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Die Behandlung wiederholt auftretender Irrtümer

Aus der April 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das menschliche Denken — auch das eines Christlichen Wissenschafters — neigt dazu, zwischen den geistigen Tatsachen der ewigen Vollkommenheit des Menschen als Gottes Idee und dem sterblichen Sinn vom Dasein mit seinen Sünden und Krankheiten hin und her zu schwanken. Wir können einen Irrtum von Sünde oder Krankheit nur dann endgültig vernichten, wenn wir uns mit dieser Tendenz auseinandersetzen. Solange unsere Daseinsauffassung auf einer falschen Bewertung vom Ursprung und Wesen des Menschen beruht, werden uns immer wider auftretende irrtümer plagen.

Geistiges Erwachen, das Heilung bringt, kommt mit der klaren Erkenntnis, daß Sünde und Krankheit unwirklich sind, mit der Überzeugung, daß solche Irrtümer niemals wahr sind oder von Gott gesandt werden und daß der wirkliche Mensch, der seinen Ursprung in Gott hat, sie niemals erlebt. Das ist das Gesetz der Wahrheit, das sogenannte chronische Leiden ebenso berichtigt und heilt wie gewohnheitsmäßiges Unrechttun.

Christus Jesus traf den Kern des Problems, als er sagte: „Sei willfährig deinem Widersacher bald, solange du noch mit ihm auf dem Wege bist.“ Matth. 5:25. Und Mrs. Eddy erhellt diese Erklärung mit den Worten: „Dulde nicht, daß der Anspruch von Sünde oder Krankheit in deinen Gedanken großwachse. Weise ihn mit der dauernden Überzeugung von dir, daß er unrechtmäßig ist, da du weißt, daß Gott ebensowenig der Urheber von Krankheit wie von Sünde ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 390.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, wie wir den Wankelmut überwinden können, wenn wir klar verstehen, daß die Sterblichkeit selbst eine Annahme ist, die keine Grundlage hat. Nur der von Gott zu Seinem Ebenbild erschaffene Mensch ist der wirkliche Mensch. Uns selbst mit diesem wahren Menschen zu identifizieren heißt, unserem Widersacher bald willfährig zu sein, solange wir mit ihm „auf dem Wege“ sind. Die Ermahnung unseres Meisters, wir sollten mit dem Widersacher „auf dem Wege sein“, betont, wie notwendig es ist, jeden Anspruch der Sterblichkeit als unwirklich zurückzuweisen, obwohl wir sterblich zu sein scheinen oder uns dafür halten. Die Forderung, dem Anspruch unverzüglich entgegenzutreten, ist weniger eine Mahnung zum schnellen als zum beständigen Handeln.

Es gibt eine Geschichte von einem Cowboy, der in eine Schmiede ging. Der Schmied hatte gerade ein Hufeisen aus dem Feuer geholt und es zum Abkühlen auf eine Werkbank gelegt. In Gedanken versunken nahm der Cowboy das Hufeisen in die Hand, ließ es aber natürlich sofort wieder fallen.

„Was ist denn los?“ fragte der Schmied. „Zu heiß?“

„Nee“, erwiderte der Cowboy, „ich brauche nicht lange, um mir ein Hufeisen anzusehen.“

So ähnlich ist es auch mit dem menschlichen Leben; wir können es vielleicht nicht immer vermeiden, schädliche Ansprüche der materiellen Sinne aufzunehmen und fallen zu lassen. Wir mögen glauben, daß das im menschlichen Leben nun einmal so sei. Doch eine solche Schlußfolgerung übersieht einen wichtigen Punkt: Wir haben die Fähigkeit vorauszusehen, daß das Hufeisen wahrscheinlich heiß ist. Hätte der Cowboy diese Möglichkeit von vornherein berücksichtigt, hätte er das Hufeisen gar nicht erst angefaßt.

Damit will ich nicht sagen, daß wir uns mit den Irrtümern des materiellen Sinnes auf menschlicher Ebene auseinandersetzen müssen und nur menschliche Fähigkeiten haben, uns zu schützen. Wir besitzen bereits das geistige Verständnis, daß der Mensch vollkommen, harmonisch ist und Herrschaft hat, und wir können dieses Verständnis direkt anwenden. Der geistige Sinn verläßt niemals den Bereich der Wahrheit, sondern hält beständig an ihr fest.

Die Christliche Wissenschaft offenbart den Christus als die wahre Idee Gottes und das wahre Selbst eines jeden Menschen. Jesus war der Mensch, der den Christus am vollständigsten zum Ausdruck brachte. Die Bibel sagt uns, daß er „versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde.“ Hebr. 4:15. Jesus erkannte die Ansprüche von Sünde und Krankheit, ohne ihnen Wirklichkeit beizumessen. Dadurch, daß er beständig an seiner geistigen Identität in Christus festhielt, bewies er für alle Zeiten, daß das menschliche Selbst nicht unabänderlich mit sterblichen Schwächen behaftet ist.

In Christus sind wir dem Zeugnis der materiellen Sinne nicht unterworfen. Paulus bestätigte dies, als er sagte: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind,... die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist.“ Röm. 8:1, 4. In der göttlichen Wahrheit hat der Mensch nicht die Fähigkeit, zu sündigen oder krank zu sein. Das ist die Freiheit, die dem Menschen als dem Kind Gottes immerdar gehört.

Wir mögen zuweilen zwischen diesem absoluten Standpunkt der Wahrheit und unserem täglichen Kampf mit dem Irrtum hin und her wanken, doch wir haben stets die Kraft, unsere geistige Herrschaft und Freiheit zu beweisen. Diese Kraft kommt vom Christus; sie wohnt uns inne.

Nistet sich ein Irrtum in unserem Gedächtnis ein, verleiht ihm das keine Wirklichkeit. Die Suggestion, daß sich etwas, was einmal geschah, wiederholen könnte, ist eine Mutmaßung. Das göttliche Gemüt wiederholt sich niemals und bringt fortwährend das unerschöpfliche Gute ans Licht. Die Ideen Gottes, die sich zeigen, stärken unsere Gewißheit, daß Gottes Liebe zu uns unermeßlich ist.

Wir brauchen nicht unter chronischen Krankheiten zu leiden oder uns immer wieder mit den gleichen Fehlern abzuquälen. Anstatt uns zu fragen, ob die Schmerzen wieder auftreten werden oder ob eine unglückliche Erfahrung sich wiederholen wird, sollten wir aus jeder Begegnung mit dem Irrtum gestärkt hervorgehen, mit frischem Mut und in Erwartung eines höheren Guten. Wie gering unser Verständnis der Wahrheit auch sein mag, es ist stärker als der Irrtum, den es widerlegt. Der Sieg gehört Gott und kann nicht rückgängig gemacht werden.

Wir können hier und jetzt anerkennen, daß der Christus die Macht hat, jede Krankheit zu heilen. Wir können unser Denken zu dem Verständnis des geistigen Seins erheben und es auf diesem Niveau verweilen lassen. So wird die Annahme von wiederholt auftretenden Irrtümern durch die Christliche Wissenschaft wirksam behandelt.

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