Als ich klein war, hatte unsere Familie einen Obstkeller, in dem es sehr dunkel war. Nur durch ein kleines Fenster auf der anderen Seite des Kellers schien etwas Licht herein. An einem Frühjahrstag zeigte mir meine Mutter eine Süßkartoffel, die in eine Ecke unter einige dort abgestellte Sachen gerollt war. Ein Auge der Kartoffel hatte gekeimt, und der Sproß rankte sich einige Meter über, unter und um Hindernisse aller Art, um das Licht zu erreichen, das durch das schmale Fenster fiel.
Dieses Beispiel von der unwiderstehlichen Anziehungskraft des Lichts kann uns bei unseren Vorbereitungen auf einen Vortrag eine sehr hilfreiche Lehre sein. Wenn wir unseren Vortrag nur als eine andere menschliche Tätigkeit ansehen, die an einem gewissen geographischen Ort zu einer bestimmten Zeit stattfindet, mag es viele andere Veranstaltungen geben, die unseren Mitmenschen im Gemeinwesen ebenso attraktiv erscheinen könnten. Wird aber der Vortrag als ein Ausströmen der strahlenden Offenbarung Gottes erkannt, kann kein anderes Ereignis das empfängliche Herz daran hindern, sich zu ihm hingezogen zu fühlen, und zwar genauso natürlich, wie sich der Sproß zum Sonnenlicht hingezogen fühlte.
Es ist klar, daß unsere Gebete für den Vortrag nicht darauf ausgerichtet sein sollten, die Attraktion anderer Tätigkeiten anzuzweifeln, vielmehr müssen wir wissen, daß nichts ansprechender ist, als die geistige Tätigkeit Gottes ans Licht zu bringen, durch die Er sich bekundet. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Licht ist ein Symbol des Gemüts, des Lebens, der Wahrheit und der Liebe und nicht eine belebende Eigenschaft der Materie. Die Wissenschaft enthüllt, daß es nur ein Gemüt gibt, und dieses eine leuchtet durch sein eigenes Licht und regiert das Universum, einschließlich des Menschen, in vollkommener Harmonie.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 510.
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