht allgemein anerkannt. Noch bleibt die überzeugte Stimme der Entdeckerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) weitgehend unbeachtet — und in vielen Teilen der Welt ungehört —, die erklärt: „Unter diesem Tröster verstehe ich die Göttliche Wissenschaft.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 55.

Das Kommen des Trösters wurde jedoch nicht nur von unserem Meister angekündigt; auch Mrs. Eddy bezeichnet Teile der Offenbarung, hauptsächlich das prophetische zwölfte Kapitel, als besonders bedeutungsvoll für ihr eigenes Jahrhundert. S. ebd. 559:38–2. Der Offenbarer schildert in lebhafter Symbolik das Kommen eines Weibes, „mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen“, die „war schwanger und schrie in Kindesnöten und hatte große Qual bei der Geburt“ Offenb. 12:1, 2..

Mrs. Eddy erklärt Johannes’ Prophezeiung und die ewigen, unkörperlichen Wahrheiten, die diese Prophezeiung enthält. Sie schreibt: „Das Weib in der Apokalypse versinnbildlicht die Gattung Mensch, die geistige Idee Gottes; sie veranschaulicht die Übereinstimmung von Gott und Mensch als dem göttlichen Prinzip und der göttlichen Idee.“ Außerdem erklärt Mrs. Eddy, daß das Weib die geistige Idee der Mutterschaft Gottes darstellt, und fügt hinzu: „Die geistige Idee wird ferner durch ein Weib in Kindesnöten bildlich dargestellt, die darauf wartet, von ihrer lieblichen Verheißung entbunden zu werden, doch ihrer Schmerzen nicht mehr gedenkt über der Freude, daß die Geburt vor sich geht; denn groß ist die Idee, und bedeutsam sind die Nöte.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 561, 562.

Die Erklärung, die unsere Führerin von dem Weib in der Apokalypse gibt, widerlegt jegliche Spekulation, der Offenbarer habe die Person Mrs. Eddys oder die bestimmte Persönlichkeit irgendeines Menschen prophezeit. Johannes’ Vision beschreibt in Symbolen geistige Wahrheiten, nicht körperliche Persönlichkeiten — dieselben geistigen Wahrheiten, die Mrs. Eddy offenbart wurden und die sie in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift aufzeichnete, nämlich daß der Mensch der geistige und unkörperliche Ausdruck Gottes ist und daß diese wissenschaftliche Identifizierung allgemein auf jeden Menschen in der ganzen Welt zutrifft; daß Gott sowohl Mutter als auch Vater des Menschen ist und daß Gottes fürsorgliche Liebe die ganze Schöpfung umfängt; daß das menschliche Erscheinen dieser Wahrheiten, wenn auch nicht ohne Prüfungen und Kämpfe, den Sieg davontragen wird und daß die Prophezeiung durch den Bewußtseinszustand erfüllt werden wird, der die von dem Offenbarer beschriebenen Eigenschaften am klarsten versteht und zum Ausdruck bringt.

Wenn wir das Buch der Offenbarung und Wissenschaft und Gesundheit mit Aufgeschlossenheit und Inspiration lesen, wird uns die Bedeutung der Vision des Offenbarers klar: Johannes prophezeite nicht die Lebensgeschichte Mrs. Eddys als einer menschlichen Person, vielmehr erfüllt Mrs. Eddys Lebenswerk als Entdeckerin, Gründerin und Führerin der Christlichen Wissenschaft nachweislich die Prophezeiung des Johannes.

Diese Behauptung ist kein semantisches Spiel. Leonardo da Vincis Entwurf einer mit der Hand betriebenen Flugmaschine ging dem ersten gesteuerten, bemannten Motorflug in der Geschichte um vierhundert Jahre voraus. Doch kann man in jeder Hinsicht sagen, daß der Flug der Brüder Wright in Kitty Hawk im Jahre 1903 Leonardo da Vincis Vision erfüllte. Wer aber würde daraus den Schluß ziehen, daß Leonardo da Vinci zwei Männer mit Namen Orville und Wilbur Wright voraussah, die in einem kurzen, historischen Augenblick über die Sanddünen Nordkarolinas fliegen würden? Was Leonardo da Vinci sah, waren die grundlegenden aerodynamischen Faktoren, die den Flug ermöglichten. Die sich entfaltende Idee war seiner Zeit weit voraus. Doch was er erschaute, änderte sich nicht, und andere konnten es später in die Tat umsetzen. Nur ein volleres Verständnis und eine umfassendere Demonstration der Möglichkeiten waren notwendig.

