Vor Jahren litt meine Frau an starken Blutungen, die mehrere Wochen anhielten. Sie stand unter Beobachtung von drei Ärzten. Freunde machten mich auf die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) aufmerksam und rieten mir, eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe zu bitten, was ich auch sofort tat. Als ich von meinem ersten Besuch bei der Ausüberin nach Hause kam, erfuhr ich, daß die Blutungen aufgehört hatten. Die Ärzte waren sehr erstaunt und konnten sich diese Besserung nicht erklären. Meine Frau war gesund. Gebet allein hatte die Heilung bewirkt.
Ich sehnte mich danach, diese wunderbare Heilmethode besser zu verstehen, und begann zu forschen und zu suchen. Der regelmäßige Besuch der Sonntagsgottesdienste und Mittwochzeugnisversammlungen einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, half mir dabei. Auch die ins Deutsche übersetzte christlich-wissenschaftliche Literatur war für mich von unschätzbarem Wert, besonders in der schweren Zeit zwischen 1933 und 1945. Die göttlichen Wahrheiten, die ich so begierig und vorbehaltlos in mich aufnahm, bewahrten meine Angehörigen und mich vor manchem Übel, u. a. auch vor Hungersnot und dem Konzentrationslager.
Als Bürgermeister einer kleinen Gemeinde wurde ich eines Tages festgenommen und in ein Gefängnis eingeliefert. Obwohl mir bekannt war, daß die Christliche Wissenschaft in dem Land, in dem ich lebte, verboten war, dachte ich nicht daran, mich von dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy zu trennen, und trug es immer bei mir. Das Erstaunliche geschah: Niemand beschlagnahmte es! Einer meiner Mitgefangenen, ein Arzt, der mich eine Weile beobachtet hatte, fragte: „Was haben Sie denn da für ein Buch? Sie strahlen ja so!“ Ich zeigte es ihm, und von da an studierten wir beide es eifrig. Zwei andere Ärzte wurden ebenfalls aufmerksam auf uns und auf das, was wir lasen. So erhellte die Christus-Botschaft von der wahren Freiheit des Menschen als Sprößling Gottes unsere Gefängniszelle. Nach kurzer Zeit wurden wir vier freigelassen.
Nach der Geburt unseres Sohnes stellte sich heraus, daß ein Beinchen etwa fünf Zentimeter kürzer war als das andere. Dem Gesetz unseres Landes zufolge mußte ein Arzt davon in Kenntnis gesetzt werden. Er untersuchte das Kind und teilte uns mit, daß unser Sohn sein Leben lang ein Krüppel sein werde, da die Beckenknochen zu weich seien. Außerdem riet er uns dringend, das Kind in ein Krankenhaus einzuliefern. Angesichts der Nachricht, daß dieser Zustand unheilbar sei, lehnte ich eine medizinische Behandlung des Kindes ab und hielt mich streng an die Regeln des christlich-wissenschaftlichen Heilens.
Ich setzte mich sofort mit einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft in Verbindung, die sich bereit erklärte, für das Kind zu beten. Sie forderte mich auf, über die folgende Erklärung unserer Führerin nachzudenken (Wissenschaft und Gesundheit, S. 250): „Geist ist das Ego, das niemals träumt, sondern alle Dinge versteht; das sich niemals irrt und das sich stets bewußt ist; das niemals glaubt, sondern weiß; das niemals geboren wird und niemals stirbt. Der geistige Mensch ist das Gleichnis dieses Ego.“ Eines Abends, als meine Frau und ich in das Bettchen unseres Sohnes schauten, stellten wir zu unserer großen Freude fest, daß die Heilung vollständig war. Beide Beinchen waren gleich lang! Als er heranwuchs, konnte er ohne jede Behinderung gehen und springen. Und heute ist er als Schweißer tätig.
Heilungen von einem Nervenzusammenbruch und einem Herzinfarkt kamen ebenfalls allein durch das unerschütterliche Befolgen der Regeln dieser göttlichen Wissenschaft zustande.
Ich bin Gott tief dankbar für unsere inspirierte Führerin, die uns zeigte, wie wir dem Christus, der Wahrheit, nachfolgen können. Ferner danke ich unseren Ausübern für ihre treue Hingabe. Meine Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, der ich gern diene, ist mir sehr kostbar.
Ich litt längere Zeit unter heftigen Kopfschmerzen. Eines Tages waren sie so stark, daß ich das Bewußtsein verlor und meine Angehörigen mich ins Krankenhaus bringen ließen. Als ich zu mir kam, wurde mir von den Ärzten mitgeteilt, ich hätte einen Gehirntumor und müsse sofort operiert werden. Da ich wußte, daß in Wirklichkeit Gott mein Leben ist und daß dieses Leben nicht von materiellen Bedingungen abhängt, lehnte ich die Operation ab. Ich wurde nicht medizinisch behandelt.
Überzeugt, daß die Christliche Wissenschaft mich heilen konnte, betete ich und dachte über die folgenden Worte aus der Bibel nach (Jes 41:10): „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Auch bemühte ich mich von ganzem Herzen, der Aufforderung Mrs. Eddys zu folgen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 14): „Werde dir einen einzigen Augenblick bewußt, daß Leben und Intelligenz rein geistig sind — weder in noch von der Materie —, und der Körper wird keine Klagen äußern. Wenn du an einer Annahme von Krankheit leidest, wirst du entdecken, daß du augenblicks gesund bist.“
Auf eigenen Wunsch verließ ich am nächsten Tag das Krankenhaus. Und innerhalb einer Woche trat allein durch christlich-wissenschaftliches Gebet die vollständige Heilung ein.
Barsinghausen, Bundesrepublik Deutschland