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Das Böse kann Sie nicht beherrschen

Aus der November 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Mehrere Monate lang hatte ich, immer wenn ich an einem bestimmten Haus vorbeiging, eine sehr starke Vorahnung von etwas Bösem. Das Gefühl, etwas Böses sei gegenwärtig, war in der Tat so beunruhigend, daß ich sofort zu beten begann.

Ich bestätigte die völlige Überlegenheit des Guten, die zwingende Kraft der göttlichen Liebe. Ich wußte, daß Christi Jesu Leben das veranschaulichte. Ich verneinte den Gedanken, daß das Böse eine Gegenwart oder Macht sei, die sich Gott widersetzen konnte. Ich wies die Behauptung zurück, irgend jemand oder irgend etwas könne vom Bösen besessen sein, weil ich wußte, daß Gott, das Gute, alles besitzt.

Zwei Monate lang betete ich jedesmal, wenn ich an dem Haus vorbeiging, auf diese Weise. Dann hörte ich eines Abends auf meinem Heimweg ein lautes Krachen und sah ein paar Jungen von dem Haus weglaufen. Eine junge Frau kam heraus und schrie wütend. Die Jungen hatten sie, wie sich herausstellte, schon eine Woche lang terrorisiert und gerade einen Ziegelstein gegen ihr Haus geworfen.

Die Frau war völlig am Ende. Sie erzählte eine herzzerreißende Leidensgeschichte. Ein gutes Jahr lang war ihr Heim von unerklärlichen Unfällen und tragischen Ereignissen heimgesucht worden. Als sie von all den seltsamen und schrecklichen Dingen berichtete, die passiert waren, hätte man meinen können, einer Schauergeschichte zuzuhören. Die Frau glaubte, ihr Leben sei von etwas schrecklich Bösem besessen.

Ich hielt die Situation für so unrecht, daß ich nicht anders konnte, als von der Macht der Liebe Gottes zu sprechen. „Sie brauchen dieses Böse nicht zu dulden“, erklärte ich mit Nachdruck. „Die Bibel sagt: ‚Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch.‘ Jak. 4:7. Es ist Ihr göttliches Recht, von allem Bösen frei zu sein! Das ist Gottes Gesetz.“

Die Liebe Gottes strömte in die Stille ein, die diesen Bemerkungen folgte. Sie erhellte unsere Gesichter, verbreitete sich im Haus und durchflutete es ungehindert. Ich konnte es spüren. Ich konnte fühlen, wie sich das Empfinden, etwas Böses sei gegenwärtig, zerstreute. Dann sprachen wir über das Beten und die Macht des Gebets.

Diese Begegnung mit dem Christus, der Wahrheit, verwandelte das Leben der Frau. Die Vorahnung von etwas Bösem besteht nicht mehr. Der Vandalismus hörte auch sofort auf. Die belebende Macht des Christus hatte sozusagen alles erneuert. Das liegt in der Natur der göttlichen Liebe.

„Widerstehe dem Bösen — dem Irrtum jeder Art —, und es wird vor dir fliehen“, schreibt Mrs. Eddy. Sie fügt hinzu: „Wir können und werden uns schließlich so erheben, daß wir uns nach jeder Richtung hin die höchste Gewalt der Wahrheit über den Irrtum, des Lebens über den Tod, des Guten über das Böse zunutze machen, und dieses Wachstum wird andauern, bis wir bei der Fülle der Idee Gottes anlangen und nicht mehr fürchten, daß wir krank werden können und sterben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 406.

Dämonische Besessenheit ist der aggressive Anspruch einer Lüge — und zwar der Lüge, daß der Mensch vom Bösen beherrscht werden könne. Sie ist ein Symptom der Annahme, das Böse habe tatsächlich ein Dasein, das einen Menschen überwältigen und zum Sklaven machen könne, indem es ihm seine Vernunft und sein Gewissen raubt. Ob diese Lüge nun als böse Geister, als Teufel, als Psychose oder Geisteskrankheit bezeichnet wird, sie hat keine Gültigkeit, keine Autorität und keine Grundlage in der Wirklichkeit des Christus.

Christus Jesus brachte die Integrität und unversehrte Heiligkeit des individuellen Bewußtseins ans Licht, das von Gott verliehen wird. In der Wirklichkeit, die Jesus demonstrierte, sind die Mentalität und das Leben des Menschen nicht den Angriffen und Machtansprüchen des Bösen ausgesetzt. Das Bewußtsein und Handeln des einzelnen spiegeln Gott, das eine göttliche Gemüt, genau wider.

Der besessene Gerasener wurde durch die erneuernde Macht des Christus, der Wahrheit, gerettet. Als die von Jesus widergespiegelte Liebe Gottes die widerrechtliche Lüge einer bösen Mentalität, die sich selbst Legion nannte, bloßstellte, zerstörte sie sich selbst. Siehe Mark. 5:1–15. Das Böse kann kein sicheres Versteck finden, wenn wir geistig verstehen, daß es in Gottes völlig guter Schöpfung nicht existiert. Das Böse ist eine mentale Täuschung, keine Wirklichkeit. Es kann nur scheinbar Autorität und Leben besitzen, solange wir ihm glauben und des Menschen Freiheit vom Bösen nicht beachten, die Jesus als wirklich demonstrierte.

Und da sich die Wirklichkeit nie ändert, ist die Christus-Kraft, die mit dem Verständnis vom wahren Wesen der Wirklichkeit Hand in Hand geht, immer gegenwärtig.

Wir können nicht vom Bösen besessen sein. Noch ehe die Welt begann, erklärte Gott uns zu Seinen Kindern. Wir gehören Ihm, und niemand und nichts kann uns von Seiner Liebe trennen, von der Liebe und dem Schutz, die wir im Christus finden.

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