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Wir können unsere „Arbeit“ nicht verlieren!

Aus der Mai 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn uns plötzlich nach vielen Dienstjahren in einer Firma gekündigt wird, wenn man unseren Arbeitsplatz auflöst oder uns vorübergehend entläßt, kann das wie ein Alptraum wirken und unserem Stolz und Selbstrespekt einen heftigen Stoß versetzen.

Obwohl die Aussichten für ältere Arbeitnehmer düster erscheinen mögen und wir darüber aufgebracht sind, zwischen fünfunddreißig und fünfundsechzig Jahren schon für zu alt gehalten zu werden, können wir es uns nicht leisten, uns von Mutlosigkeit oder Enttäuschung unterkriegen zu lassen. Ein Dilemma dieser Art können wir in eine günstige Gelegenheit verwandeln — und je eher, desto besser! Wenn wir zögern, uns den geistigen Tatsachen des Seins zuzuwenden und ihre Beziehung zu unserer gegenwärtigen Situation zu erkennen, versinken wir nur noch tiefer in Hoffnungslosigkeit und verstricken uns in eine verzweifelte Suche nach einem schnellen materiellen Ausweg.

Was trifft nun auf unsere Lage zu?

Zunächst einmal haben wir gar nichts verloren! Unsere „Arbeit“ in ihrer höchsten Bedeutung ist stets, der Ausdruck, die geistige Widerspiegelung, Gottes zu sein. Haben wir etwa die Fähigkeit verloren, anderen Liebe und Verständnis entgegenzubringen — geistige Eigenschaften, die unser Leben und unsere Arbeit sinnvoll und lohnend machen? Nein. Solche Eigenschaften kommen von Gott und gehören dem Menschen für immer.

Wir müssen sie jetzt beweisen, anstatt Verbitterung aufkommen zu lassen. Es könnte sich einem leicht der Gedanke aufdrängen, daß Arbeitgeber herzlos und gewinnsüchtig werden, daß unsere Freunde uns einfach nicht verstehen, daß wir uns nicht über Wasser halten können, bis wir eine andere Einkommensquelle gefunden haben. Aber seit wann führt Gott uns in eine Sackgasse oder läßt es zu, daß wir in eine geraten? Wir müssen unser Verständnis von Gott und unserem wahren Status, den wir als Gottes Ausdruck haben, beständig erweitern. Gott verlangt, daß jeder von uns in Seinem Universum des sich stets entfaltenden Guten eine aktive und wichtige Rolle spielt.

Kommen wir, wenn wir unsere Gedanken uns Motive genau prüfen, zu dem ehrlichen Schluß, daß wir nach bestem Vermögen die Eigenschaften unseres wirklichen Wesens, das Gott vollkommen widerspiegelt, ständig genutzt und zum Ausdruck gebracht haben? Obwohl plötzliche Arbeitslosigkeit selten eine willkommene Überraschung ist, kann sie doch wie ein Wegweiser wirken, der ohne Warnung vor uns auftaucht und sagt: „Wach auf! Werde dir deines geistigen Seins stärker bewußt — sieh, wieviel mehr du tun kannst. Erweitere deinen Horizont.“ Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß der Verlust einer Arbeitsstelle ein Segen sein kann — wenn es anfangs auch nicht so aussehen mag — ‚ ein Meilenstein, den wir hinter uns gelassen haben, ein Anstoß zu größerem geistigem Wachstum, der auch neue Herausforderungen einschließt, für die wir entweder schon bereit sind oder auf die wir vorbereitet werden müssen.

Mary Baker Eddy schreibt: „Entweder hier oder hiernach muß Leiden oder Wissenschaft alle Illusionen in bezug auf Leben und Gemüt zerstören und den materiellen Sinn und das materielle Selbst erneuern.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 296. Es scheint, als ob einige von uns erst ein bißchen — und manchmal viel — leiden müßten, bevor sie sich der wirklichen Quelle ihres Seins zuwenden. Glauben wir, in unserer Arbeit geistig nicht mehr zu wachsen, kann das ein Zeichen dafür sein, daß es an der Zeit ist, eine Veränderung vorzunehmen.

