Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Freude der Weihnacht

Aus der Dezember 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Haben Sie schon einmal bemerkt, mit welcher Freude die biblischen Berichte über die Geburt Christi Jesu erfüllt sind? Matthäus, der schildert, wie die Weisen nach dem Kind Jesus suchten und es schließlich fanden, schreibt: „Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut.“ Matth. 2:10. Lukas, der uns über den Besuch der Hirten bei der Krippe erzählt, berichtet: „Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten.“ Luk. 2:20. Ein aufmerksames, ehrfurchtsvolles Lesen dieser beiden Berichte wird uns immer wieder stille Freude verleihen.

Heutzutage, wo Weihnachten auf so kommerzielle Weise gefeiert wird, scheint die Gefahr zu bestehen, daß diese einfache und echte Freude verlorengehen könnte. Eine riesige Reklamefläche über einer belebten Straße in unserer Nähe verkündet: „Geben Sie die Freude der Weihnacht. Schenken Sie — “ (und nennt einen bekannten Wein). Die Kauflustigen drängen sich in den Kaufhäusern und werden oft freudloser, und die Suche nach Geschenken, von denen es zweifelhaft ist, ob sie den Empfängern Freude bereiten, wird wild, je näher der 24. Dezember heranrückt. Gewiß mögen Geschenke und Familienfeiern angemessen erscheinen, wenn sie von wahrer Liebe motiviert sind; doch ist die Freude der Weihnacht wirklich in einer Flasche Wein zu finden, in einem Geschenk oder in einer rein materiellen Feier? Sind die Festlichkeiten vorbei, die Geschenke ausgepackt, der Baum abgeschmückt, was bleibt dann noch übrig?

Es mag wohl der Mühe wert sein, sich etwas eingehender mit jener ersten Weihnacht zu befassen, um zu erfahren, warum alle, die daran teilnahmen, von solcher Freude erfüllt waren. Die kostbaren Geschenke der Weisen deuten darauf hin, daß sie mehr empfanden als die übliche Freude über die Geburt eines neuen Kindes.

Es ist auch heute noch in vielen Gegenden des Nahen Ostens Sitte, ein Geschenk mitzubringen, wenn man in die Gesellschaft eines Herrschers kommt. Da die Weisen der Ankunft eines geistigen Königs gewahr wurden, nahmen sie auf ihre lange Reise die edelsten Geschenke mit. Wir können in jedem dieser Geschenke einen Aspekt der Christus-Mission versinnbildlicht sehen: im Gold Königswürde und Wertschätzung; im Weihrauch Opfer und die Anerkennung der Göttlichkeit; in der duftenden Myrrhe (die oft auch zum Einbalsamieren benutzt wurde) die Kreuzigung und die Auferstehung.

Wenn Weihnachten lediglich die Geburt eines Kindes verherrlichte, das zu einem außergewöhnlichen Sterblichen heranwuchs, dann ist es verständlich, daß nach seinem Tode die Freude ohne Sinn und das Fest überholt wäre. Aber Weihnachten erinnert an weit mehr. Mrs. Eddy erklärt: „Jesus ist der Name des Menschen, der mehr als alle anderen Menschen Christus, die wahre Idee Gottes, dargestellt hat, die die Kranken und Sündigen heilt und die Macht des Todes zerstört. Jesus ist der menschliche Mensch, und Christus ist die göttliche Idee; daher die Dualität von Jesus dem Christus.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 473.

Genauso wie die Weisen Gold mit sich führten, können wir Freude für die Christus-Idee bewahren, die Jesus darstellte, indem wir seinen überragenden Wert für die Menschheit erfassen — einen Wert, der so viel größer ist als aller Reichtum, den die Welt zu bieten hat. Dadurch, daß wir Weihnachten feiern, erkennen wir die Gelegenheit an, daß heute die wahre Idee Gottes in den Herzen aller herrschen kann. Wir können uns darüber freuen, daß der sanfte Einfluß des Christus immer gegenwärtig ist, um Haß zu heilen, die Bekümmerten zu trösten und die Sünder zu läutern.

