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Kirche in Tätigkeit

Kirche in Tätigkeit

Aus der November 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Senfkörner des Monitors

„Wie kann ich das, was mir im Monitor so gut gefällt, noch mehr mit anderen teilen?“ Das fragte sich ein Kirchenmitglied eines Abends nach einer Sitzung des Zirkulationskomitees seiner Zweigkirche. Die Frau hatte Abonnements verschenkt — an Freunde, an eine Schule in Übersee, an ihren Vater, einen pensionierten Arzt, der stets den Wirtschaftsteil las (dem sein besonderes Interesse galt) und sich religiöse Artikel über Trost und Mut ausschnitt. Er gab seinen Monitor regelmäßig an einen Nachbarn weiter, einen Oberschullehrer, der die Reisebeilagen studierte, um seinen Urlaub zu planen.

Die Frau selbst gab ihren Monitor einer Nachbarin, die an der örtlichen Musikhochschule Sprachunterricht erteilte. Diese Lehrerin benutzte Artikel aus dem Christian Science Monitor — insbesondere Themen, die Jugendliche interessierten — für den Konversationsunterricht. Jetzt abonniert die Lehrerin den Monitor selbst. Wenn sie die Zeitungen gelesen hat, gibt sie sie dem Kirchenmitglied zur Verteilung an örtliche Schulen.

Aber was konnte sie sonst noch tun? Sie überlegte sich dann, daß der Monitor nicht nur einen einzigartigen Platz unter den Zeitungen einnimmt, sondern daß auch jeder Artikel individuell ist und individuelle Probleme löst. Jemanden mit dieser Zeitung bekanntzumachen ist so ähnlich, wie jemanden zu einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft einzuladen. Wenn das auf individueller Basis, von Freund zu Freund geschieht, kommt es direkt vom Herzen. Wir können für bestimmte Artikel genau die richtigen Leser finden.

Die Idee, einen Artikel auszuschneiden und jemandem zu geben, ist etwa so bedeutungsvoll wie ein Senfkorn, nicht wahr? Aber sehen Sie nur, wie ein solches Samenkörnchen wachsen kann: Ein Experte in chinesischer Kunst, dem jemand einen Zeitungsausschnitt gegeben hatte, begann dankbar, die vielen Monitor-Artikel über China, die er erhielt, zu sammeln. Zwei aus dem Iran heimgekehrte Amerikaner fingen ebenfalls an, sich eine Sammlung von Artikeln anzulegen; dabei stellten sie fest, daß sie viele der Verfasser von Sonderberichten über den Nahen Osten kannten — Freunde, die sie aus den Augen verloren zu haben glaubten.

Ein ehemaliger US-Botschafter für Afghanistan stellte fest, daß die Berichterstattung des Monitors aus jenem Teil der Welt alles übertraf, was er in anderen Tageszeitungen finden konnte. Als einige seiner afghanischen Freunde nach Texas kamen, schickte er ihnen seine Artikelsammlung zu. (Und das erwähnte Kirchenmitglied bot den Neulingen dann noch ein Geschenkabonnement auf den Monitor an.) Ein junger Ballettänzer fand besonderes Gefallen an einer Artikelserie über Tanzgruppen in seiner Gegend. Ein Filmhistoriker war an Interviews mit Schauspielern und Regisseuren interessiert. Die Frau gab auch einem ihr bekannten Makler, der im nördlichen Teil des Bundesstaates New York wohnte, zwei Ausgaben des Monitors, die eingehend über den Immobilienhandel berichteten. Wie sich herausstellte, vermittelte dieser Makler gerade den Verkauf eines Kirchengrundstücks für eine kleine Christlich-Wissenschaftliche Vereinigung!

Artikel, die mit Bedacht weitergegeben werden, können falsche Vorstellungen von der Christlichen Wissenschaft oder auch Zweifel über die aufrichtige Anteilnahme der Christlichen Wissenschafter an ihrer Umwelt beseitigen.

Als wesentlicher Bestandteil der Kirche Christi, Wissenschafter, sät der Monitor Samen der Wahrheit; und jeder, der den Wunsch hat, unsere Zeitung mit anderen zu teilen, tut mit seinem Denken das gleiche. Man liest jeden Artikel mit Interesse und überlegt, für wen er geeignet sein könnte. Jeder von uns kann Freunden und Bekannten auf diese besondere Weise Zuneigung zeigen und sich bewußt sein, daß wir uns durch irgendeines der Themen, die der Monitor aufgreift, gemeinsam zusätzlicher Bande der Nächstenliebe erfreuen können. Wir nehmen dann ganz natürlich an den Interessen unserer Freunde lebhafteren Anteil und achten auf geeignete Artikel, die im Monitor erscheinen. Das ist eine weitere Möglichkeit, Liebe sich in Liebe widerspiegeln zu lassen. Es dauert nicht lange, bis unser Senfkorn zu einem Baum geworden ist, in dessen Zweigen viele Vögel wohnen.