Auf ähnliche Weise stellt Mrs. Eddys Entdeckung und Gründung der Christlichen Wissenschaft eine dauernde Gnadengabe der Wahrheit über Gott und den Menschen in unserer Zeit dar — jener erhabenen Vision der Wirklichkeit, die der Offenbarer vorhergesehen und vorausgesagt hatte. Mrs. Eddys Erfüllung dieser prophetischen Mission war ausschließlich und unbestreitbar ihr eigenes Verdienst. Die einfache Tatsache ist, daß niemand vor Mrs. Eddy die Christus-Wissenschaft entdeckte — und niemand sie nach ihr zu entdecken braucht. Wäre ein anderer dazu imstande gewesen, hätte er es wahrscheinlich getan. Aber dies war nicht der Fall. Statt dessen tat sich Gottes selbstbehauptende Gegenwart dem Bewußtsein kund, das am willigsten und fähigsten war, Seine Gegenwart zu erkennen, und zwar zu einer Zeit, die reif dafür war — begünstigt durch solche dazu beitragenden Ereignisse wie die Reformation, die Erfindung des Buchdrucks, die eine zunehmende Bildung der Allgemeinheit förderte, die Gründung der Vereinigten Staaten zum Zwecke der politischen und religiösen Freiheit und die schließliche Abschaffung der Sklaverei innerhalb ihrer Landesgrenzen.

Jahre der Vorbereitung und des Experimentierens rüsteten Mrs. Eddy für ihre Entdeckung, ohne daß sie wußte, was ihr offenbart werden würde. Körperliche und seelische Leiden hatten sie veranlaßt, in verschiedenen Richtungen nach wirksamen Heilmethoden zu suchen. Sie hatte sich eingehend mit Homöopathie befaßt. Die vielen Jahre des Forschens und Studierens waren für sie eine wertvolle Lehrzeit; sie erkannte u. a. die mentale Natur der Krankheit und die Sinnlosigkeit materieller und sterblich mentaler Methoden. Doch durch all die schweren Zeiten hindurch führten ihre Liebe zu Gott, die sie von Kindheit an gehegt hatte, wie auch ihr felsenfester Glaube an Ihn sie immer wieder zur Bibel zurück, in der sie geistigen Trost und Halt fand. Darum konnte sie sagen: „Gott hatte mich viele Jahre hindurch gnädig ... vorbereitet.“ Im Jahre 1866, in einem Augenblick äußerster Not, als materielle Hilfe wenig Hoffnung versprach, bewirkte dann das Einströmen der in der Bibel dargelegten Wahrheit, daß Gott das eine und einzige Leben ist, ihre Genesung. Später beschrieb sie diesen Augenblick als den „fallenden Apfel“, der sie zu ihrer Entdeckung führte. S. Rückblick und Einblick 24:14–19.

Mit der Jahreszahl 1866 hat es nichts Magisches auf sich. Sie kennzeichnet lediglich das Jahr, in dem die Logik der Ereignisse und Mrs. Eddys wachsende Bereitschaft, den Geist der Wahrheit, den verheißenen Tröster, zu erfassen, den Höhepunkt erreichten. In jenem Jahr trafen die rechte Zeit und die Befähigung des individuellen Menschen mit dem göttlichen Plan zusammen, und die Prophezeiung wurde erfüllt. Mrs. Eddy schreibt so zutreffend: „Gott wählt für den höchsten Dienst nur jemanden aus, der zu einer solchen Tauglichkeit für denselben herangewachsen ist, daß jeglicher Mißbrauch der Mission zur Unmöglichkeit wird. Der Allweise verleiht Sein höchstes Pfand nicht einem Unwürdigen. Wenn Er einen Boten bevollmächtigt, so ist es einer, der Ihm geistig nahesteht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 455.

Daß die Entdeckerin, Gründerin und Führerin der Christlichen Wissenschaft aus Erfahrung spricht, wenn sie auf ihre „Empfängnis dieser endgültigen Offenbarung des absoluten göttlichen Prinzips wissenschaftlich mentalen Heilens“ Bezug nimmt, darüber bestehen keine Zweifel. Offen bleibt lediglich die Frage, ob wir Christi Jesu zeitlose Verheißung auf unsere eigenen Tage angewandt haben. „Wer einen Propheten aufnimmt darum, daß er ein Prophet ist, der wird eines Propheten Lohn empfangen.“ Matth. 10:41.

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