Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Auf Arbeitssuche?

Aus der Mai 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Mensch ist keine Statistik.

Zeitungen, Stellenvermittlungen und Behörden erstellen eifrig Statistiken über Bevölkerungszahlen, Arbeitsplätze und den Wirtschaftstrend. Doch diese Statistiken können weder die Aussichten des einzelnen auf eine Beschäftigung noch seine Arbeitsfähigkeit wirklich bestimmen oder auch nur beschreiben. Statistiken über den Arbeitsmarkt brauchen uns genausowenig einzuschüchtern wie die neuesten Modenachrichten über die Kleiderlänge, die sich ebenfalls dauernd ändert, aber keinerlei Einfluß auf die Identität des einzelnen hat.

Die Wahrheit des Seins ist, daß die Individualität und Bestimmung des Menschen geistig sind. Daher werden seine Aussichten im Leben von Gott, Geist, umrissen und bestimmt. In der Bibel heißt es: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Joh. 4:24. Und Paulus sagt es noch treffender: „In ihm leben, weben und sind wir.“ Apg. 17:28. Mrs. Eddy rät uns: „Halte fest an der Wahrheit des Seins, im Gegensatz zu dem Irrtum, daß Leben, Substanz oder Intelligenz in der Materie sein können.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 418.

Doch nehmen wir einmal an, jemand hat das Gefühl, gegen seinen Willen zum Teil einer Statistik geworden zu sein — zu den Tausenden zu zählen, die Arbeit suchen. Wie kann er Niedergeschlagenheit und Ungewißheit überwinden?

Von Menschen erstellte Statistiken müssen aus der richtigen Perspektive betrachtet werden. Sie sind einfach Zusammenstellungen von Daten, die, wenn richtig ausgewertet, Pädagogen, Soziologen, Behörden, Firmen helfen können, neue Programme zu entwerfen, menschliche Erfordernisse und Zeitpläne vorauszusehen. Sie erfassen die Menschen zahlenmäßig, sagen aber nichts über deren Eigenschaften aus. Für jede Gruppe von Tatsachen, die aufwärts weisen, kann man gewöhnlich eine andere Gruppe (oder eine andere Auslegung derselben Tatsachen) finden, die einen Rückgang andeuten — und umgekehrt. Ein wenig gesunder Skeptizismus mag angebracht sein.

Besonders wichtig ist der folgende Punkt: Solange Statistiken von der falschen Vorstellung ausgehen, der Mensch sei eine begrenzte Person — eine sonderbare Mischung aus physischen und mentalen Kräften, die von Zufall und Impuls manipuliert wird —, ist es von geringer Bedeutung, die beruflichen Tätigkeiten dieser Person zu verfolgen.

Wenn jemand eine Arbeitsstelle sucht, sollte er den praktischen Schritt tun und sich ständig an das Prinzip wenden, das aller Schöpfung zugrunde liegt und sie beherrscht — er sollte unerschütterlich daran glauben, daß Gott und der Mensch, das göttliche Prinzip und dessen Idee, nicht voneinander getrennt werden können. Dieses göttliche Prinzip schafft, motiviert, versorgt, erhält alles, was in Wirklichkeit vor sich geht. Es regiert das wahre Sein. Wirtschaftliche Knappheit oder Überschuß hat in diesem geistigen zusammenhängenden Ganzen keinen Raum. Und da jeder von uns eine individuelle Idee des einen unendlichen Gemüts ist, gehört jedem all das Gute, das direkt vom Prinzip kommt.

Informationen über zahlenmäßig erfaßte Personen und deren berufliche Tätigkeiten heben im allgemeinen die endlichen Schwierigkeiten des menschlichen Lebens hervor. Die Christliche Wissenschaft befähigt uns, auf die unendlichen Möglichkeiten des Seins anzusprechen. Christus Jesus tat dies. Mrs. Eddy erklärt: „Der große Metaphysiker arbeitete sich über jedes Bewußtsein von der Materie hoch hinaus in das rechte Verständnis von den Möglichkeiten des Geistes. Gesundheit und Harmonie, die Vollkommenheit von Gemüt und Körper, stellte er als die Wirklichkeit des Menschen fest, während Mißklang, der sich in Krankheit und Tod zeigt, für ihn das Gegenteil des Menschen, daher unwirklich war; ebenso wie in der Wissenschaft Einklang eindeutig die Wirklichkeit der Musik ist, Mißklang aber die Unwirklichkeit. Dieses Gesetz der Harmonie muß, auch was den Menschen angeht, als wahr angenommen werden.“ Vermischte Schriften, S. 187.

Gesundheit und Harmonie sind in unserem Beruf genauso notwendig für uns wie Gesundheit von Gemüt und Körper. Wir erleben sie, wenn wir die Möglichkeiten des Geistes anerkennen.

Die aus Statistiken gezogenen Schlußfolgerungen mögen jedoch eine Art umgekehrten Wert haben. Sie weisen oftmals auf spezifische Begrenzungen hin, die das sterbliche Denken sich gegenwärtig selbst zuschreibt. Sie beleuchten also Probleme im menschlichen Leben, die wir in unseren Gebeten behandeln müssen, ob sie uns nun unmittelbar zu betreffen scheinen oder nicht.

