„Du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten“ (Ps. 116:8). Ich hatte gerade begonnen, den Sentinel und andere christlich-wissenschaftliche Zeitschriften zu lesen und dadurch etwas über die Christliche Wissenschaft zu lernen, als ich zu meiner jährlichen Untersuchung ging. Der Arzt teilte mir mit, daß ich Krebs hätte, der sich bereits in einem gefährlichen Stadium befinde, und ich wahrscheinlich nicht mehr als fünf Jahre leben würde.
Da meine Furcht sehr groß war und ich so wenig über die Christliche Wissenschaft wußte, beschloß ich, mich der empfohlenen ärztlichen Behandlung zu unterziehen. Nach mehreren kleineren Operationen sowie Radium- und Kobaltbestrahlungen ging es mir nicht besser. Tatsächlich verschlechterte sich meine Gesundheit ständig. Dann entschloß ich mich eines Tages, nach einem mit großen Schmerzen verbundenen Aufenthalt im Krankenhaus, mich völlig auf die Christliche Wissenschaft zu verlassen. Ich wußte irgendwie, daß sie mich heilen würde. Mary Baker Eddys Worte in Lied Nr. 253 (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft) waren mir zu der Zeit eine große Hilfe:
Auf sturmbewegter Meeresflut
Seh’ Christus ich;
Erbarmungsvoll, mit mildem Wort
Er nahet sich.
Der Christus, die Wahrheit, nahte sich mir tatsächlich, sprach zu mir und heilte mich. Die Heilung erfolgte nicht mühelos. Die Schmerzen waren fast unerträglich, und viele Male glaubte ich, zu sterben. Aber schließlich begann ich, Boden zu gewinnen.
Zu verschiedenen Zeiten nahm ich die Hilfe von Ausübern der Christlichen Wissenschaft und von mehreren lieben Freunden in Anspruch. Ich begann auch selbst ein intensives Studium der Christlichen Wissenschaft, und oft studierte ich die ganze Nacht hindurch. Allmählich begann ich, die Bedeutung dessen, was ich in der Bibel und in Mrs. Eddys Schriften las, zu erfassen.
Als erstes lernte ich verstehen, daß Gott immerwährende Liebe und der Mensch Sein unsterblicher Ausdruck ist. Mein wahres Selbst war nie etwas anderes als das makellose Ebenbild Gottes. Da erkannte ich, daß das Problem nicht physischer, sondern mentaler Art war. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 411): „Der mentale Zustand wird ein materieller Zustand genannt. Alles, was im sterblichen Gemüt als physischer Zustand gehegt wird, bildet sich am Körper ab.“ Die wahre Heilung findet im Bewußtsein statt.
Die folgende Erklärung Mrs. Eddys gab mir neuen Mut (Vermischte Schriften, S. 15): „Die Wiedergeburt ist nicht das Werk eines Augenblicks. Sie beginnt mit Augenblicken und dauert durch die Jahre fort; mit Augenblicken der Hingabe an Gott, des kindlichen Vertrauens und der freudigen Aufnahme des Guten; mit Augenblicken der Selbstverleugnung und der Selbsthingabe, der himmlischen Hoffnung und der geistigen Liebe.“
Kurz nachdem ich mit dem Studium begonnen hatte, wurde mir eine Arbeitsstelle angeboten, wo ich mit anderen Christlichen Wissenschaftern zusammen sein konnte. Sie waren geduldig und hilfsbereit und nahmen sich die Zeit, mir die Christliche Wissenschaft zu erläutern. Ein neues Leben begann für mich.
Viele alteingewurzelte, falsche Charakterzüge wie Selbstsucht, Groll und Selbstgerechtigkeit wurden allmählich ausgerottet. Als ich erkannte, wie machtlos der Anspruch war, der sich Krebs nannte, wich alle Furcht, und ich wurde liebevoller, fröhlicher und dankbarer; ich spürte, daß ich wirklich in der Atmosphäre der Liebe lebte. Zu diesem Zeitpunkt trat dann auch die Heilung ein.
Nach dieser Erfahrung wurden meine Tochter und ich Mitglied einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, sowie Der Mutterkirche. Mein Mann war ursprünglich sehr gegen die Christliche Wissenschaft eingestellt, als er aber diese Heilung miterlebte, nahmen er und mein Sohn das Studium auf, und beide sind jetzt ernsthafte Christliche Wissenschafter.
Diese Heilung ereignete sich vor sieben Jahren. Ohne die Christliche Wissenschaft wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Durch sie wurde unser Heim viel glücklicher und unsere Ehe harmonischer. Am dankbarsten bin ich jedoch für die geistige Erneuerung, die die Christliche Wissenschaft mir gebracht hat, und für ein größeres Verständnis, daß der Mensch sein wahres Sein in Geist, Gott, hat.
Amarillo, Texas, USA
