Was sind Stätten des Heilens? Wo befinden sie sich? Kann man sie mühelos erreichen?
Im Neuen Testament lesen wir, daß man den Teich Bethesda in Jerusalem für solch eine Stätte hielt. Der Bericht spricht von einem Mann, der schon viele Jahre lang krank gewesen war und darauf wartete, durch die vermeintlichen therapeutischen Kräfte des Wassers, das man heute als Heilquelle bezeichnen würde, gesund zu werden. Als Jesus ihn fragte: „Willst du gesund werden?“, erzählte der Mann kläglich, daß seine Bemühungen erfolglos gewesen seien, das wundertätige Wasser im rechten Augenblick und vor allen anderen zu erreichen. Dennoch muß er die Heilung weiterhin erwartet haben, denn er ließ sich immer wieder von jemandem zum Teich bringen. Christus Jesus sagte zu ihm: „Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin!“ Joh. 5:6, 8. Forderte der Meister nicht den Mann auf, das zu akzeptieren, was für ein Kind Gottes völlig natürlich ist — seine vollkommene Freiheit? Der Kranke gehorchte, ohne zu zögern, und seine Gesundheit wurde unverzüglich wiederhergestellt. Wo fand diese Heilung statt? Gewiß nicht im Teich. Der Mann hatte die angebliche Heilkraft dieses Teiches niemals erlebt. Und doch wurde seine Gesundheit augenblicklich erneuert.
Heilung vollzieht sich im Denken. Sie ergibt sich aus einem geistigen Erwachen, aus dem Verständnis von Gott und Seinem geistigen Ausdruck, dem Menschen. Wenn wir lernen, illusorische, unharmonische Zustände zu durchschauen, und die unsterbliche Quelle des Seins, das eine Leben, erkennen, erblicken wir die Wirklichkeit des geistigen Daseins. Der Bericht, der schildert, wie Jesus den Kranken wiederherstellte, zeigt, daß Zuversicht und Gehorsam gegenüber dem Christus, der Wahrheit, beim Heilen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
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