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Unsere Welt für die Christliche Wissenschaft erwecken

Aus der November 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, wie ich das auch getan habe, was denn Paulus dem König Agrippa noch hätte sagen können, um ihn vom Christus zu überzeugen. Als Paulus die dramatischen Umstände seiner eigenen Bekehrung beschrieb, muß er mit großer Überzeugungskraft gesprochen haben. Und den König muß es wohl in seinem Herzen berührt haben. „Da antwortete Agrippa dem Paulus: ‚Beinahe bringst du es fertig, mich zu einem Christen zu machen!‘ “ Apg. 26:28 [n. der Mengebibel]. Beinahe. Doch nicht ganz.

Ja, ich habe mich gefragt, was hätte denn Paulus noch mehr vermitteln können, denn ich habe, wie Sie vielleicht auch, die Christliche Wissenschaft schon an Mitmenschen weitergegeben und mich danach gesehnt, zu erleben, daß sie diesen verheißenen Tröster begreifen mögen. Und einige haben ihn auch begriffen. Doch andere — nun, wie Agrippa — nicht ganz.

Haben Sie schon einmal das Verlangen, ja den tiefen Wunsch verspürt, daß die Welt doch etwas schneller für den Segen dieser Wissenschaft des Christentums erwachen möge? Vielleicht haben Sie schon einmal einen Nachbarn zu einem Vortrag eingeladen, einem Arbeitskollegen ein Exemplar des Herolds der Christlichen Wissenschaft gegeben oder Ihrem Ehegatten vorgeschlagen, doch einmal Wissenschaft und Gesundheit zu lesen. Wenn Ihre Bemühungen im Denken eines anderen ein anfängliches Interesse an der Wissenschaft entfacht haben, dieses aber schwächer wurde oder erlosch, dann sollten Sie vielleicht versuchen, im Gebet zu erfahren, was wohl gefehlt hat.

Wenn wir einem anderen helfen möchten, die Christliche Wissenschaft wirklich zu finden, liegt der Schlüssel dazu in der Förderung seines geistigen Sinnes. Doch ich glaube, daß wir es allzuoft versäumen, diese Fähigkeit ausreichend zu pflegen und zu entwickeln; unser Mitteilungsbedürfnis mag zu dem führen, was man eher als das Ansprechen der menschlichen Sinne bezeichnen könnte. Es mag ein gutgemeintes Ansprechen sein — von Logik und Überzeugungskraft oder ernsthaftem Verlangen erfüllt —, doch unser Freund wird die göttliche Wissenschaft nur dann begreifen und sein Interesse daran erhalten können, wenn im individuellen Bewußtsein der geistige Sinn erweckt wurde.

Einem anderen unsere Liebe zum Christus, der Wahrheit, zu vermitteln verlangt weit mehr als unsere Begeisterung, mit der wir z. B. über Fußball, Ballett, politische Überzeugungen oder eine schöne Gegend sprechen, die wir gesehen haben. Es ist auch nicht unser Ziel, einem Menschen eine andere Einstellung aufzuzwingen — ein Ziel, das andere bei ihren eifrigen Bekehrungsversuchen oft verfolgen mögen.

Die Änderung in der Einstellung eines Freundes ist vielmehr die Wirkung und nicht die Ursache des geistigen Erwachens. Dieses wahre Erwachen wird vom Christus bewirkt. Unsere Aufgabe ist es, die Gegenwart und Tätigkeit des Christus, der Wahrheit, zu bezeugen. Wir brauchen unsere Mitmenschen wirklich nicht zu überreden, an die Christliche Wissenschaft zu glauben — als ob sie lediglich eine von vielen Religionen wäre, die um ihre Anhängerschaft wetteifern. Als Antwort auf die Frage „Wie würden Sie die Christliche Wissenschaft definieren?“ schreibt Mrs. Eddy: „Als das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, das das göttliche Prinzip und die göttliche Regel der allumfassenden Harmonie auslegt und beweist.“ Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft, S. 1.

