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Gott hat Wohlgefallen am Menschen

Aus der Dezember 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Und siehe, da tat sich der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe (Matth. 3:16, 17).

Das ist eine einfache, aber herrliche Erklärung der Liebe des Vaters zum Christus, den Jesus als das wahre Wesen des Menschen offenbarte. Dem biblischen Bericht zufolge bereitete sich der Meister an diesem Punkt seiner Laufbahn noch auf die große Mission vor, zu der er berufen war — nämlich die Aufgabe, zu heilen, zu erlösen und die zahllosen Herzen, die es nach einer tieferen Gewißheit von Gottes Gegenwart hungerte, zu speisen.

Der Erlöser war gekommen, um unwiderlegbar zu beweisen, daß die göttliche Liebe unendliche Fähigkeiten hat, die großen Nöte der Menschheit zu stillen. Sein Kommen war ohne Beispiel; kein anderer hat jemals auf solche Weise und mit einer so besonderen, heiligen Verheißung die Bühne der menschlichen Ereignisse betreten. Er war in der Tat der von Gott Gesalbte.

Doch ist Gott, der göttliches Gemüt, unendlicher Geist ist, keineswegs eine anthropomorphische Gottheit, die im Himmel sitzt und beobachtet, wie unten auf Erden alles Sterbliche vorbeizieht, um dann zu entscheiden, welche menschlichen Handlungen besonderes Gefallen verdienen und welche nicht. Das sterbliche Panorama ist unwirklich, trügerisch. Gott kennt nur Seinen eigenen vollkommenen Ausdruck — den Menschen und das Universum, die völlig geistig und immerdar gut sind.

Um Gottes liebevolle Fürsorge für uns zu beschreiben, mögen wir uns manchmal menschlicher Begriffe bedienen und von Seinem „göttlichen Wohlgefallen“ reden; doch Gott hat tatsächlich nur an Seiner eigenen Kundwerdung, Seiner geistigen Widerspiegelung, „Wohlgefallen“. Und das ist es, was die wirkliche Identität Christi Jesu eigentlich ausmachte: das Wesen des Geistes und die Aktivität der göttlichen Wahrheit, die die Idee des unsterblichen Seins mitteilt.

Obwohl es eine absolute Tatsache ist, daß Gott nichts außer Seiner eigenen geistigen Schöpfung kennt, sind wir doch nicht der Verantwortlichkeit enthoben, so gut wie möglich und gerade dort, wo wir sind, die wichtige Norm geistiger Güte zu veranschaulichen — die allerhabene Wirklichkeit von Gottes heiligem Reich als einzigem Königreich zu beweisen. Christus Jesus ist unser Wegweiser, und es ergeht ständig an uns die Forderung, uns zu bemühen, seinen Lehren gemäß zu leben.

Aus Jesu Werken ging klar hervor, daß er mit dem Alten Testament bis in alle Einzelheiten vertraut war. Er kannte die Worte, seine Geschichte und die Poesie, die Bilder, die Gesetze und Gebote, die geistige Bedeutung und die praktische Anwendbarkeit. Seine ganze Laufbahn hindurch schöpfte er aus dieser reichen Quelle. Mit Wahrheiten aus der Bibel wies Jesus die Versuchungen des Teufels zurück, brachte er die Argumente der Pharisäer zum Schweigen und lenkte die Aufmerksamkeit auf die maßgebende Grundlage für geistiges Heilen.

Den Berichten über seine Tätigkeit zufolge war die Heilige Schrift für Jesus wie das tägliche Brot. Aus dem Lukasevangelium geht hervor, daß er schon als Kind, noch ehe er erwachsen war, „wuchs und ... stark [ward], voller Weisheit, und Gottes Gnade ... bei ihm [war]“. Und dann lesen wir einen Bericht darüber, wie sich der zwölfjährige Jesus im Tempel mit den Gelehrten unterhielt: „Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antworten.“ Dieser Bericht des Evangeliums schließt mit den Worten: „Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.“ Luk. 2:40, 47, 52.

Die meisten von uns haben sich wahrscheinlich schon einmal danach gesehnt, dem Beispiel des Meisters besser zu folgen — unsere individuelle geistige Kindschaft umfassender zu demonstrieren. Wir mögen das Gefühl haben, daß wir irgendwie das geistige Maß an Heiligkeit und Reinheit, das von uns erwartet wird, nicht ganz erreicht haben oder ihm nicht treu geblieben sind. Und so sehnen wir uns danach, in den Armen der göttlichen Liebe zu verweilen. Doch die liebevolle Wärme der Fürsorge Gottes ist immer gegenwärtig und verfügbar; und wir stellen fest, daß das stimmt, wenn wir aufhören, Zufriedenheit oder Wirklichkeit in der Materie zu suchen.

