Ein Bericht in einer Lokalzeitung entlockte mir ein Schmunzeln.
Die Wärter eines großen städtischen Zoos gaben ihrem neuesten Zögling, einem seltenen Klunkerkranich, einen Spiegel, damit er sich richtig identifizieren konnte. In dem Zeitungsartikel hieß es: „Ein Phänomen, ‚Einprägung‘ genannt, veranlaßt neugeborene Tiere, sich mit dem Tier zu identifizieren, mit dem sie bei ihrer Geburt in Berührung kommen — in diesem Fall mit menschlichen Lebewesen, die den Brutapparat bedienten, in dem der Kranich ausschlüpfte.“ Der Spiegel wurde aufgestellt, damit das Küken in dem Bewußtsein aufwachsen würde, es sei ein Klunkerkranich.The Los Angeles Times, 6. Mai 1981.
Als ich später über den Artikel nachdachte, erkannte ich darin eine geistige Lektion über Spiegel. Wie oft schauen wir in den Spiegel und sehen ein Bild des Elends, des Mangels, der Frustration, der Krankheit, und wie oft identifizieren wir uns mit diesem sterblichen Gleichnis?
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