Während des Ersten Weltkriegs diente mein Mann an der Somme. Ich fühlte mich hilflos und verlassen. Die Landeskirche, die ich besuchte, gab mir keinen Trost, und Bitterkeit kam in mir auf. Nach Kriegsende wurde mein Mann dann in den Iran geschickt. Ich sollte ihm dorthin folgen, aber regionale Unruhen machten dies unmöglich.
Ungefähr zur gleichen Zeit bot mir eine Verwandte ein Exemplar des Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy an, doch ich wies es zurück. Später lud sie mich ein, an den Gottesdiensten teilzunehmen, die sie mit zwei anderen Christlichen Wissenschaftern in dem Dorf, in dem ich wohnte, bei sich zu Hause abhielten. Ich ging mit und entdeckte, daß durch die Liebe und Ermutigung, die sie mir entgegenbrachten, die Mauer der Gleichgültigkeit niedergerissen wurde, die mich umgeben hatte. Ihre Wärme umfing nicht nur mich, sondern auch meine kleinen Kinder, meine Hausgehilfin und eine Schwester, die zu der Zeit bei mir wohnte. Durch das Studium dieser Wissenschaft fand ich viel Trost; und bald interessierten sich meine beiden anderen Schwestern für sie, obwohl unsere Eltern dagegen waren.
Einige Jahre später, als mein Mann ins Zivilleben zurückkehrte, herrschte in unserem Land große Arbeitslosigkeit. Ich wußte, daß ich jetzt beweisen mußte, was ich lernte, insbesondere im Hinblick auf Versorgung. Mein Mann fand eine Stelle in einer Firma, die die Integrität, Weisheit und Intelligenz brauchte, die er auf so besondere Weise zum Ausdruck brachte. Die Verschuldung der Firma wurde bald behoben.
Einmal befand sich meine Mutter wegen eines inneren Leidens für einige Zeit in ärztlicher Behandlung in einem Londoner Krankenhaus. Schließlich wurde sie nach Hause gebracht, denn die zuständigen Ärzte meinten, sie könnten nichts weiter für sie tun. Ja, sie glaubten, meine Mutter hätte nur noch wenige Wochen zu leben.
Ich fragte meinen Vater, ob ich sie bei mir zu Hause aufnehmen dürfe, wo ich für sie sorgen könne; und dann schrieb ich meinen drei Schwestern und schilderte ihnen die Situation. Ich weiß, sie beteten mit mir, um noch klarer zu erkennen, daß Gott Leben ist und der Mensch das vollkommene Leben, das ewig währt, widerspiegelt. Von dem Tag an wurde kein Arzt mehr gerufen und keine Medizin mehr verabreicht. Drei Monate später konnte meine Mutter wieder gehen, in ihr eigenes Heim zurückkehren und ein normales Leben führen.
Mein Sohn wurde durch das Vertrauen auf Gott von Tuberkulose geheilt. Wir hielten es für ratsam, diese Heilung bestätigen zu lassen, um den Schulverordnungen zu entsprechen. Wir ließen deshalb eine Röntgenaufnahme machen, die die Heilung voll und ganz belegte. Für mich hatten sich damit die folgenden Worte aus der Bibel bewiesen (Hebr. 4:12): „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn ein zweischneidig Schwert und dringt durch, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“
In einem früheren Zeugnis brachte ich meine Dankbarkeit für die Heilung von Brustkrebs und Herzbeschwerden zum Ausdruck. Vor kurzem wurde ich von einer Blutvergiftung geheilt, nachdem ich eine Zeitlang in einem Sanatorium für Christliche Wissenschafter betreut worden war. Die Atmosphäre in diesem Heim und die Freundschaften, die ich dort schloß, taten mir sehr wohl. Nicht lange danach konnte ich nach Kanada fliegen und Verwandte besuchen.
Vor Jahren besuchte ich zum erstenmal Die Mutterkirche in Boston. Die Führung durch das Originalgebäude werde ich nie vergessen; die Führerin, die sich ihrer Aufgabe völlig hingab, ließ mich erkenne, was es heißt, Mitglied dieser Kirche zu sein. Es inspiriert mich, von den wundervollen Heilungen zu wissen, die durch das Bemühen erzielt werden, der Welt mittels der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns) zu helfen. Mrs. Eddy sagt uns in Wissenschaft und Gesundheit (S. xi): „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten, das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht und Sünde der Umwandlung Raum gibt. Heute wie damals sind diese mächtigen Werke nicht übernatürlich, sondern im höchsten Grade natürlich.“
Robert Peels dreibändige Biographie Mary Baker Eddys hat mir sehr gefallen. Diese Bücher helfen mir, die Rolle unserer Führerin besser zu verstehen und die Schwierigkeiten richtig einzuschätzen, die sie überwinden mußte, um der Welt die Christliche Wissenschaft geben zu können.
Weybridge, Surrey, England