Wenn wir beten, lauschen und uns bemühen, beständig den Willen Gottes zu tun und konsequent Seine Güte zum Ausdruck zu bringen, wie Jesus es tat, werden wir finden, daß das der einzige Weg ist, auf dem wir wahre, anhaltende Erfüllung erreichen können. In Wissenschaft und Gesundheit erklärt Mrs. Eddy: „Die harten Erfahrungen der Annahme von dem angeblichen Leben der Materie, wie auch unsere Enttäuschungen und unser unaufhörliches Weh, treiben uns wie müde Kinder in die Arme der göttlichen Liebe. Dann fangen wir an, das Leben in der göttlichen Wissenschaft zu begreifen. ‚Meinst du, daß du weißt, was Gott weiß‘, ohne diesen Entwöhnungsprozeß?“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 322.

Dadurch, daß wir suchen und uns dann ernsthaft bemühen, andere an den Segnungen teilhaben zu lassen, fangen auch wir an zu lernen und zu beweisen, was der Mensch als vollkommenes Geschöpf des göttlichen Gemüts wirklich ist. Und wenn wir uns zur Aufgabe machen, zu erfüllen, was Gott von Seinem eigenen reinen Ausdruck verlangt, werden wir des Menschen Einheit mit dem Vater besser verstehen — eine Beziehung, die unauflösbar, von ewiger Dauer ist. Hierin liegt unsere Sicherheit, unsere große Freude, unser völliger Frieden.

Was im einzelnen können wir jetzt tun, um Gottes Willen umfassender anzuerkennen und des Menschen Identität als Seine geistige Widerspiegelung zu beweisen? Unsere Gottesanbetung und die Form, die sie annimmt, sind ein solcher Punkt. Ist unsere Gottesanbetung oberflächlich, nur ein gedankenloses wöchentliches Ritual, oder beschränkt sie sich auf materielle Symbole und Zeremonien, so wird sie nicht auf die Dauer befriedigen und der Menschheit kaum von Nutzen sein. Der Gottesdienst sollte ständig vor sich gehen, nicht fragmentarisch. Unser Gottesdienst (am Sonntag, am Mittwoch, an jedem Tag und in jedem Augenblick unseres Lebens) kann so spontan, frei und inspirierend sein, daß er das Denken stetig und zunehmend aus falschen materiellen Vorstellungen und Begrenzungen heraushebt zur Wahrnehmung der Wirklichkeit, die in ihrer Güte und geistigen Schönheit unbegrenzt ist. Und unsere Erkenntnis der Wirklichkeit kann jeden einschließen — niemand bleibt ausgeschlossen. Wir können uns der universalen Liebe Gottes sicher sein.

Unsere Bemühungen, von der Sünde abzulassen, bringen uns einen weiteren, wesentlichen Schritt voran auf dem Wege, die heilige Bestimmung Gottes für den Menschen zu erfüllen. Wenn wir uns mit den falschen Annahmen auseinandersetzen, daß das Leben materiell sei, daß wir irgendwie von Gott getrennt seien, daß die Körperlichkeit darstelle, was für die Erfahrung wertvoll und wesentlich ist, dann beginnen wir, die Fassade der Lüge oder Illusion niederzureißen — die Fassade der Annahme, daß die Sünde Daseinsberechtigung habe. Sünde gibt keine wirkliche Freude und ist nicht von Gott geschaffen. Wenn wir verstehen, daß das Leben völlig geistig ist, wenn wir uns bemühen, jeden Gedanken und jede Tat in Übereinstimmung mit dieser Wirklichkeit zu bringen, wenn wir keine anderen Götter neben dem einen Gott haben, wenn wir verstehen, daß der göttliche Geist dem Menschen niemals die Fähigkeit oder das Verlangen zu sündigen gegeben hat, wird all das dazu beitragen, die Sünde auszulöschen. Dann finden wir Freiheit und segnen die Menschen so, wie Gott uns segnet.

Außerdem können wir heilen. Es wird von uns erwartet, daß wir heilen — uns selbst und andere. Auch hier ist Christus Jesus unser Beispiel. Die Lehrbücher, die in der Christlichen Wissenschaft benutzt werden, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, legen die wissenschaftlichen Regeln und die geistigen Gesetze für erfolgreiches Heilen dar; und als aktive Kundwerdung des Christus, der Wahrheit, entspricht das Heilen dem Willen Gottes. Jedesmal wenn durch unser Festhalten am göttlichen Gesetz eine Heilung bewirkt wird, sehen wir Gottes Freude an Seiner vollkommenen Schöpfung.

Christus Jesus, der sich seines wahren Ursprungs und seiner Aufgabe bewußt war, erklärte: „Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“ Joh. 8:29. Wir können uns selbst zum Ziel setzen, des Menschen geistigen Ursprung und seinen geistigen Zweck zu demonstrieren — indem wir Gott aufrichtig und ehrlich anbeten, aufhören zu sündigen, durch Gebet heilen und immer bemüht sind, den Willen unseres Vaters zu tun. Wenn wir das tun, werden wir uns nicht verlassen oder unwürdig fühlen. Gott hat „Wohlgefallen“ an Seinen geliebten Kindern, Seiner vollkommenen Widerspiegelung.

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