So also fördern wir die Fähigkeit unseres Freundes, Gottes Gesetz zu verstehen. Ein solches Ziel verlangt eine tiefe geistige Motivation, etwas viel Vollkommeneres, als jemand anders die eigenen Ansichten aufzuzwingen. Was aber fördert und stärkt den geistigen Sinn eines anderen? Wie können wir unsere Überzeugung wirksam vermitteln?

Zunächst einmal ist es wichtig, daß wir eine echte Liebe zur wahren Identität derer verspüren, denen wir helfen möchten. Je mehr wir jemanden als Gottes Kind sehen — statt als verschlossenen oder gar antagonistischen Sterblichen —, um so besser werden wir selbst in der Lage sein zu erkennen, daß er im Besitz des geistigen Sinnes ist. Und jeder einzelne hat dieses reine, gute Bewußtseinselement; es ist ein grundlegender Bestandteil unseres wahren Wesens. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit, was das für uns bedeutet: „Der geistige Sinn ist eine bewußte, beständige Fähigkeit, Gott zu verstehen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 209.

Was wir an unserem Nächsten schätzen und würdigen, ist seine ihm innewohnende Fähigkeit, Gott und Sein Gesetz der unendlichen Vollkommenheit wahrzunehmen. Diese Einstellung läßt eine Motivation erkennen, die sich grundsätzlich von der unterscheidet, die nur darauf zielt, andere davon zu überzeugen, daß sie unseren religiösen Glauben annehmen sollten. Wir können nun einmal nicht einen materiellen Sinn durch Überredungskunst zu einem geistigen Sinn machen. Paulus betont: „Der natürliche Mensch [materielle Sinn] aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich verstanden sein.“ 1. Kor. 2:14.

Ja, wir können ganz gewiß den geistigen Sinn ansprechen. Und indem wir in uns die Überzeugung pflegen, daß keinem die Fähigkeit fehlt, Gott wahrzunehmen, stärken wir unsere Fähigkeit, diese Tatsache auch spezifisch in unserem Freund zu sehen. Wir mögen dann staunen, wenn wir in seinem Leben und Handeln Anzeichen für einen wirklich aktiven und nicht schlummernden geistigen Sinn entdecken.

Die Welt versucht, die „bewußte, beständige Fähigkeit, Gott zu verstehen“, zu schwächen. Das sterbliche Gemüt behauptet, daß die Fähigkeit der Menschen, die Wahrheit des Seins zu erkennen und zu empfinden, durch Gewalttätigkeit und Furcht, Materialismus und Apathie verdrängt und verschleiert werde. Die Christliche Wissenschaft nennt diesen als Widerstand spürbaren Einfluß tierischen Magnetismus. Sie zeigt, daß der tierische Magnetismus Hypnotismus ist — hypnotische, mentale Suggestion. Das Böse, das den geistigen Sinn zum Schweigen bringen möchte, ist keine Macht. Und wenn wir freudig die Gegenwart des Christus anerkennen — den göttlichen Einfluß, der zur Vollkommenheit treibt —, dann wird sich das menschliche Gemüt nicht mehr mit seinen substanzlosen Träumen befassen.

Wie hoffnungslos könnte es uns doch erscheinen, wenn wir ein sterbliches Gemüt — oder ein Dutzend oder gar eine Milliarde sterbliche Gemüter — von Gott und Seinem Gesetz des Guten überzeugen müßten. Es ist eine Freude, unsere Arbeit zu tun; wir fördern, erkennen und schätzen den geistigen Sinn, den unser Nächster bereits besitzt. Je besser wir das tun, um so seltener wird er beinahe von der Wissenschaft überzeugt werden. Statt dessen wird er die Ausstrahlungskraft unserer Christlichkeit spüren und in zunehmendem Maße das lieben, was ihm sein geistiger Sinn enthüllt.

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