Ein Anlaß zur Besorgnis auf dem Arbeitsmarkt ist z. Z. die Zahl der Jugendlichen, die soeben die Schule oder ihr Universitätsstudium absolviert haben und keine Anstellung finden können. Es scheint also ein Mangel zu herrschen — Mangel an Geld, Beschäftigung, Ausbildung, Erfahrung. Wer sich der Wahrheit des Seins und ihrer Möglichkeiten bewußt ist, sieht, daß aller Mangel in Wirklichkeit die Suggestion ist, Gott sei abwesend. Das eigentliche Bedürfnis besteht darin, zu bestätigen und zu verstehen, daß Gott Alles, allgegenwärtig ist. Auch wenn wir befürchten, es könne an Gutem mangeln, sagt dennoch das geistige Bewußtsein: Gott ist die einzige Ursache, und Er ist gut. Und das bedeutet, daß der Mensch als Wirkung alles Gute besitzt. Ja, der einzelne Mensch erfreut sich in diesem Augenblick dieser Wahrheit in vollem Maße.

Die Klage, es herrsche ein erbitterter Wettbewerb, ist weit verbreitet: „Dort draußen geht es wie im Dschungel zu!“

Doch diese Vorstellung von Dutzenden kleiner Gehirnsysteme, die in den Personalabteilungen der Geschäftsunternehmen und Industriebetriebe zum Kampf aufmarschieren, kann niemals das Zusammentreffen von dem göttlichen Gesetz und den menschlichen Möglichkeiten enthüllen. Wir sind uns unseres Rechts bewußt und können daher dieses Gerücht als „Unsinn“ bezeichnen und es durch die geistige Wahrnehmung, daß der Mensch die nie alternde, intelligente Idee des Gemüts ist, zum Verstummen bringen. Wenn wir die Wahrheit des Seins verstehen, werden wir so dankbar für die göttliche Liebe, die beständig ihre eigene Lieblichkeit ausströmt — den Menschen als Idee entfaltet und unterstützt —, daß das Problem dahinschwindet und die Lösung in vollem Licht erstrahlt.

Ein weiteres Dilemma unserer Zeit ist, daß die Technologie einem schnellen Wandel unterliegt, was sich auf ganze Unternehmen, aber auch auf Einzelpersonen auswirkt. Was können wir tun?

Dieses Problem kann auf die gleiche Weise gelöst werden wie jede andere menschliche Schwierigkeit — indem wir an dem festhalten, was geistig wahr ist und von Gott geschaffen wurde, und nicht von dem ausgehen, was aus menschlicher Sicht betrachtet vor sich zu gehen scheint. Das Prinzip, das Probleme der Arbeitslosigkeit vernichtet, analysiert keine Symptome. Es nimmt einfach seine eigene Gegenwart und Macht wahr. Wenn wir die Gegenwart des Prinzips erkennen, lernen wir verstehen, daß Disharmonie, Mangel oder Schwierigkeiten unmöglich existieren können. Wie kann Prinzip dort sein, wo Chaos, Unausgewogenheit, Stagnation herrschen? Prinzip ist unfehlbar, und sein Ausdruck bestimmt die geistige Kraft und Stabilität des Menschen.

Das Prinzip individualisiert sich selbst; was wir auch zu tun scheinen, die Wahrheit des Seins ist, daß Gott, der Ich bin, gerade dort am Wirken ist. Es geht daher nicht so sehr darum, einen widerwärtigen Umstand zu heilen, als durch die Gegenwart des Prinzips zu zeigen, daß der Mensch nichts anderes als das Gute erleben kann.

„Zündet man auch ein Licht an, daß man's unter den Scheffel oder unter die Bank setze? Mitnichten, sondern daß man's auf den Leuchter setze. Denn es ist nichts verborgen, das nicht soll offenbar werden, und ist nichts Heimliches, das nicht soll an den Tag kommen.“ Mark. 4:21, 22. Jesu Worte können sich auf jeden Arbeitsuchenden beziehen. In der Umgangssprache würde man vielleicht sagen: Wie es drinnen aussieht, zeigt sich draußen. Wenn wir uns darüber stets im klaren sind, daß unsere Identität und Gelegenheiten nur von den geistigen Tatsachen des Seins bestimmt werden, können uns Berichte über den Arbeitsmarkt nicht so leicht in Angst und Schrecken versetzen. Halten wir beständig daran fest, daß Gott, Prinzip, die regierende Macht ist, sind wir bereit zu lauschen und für Ideen empfänglich.

Für die Bewältigung unserer Probleme gibt es keine Formel. Stellenvermittlungen, Verbindungen durch Bekannte, Zeitungsanzeigen, Interviews und Bewerbungsschreiben — es gibt unzählige Mittel und Wege, den richtigen Arbeitsplatz zu finden. Was in einer bestimmten Situation am besten ist, wird sich zweifellos zeigen, wenn wir die wissenschaftliche Grundlage des Seins erkannt und in unserem Denken verankert haben. Denn es gibt keine Macht, die sich dem Prinzip widersetzen kann. Mrs. Eddy faßt dies folgendermaßen zusammen: „Paulus schrieb:, Freuet euch in dem Herrn allewege!‘ Und warum nicht, da die Möglichkeiten des Menschen unendlich sind, Seligkeit ewig währt und er sich dessen hier und jetzt bewußt wird?“ Verm., S. 330.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 1982

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.