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Als Spezialist für Architekturzeichnungen wurde ich einmal aufgefordert,...

Aus der Mai 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Spezialist für Architekturzeichnungen wurde ich einmal aufgefordert, eine Reihe perspektivischer Zeichnungen des Olympiadorfes anzufertigen und dem Internationalen Komitee in Athen vorzulegen — und dafür gab man mir nur zwei Wochen Zeit. Menschlich gesehen, bedeutete das, daß ich doppelt so schnell arbeiten mußte wie sonst. Ich nahm jedoch die Arbeit an und vertraute darauf, daß Gott meine Leistung verdoppeln konnte, selbst wenn ich nicht dazu fähig war. Eine Woche verstrich, und Panik setzte ein. Obgleich ich täglich vierzehn Stunden arbeitete, war ich noch weit zurück. Dann sah ich plötzlich die Lösung: Ich mußte das ganze Projekt über den beschränkenden Begriff von Zeit heben. Ja, die Zeit versucht, Gott zu begrenzen, indem sie den Ausdruck des Guten auf eine Verdoppelung oder Verdreifachung beschränkt — während Gott, das Gute, in Wirklichkeit unendlich ist. Als ich das sah, verschwand die Panik, und ich war in der Lage, das Projekt rechtzeitig zu beenden.

Vor zwei Jahren beteiligte sich unser ältester Sohn an einem internationalen architektonischen Wettbewerb für unser neues Parlamentsgebäude und bat mich, sein technischer Zeichner zu sein. Ich mußte ein Modell und zwei Zeichnungen mit perspektivischen Ansichten anfertigen, während mein Sohn für den Entwurf und die technischen Zeichnungen verantwortlich war.

Die nationalen Nachrichtenmedien hoben hervor, unter welchem Druck die Bewerber stünden, da sie ihre Entwürfe innerhalb von drei Monaten abliefern müßten. Die Abfassung der Anweisungen für das Projekt hatte drei Jahre in Anspruch genommen (sie waren über fünfzehn Zentimeter dick), und all diese Informationen mußten verarbeitet werden, bevor mit den Entwürfen begonnen werden konnte. Man hielt es auch fast für unmöglich, ein Projekt dieses Umfangs ohne die Hilfe eines großen Mitarbeiterstabes zu bewältigen.

In jenen Monaten mußte ich oft, wenn ich mich mit etwas Neuem beschäftigte, einfach meinen Bleistift oder Pinsel weglegen und beten: „Vater, es ist alles in Deinen Händen — ich weiß nicht weiter!“ Seit ich meinen Beruf ausübte, war alles auf das metrische System umgestellt worden, was ein wirkliches Hindernis für mich war. Ich hatte auch nie gelernt, Landvermessungskarten und Höhenschichtkarten zu lesen, was erforderlich war, um das Model herzustellen. Während der letzten Tage arbeiteten wir die Nächte durch.

Einen Tag nachdem wir die fertiggestellten Entwürfe abgeschickt hatten, reiste mein Sohn in die Vereinigten Staaten, und ich räumte sein Studio/Schlafzimmer auf, in dem wir gearbeitet hatten. Ich mußte lachen, denn es war buchstäblich knietief voller weggeworfener Zeichnungen; das Bett wurde praktisch von gestapelten Exemplaren des Christian Science Sentinels und des Christian Science Journals gestützt (wenn nicht gar durch sie erhöht).

Eine New Yorker Firma erhielt den Auftrag. Doch unsere große Belohnung war die Inspiration, die wir während der Arbeit empfanden. Eine beständige Freude an dem, was wir taten, erfüllte uns — wir hatten wirklich das Gefühl, „in dem“ zu sein, „das [unseres] Vaters ist“, wie die Bibel sagt (Luk. 2:49).

Unsere vier Söhne, mein Mann und ich treiben sehr viel Sport — hauptsächlich Kricket und Fußball — und haben viele Beispiele von Schutz und Heilung erlebt. Ein Schlüsselbeinbruch, ein gebrochener Finger, Handgelenk- und Knieverletzungen wurden alle durch die Christliche Wissenschaft geheilt.