Dabei müssen wir uns jedoch bewußt sein, daß Gott den Weg vorschreibt und daß wir Seine Absicht erkennen werden, wenn wir Ihm gehorsam folgen. Umherzueilen, um Stellenvermittlungen oder mögliche Arbeitgeber aufzusuchen, ist nicht so wertvoll wie die stille Bestätigung, daß der Mensch als vollkommene Idee des Gemüts nützlich ist. Unsere Aufgabe ist es, Gott zu dienen, Ihn widerzuspiegeln; und je weniger wir an ein sterbliches Selbst denken, desto besser dienen wir Ihm. In Wahrheit gibt es nur Liebe, nur Gutes, über das wir jetzt und in aller Ewigkeit nachdenken können. Wir müssne den falschen Stolz aufgeben und bereit sein, unserer höchsten Vorstellung von dem zu folgen, was recht ist und was Dienen für uns bedeutet. Wenn wir das aufrichtig und mit Überzeugung tun können, werden wir eine Anstellung finden und versorgt sein.

Christus Jesus ermahnt uns in der Bergpredigt: „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz kraftlos wird, womit soll man's salzen? Es ist zu nichts hinfort nütze, denn daß man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten.“ Matth. 5:13.

Wir müssen darauf achten, daß wir nicht „kraftlos“ werden. Wir müssen an jenen geistigen Wahrheiten festhalten, die uns befähigen, neue Herausforderungen zu akzeptieren und ihnen mit unseren eigenen individuellen einzigartigen Beweisen der göttlichen Wahrheit und Liebe zu begegnen. Jesus fordert uns auf, darin nicht nachlässig oder zurückhaltend zu sein. Er sagt: Lasset „euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ V. 16..

Mrs. Eddy bezieht sich auf diese Worte Jesu, wenn sie schreibt: „Laßt uns wachen, arbeiten und beten, daß dieses Salz seine Würze nicht verliere und daß dieses Licht nicht verborgen bleibe, sondern in mittäglicher Herrlichkeit erstrahle und erglänze.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 367.

Wir können unsere Gedanken ständig prüfen und sie mit der heilenden Wahrheit der Güte Gottes und Seiner Fürsorge für uns erfüllen. Unser wirkliches, geistiges Selbst ist ununterbrochen angestellt, wird immer gebraucht, verliert nie seine Nützlichkeit und erfüllt in einem Universum der ewiglich aktiven Liebe Gottes beständig seine unvergleichliche Aufgabe.

Der Mensch, der als vollkommene Idee im göttlichen Gemüt besteht, kann niemals einen Arbeitsplatz innehaben, der aufgelöst wird, kann niemals ersetzt oder vorübergehend entlassen werden. In Wahrheit sind weder Personen noch Firmen unsere Arbeitgeber; Gott ist unser Arbeitgeber; und unser Gebet hilft uns, diese Tatsache zu erkennen und sie praktisch zu nutzen. Wenn wir auf Anzeichen von Verbitterung, Selbstmitleid oder irgendwelchen Minderwertigkeitsgefühlen achten, können wir daran arbeiten, diese Irrtümer aus unserem Denken und Leben auszumerzen. Durch unser Gebet kommen uns die wahren Gedanken, die wir brauchen, um unsere wahres Selbst besser zum Ausdruck zu bringen und den himmlischen Vater in einer befriedigenden Arbeit besser widerzuspiegeln.

Was wir von Gott zum Ausdruck bringen, ist unsere „Würze“, unser „Selz“; und wenn wir aufrichtig nach einer Tätigkeit in Seinem Dienst suchen, wird sich uns die Gelegenheit bieten, Ihm zu dienen.

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