Mrs. Eddy schreibt in einem Artikel über Weihnachten: „Heute ist der Christus mehr denn je, der Weg und die Wahrheit und das Leben‘, das, was, alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen‘, und alle Trübsal, Krankheit und Sünde heilt. Zu dieser verheißungsvollen Weihnachtszeit, die das Ende des neunzehnten Jahrhunderts heiligt, knien wir demütigen Herzens nieder. Wir besitzen seine Gnade, die uns neu belebt und heilt. Zu dieser unsterblichen Stunde sollten sich aller menschlicher Haß und Stolz, alle menschliche Gier und Wollust beugen und Christi Macht bezeugen, und die Herrschaft der göttlichen Wahrheit und des göttlichen Lebens sollte des Menschen Sein rein und gesegnet machen.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 257.

Wenn wir den Weihrauch der Weisen als ein Symbol des Opfers ansehen, werden wir an das selbstlose Opfer erinnert, das Jesus für andere brachte. Geschenke sind eine überlieferte Form, Liebe und Aufmerksamkeit zum Ausdruck zu bringen; aber wenn wir erkennen, daß wir selbstisches Anhäufen von Besitz und belanglosen Freuden opfern könnten, um uns die Zeit dafür zu nehmen, den Christus besser zum Ausdruck zu bringen, kommt uns oft der Gedanke, mit dem Kaufen Schluß zu machen. Unser Forschen nach der Christus-Idee und die Befriedigung, die in diesem Forschen liegt, bringen eine Freude, die über die Weihnachtszeit hinaus bei uns bleibt, denn wir sehen, daß der Christus immerdar bei uns ist, um uns zu trösten, zu leiten und jedem von uns die Vollkommenheit des Menschen als Gottes Gleichnis zu offenbaren.

Myrrhe, als ein Symbol der Auferstehung, ist in der Tat ein Geschenk, das von Freude und Verheißung duftet! Jesu Demonstration des Lebens endete nicht mit Grabtüchern und aromatischen Kräutern im Grabe. Er bewies, daß der Mensch vom Tode weder beeinträchtigt noch ausgelöscht, ja niemals vom Tode berührt wird. Als Gottes herrliche geistige Schöpfung ererbt der Mensch ewiges Leben. Dieses Leben unterliegt weder dem Verfall noch der Beschränkung. Es ist ein Leben des fortwährenden Guten, makellos und freudevoll.

Die wahre Weihnachtsfreude bleibt uns noch lange Zeit erhalten, selbst nachdem die Weihnachtslieder verstummt und die Symbole entfernt sind. Das Wahrnehmen des Christus vermittelt uns einen Frieden und eine Verheißung, die so natürlich sind wie eine sternklare Nacht nach einem Regentag.

Die drei Weisen aus dem Morgenland waren die Weisen in ihrer Zeit. Ihre Fähigkeit, Zeichen wie den Stern von Bethlehem wahrzunehmen und die Verheißung dieser Zeichen zu erfassen, war es, die sie zur Krippe führte. Groß war ihre Freude in der Gegenwart des Christus. Die Denker unserer Tage, die nach etwas Tieferem als dem bloßen Geschenkerummel und dem Festefeiern zu Weihnachten suchen, finden durch ihr geistiges Verständnis die wahre Freude der Weihnacht. Sie erkennen heute den lebendigen Christus in einer praktischen, ewigen Wissenschaft — die die Menschheit segnet, das Leben mit geistigen Werten bereichert und von den materiellen Vorstellungen hinweg zur Verheißung des ewigen Lebens führt. Jeder einzelne kann dieses Geschenk Gottes schon jetzt erfassen; und wenn seine Wahrheiten erkannt und still im Herzen gehegt werden, bilden sie zu Weihnachten eine Grundlage für wahre Freude.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1982

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.