Auch während unserer Reisen haben wir einige wunderbare Gelegenheiten gehabt, zu beweisen, daß Harmonie unvergänglich und natürlich ist. Wir sind viel durch Australien, Neuseeland und Malaysia gereist, und einmal unternahmen wir eine dreimonatige Reise durch die Vereinigten Staaten. Ich kann ohne zu übertreiben sagen, daß auf dieser letzten Reise kein einziges hartes Wort gefallen ist noch physische Schwierigkeiten aufgetreten sind; die mentale Atmosphäre in unserem Auto wurde täglich genauso überwacht wie Öl und Benzin!

Ich bin wirklich dankbar für eine physische Heilung, die ich unlängst erlebte, weil sie mich lehrte, was Beharrlichkeit bedeutet. Vor einigen Jahren hatte ich es plötzlich mit einer Schwierigkeit zu tun, die meine normale Betätigung hinderte. Ich konnte weder Tennis spielen, noch im Garten arbeiten noch meinen Haushalt richtig versehen — ja, ich konnte nicht einmal ohne Beschwerden gehen. Ich bat eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, für mich zu beten, aber ich besprach das Problem mit niemand anderem. Ich wußte, daß die Heilung stattfinden würde, wenn das Problem seine Wirklichkeit in meinem Bewußtsein verloren hatte. Und ich wollte nicht, daß es sich in dem Bewußtsein eines anderen festsetzte!

In dieser Zeit sollten einmal meine Söhne und ich nach London fliegen, um dort meinen Mann für eine Autoreise durch Skandinavien zu treffen. Ich hatte mich schon für den Abflug angeschnallt, als die Schmerzen so schlimm wurden, daß ich das Flugzeug verlassen mußte. Aber gleichzeitig war ich dankbar, daß die Jungen mit mir aus dem Flugzeug stiegen, ohne einen einzigen Blick der Enttäuschung zurückzuwerfen.

Ich kann mich erinnern, daß ich die Ausüberin anrief, als ich nach Hause kam, und sagte: „Nun, ich bin wieder da — und ich bin bereit, wieder von vorne anzufangen, wenn es notwendig ist.“ Ich bin überzeugt, daß diese Bereitwilligkeit einer der vielen Faktoren war, die in mir ein Gefühl erweckten, Gott nahe zu sein. Die Dankbarkeit, daß ich noch immer den Haushalt führen konnte, war ein anderer Faktor. Ich sagte oft zu mir: „Ich bin dankbar, daß ich diesen Kuchen backen kann“ — besonders wenn ich kaum etwas anderes tun konnte.

Da ich scheinbar das Problem nicht meistern konnte, entschloß ich, mich gesellschaftlich zurückzuziehen und mich von kirchlichen Pflichten beurlauben zu lassen, so daß ich meine ganze Aufmerksamkeit dem Studium der Christlichen Wissenschaft widmen konnte. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 447): „Die wiederherstellende Tätigkeit des Organismus geht in natürlicher Weise vor sich, wenn sie durch Wahrheit mental unterstützt wird.“ Obgleich ich auf all diese Tätigkeiten verzichtete, hatte ich nicht das Gefühl, etwas zu versäumen — ich wußte, daß ich die ganze Zeit über geistig wuchs.

Nach mehr als einem Jahr war immer noch keine Besserung eingetreten; und so fragte ich mich schließlich: „Was tue ich? Bin ich wirklich davon überzeugt, daß die Christliche Wissenschaft mich heilen kann?“ Wie im Leiterspiel wollte ich nicht an der materiellen Hilfe herunterrutschen, nur um mit Mühe wieder die Leiter hinaufklettern zu müssen. Ich wollte auf der Höhe der Inspiration bleiben, die ich oft während meines jahrelangen Studiums erlebt hatte — selbst wenn es bedeutete, daß ich eine Weile die Zähne zusammenbeißen mußte, um dort zu bleiben.

Natürlich verschwand schließlich die Lüge einfach. Aber ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, wie ich mich wieder frei fühlte. Es war herrlich! Ich hörte mitten in der Arbeit auf und dachte: „Du liebe Zeit, ich bin frei!“ Es erscheint mir nun wie ein längst vergangener Traum. Aber jedesmal wenn ich zwei oder drei Kirchenstufen auf einmal nehme (wie ich es gewohnt bin), muß ich daran denken, wie schwer es mir fiel, sie zu erklimmen, und ich danke Gott, daß die Christliche Wissenschaft uns hilft, uns so zu sehen, wie wir wirklich sind.


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