Die Ausübung

Fragen und Antworten

Ein Beitrag zu der Serie, die Fragen aus dem Feld über die öffentliche Ausübung der Christlichen Wissenschaft beantwortet.

Was bedeutet es, sich der öffentlichen Ausübung der Christlichen Wissenschaft vollberuflich zu widmen? Diese Frage wird der Abteilung für Ausüber und Pflegetätigkeit häufig gestellt. Manche haben gefragt, ob die vollständige Hingabe nicht ein normales Familienleben unmöglich mache. Andere wollten wissen, ob die stete Bereitschaft einem noch Zeit für das eigene Studium und die zunehmende Inspiration lasse. Wir wurden auch gefragt, ob es möglich sei, im Herold oder im Christian Science Journal eingetragen zu sein, wenn man nur einige Tage in der Woche für die Ausübung bereitstellen möchte. Und ein weiterer Fragesteller möchte wissen, ob man täglich rund um die Uhr Anrufe entgegennehmen sollte.

Ganz gewiß deuten all diese Fragen auf den Wunsch hin, eine hohe Norm für die Ethik und Ehrlichkeit in der Ausübung zu setzen. Sie legen aber auch den Gedanken nahe, daß manche meinen, die Ausübung könnte einen einschränken und belasten. Im Gegensatz dazu werden diejenigen, die sich schon seit vielen Jahren der öffentlichen Ausübung widmen, die Freude und den Frieden bestätigen, die diese heilende Tätigkeit bringt, und die nicht nur den Ausüber selbst, sondern seine ganze Familie segnet.

Sich der öffentlichen Ausübung zu widmen heißt nicht, vierundzwanzig Stunden am Tag neben dem Telefon zu sitzen. Es bedeutet vielmehr, daß wir uns ständig der heilenden Gegenwart des Christus in allem unserem Tun bewußt sind. Ist unser Leben auf diese Weise mit Gebet erfüllt, haben wir den Schlüssel zur geistigen Bereitschaft.

Rev. Irving Tomlinson schreibt in seiner Biographie Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy über die Mitarbeiter ihres Haushalts folgendes: „Obwohl jeder von uns seine festgelegten Arbeitsstunden hatte, gab es keinen Augenblick, wo wir nicht bereit waren, irgendwelche zusätzlichen Aufgaben zu übernehmen, die sich ergeben mochten.“ Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1972), S. 226.

Ein öffentlicher Ausüber mag feststellen, daß es zu einem geordneten Tagesablauf beiträgt, wenn er bestimmte Stunden für das Studium und Forschen vorsieht. Ausüber halten sich häufig sehr diszipliniert zur Erledigung der notwendigen Hausarbeiten an, aber sie finden auch genügend Zeit für ihre Familie, beteiligen sich an Unternehmen mit ihren Angehörigen und interessieren sich für die Belange eines jeden Familienmitglieds. Dadurch ergeben sich stille Stunden des Beisammenseins. Aber während der Ausüber all dies tut, hält er sich „bereit“, die spezifische Heilarbeit aufzunehmen, sobald ein Anruf kommt; und dann schenkt er dem Fall die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt.

Viele frühe Siedler in Amerika hielten sich ständig in Bereitschaft, ihr Heim und ihr Gemeinwesen zu verteidigen. Weil diese Männer innerhalb einer Minute kampfbereit sein mußten, wurden sie „Minutemen“ genannt. Wenn sie sich versammelten und ihre Namen aufgerufen wurden, antworteten sie mit einem wachsamen: „Bereit!“

Mrs. Eddy sagt von denjenigen, die Gott dienen: „Alle Diener Gottes, Männer und Frauen, stehen ständig in Bereitschaft. Wie vor alters stehe ich, die Schuhe an den Füßen und den Stab in der Hand, und warte auf das Losungswort und die Offenbarung des Was, Wie und Wohin. Lassen Sie uns treu und gehorsam sein, und Gott wird das übrige tun.“ Vermischte Schriften, S. 158.

Das ist wahre Verfügbarkeit. Man kann sie nicht auf Tage oder Stunden begrenzen. Es ist die ständige Bereitschaft und ruhige Gewißheit, daß es unter der Regierung des einen göttlichen Gemüts keine Zumutung, keine Bürde und auch keinen Zwiespalt geben kann.

Eine Ausüberin, die sich eintragen ließ, als ihre Kinder noch ziemlich klein waren, stellte fest, daß ihre große, wachsende Praxis mit den Ansprüchen der Familie niemals in Konflikt geriet. Vielmehr half sie, das geistige Wachstum eines jeden Familienmitglieds zu fördern. Niemand fühlte sich ausgeschlossen; vielmehr spürten alle, daß sie an der Hingabe an die Heilarbeit teilnahmen.

Die öffentliche Ausübung verlangt tatsächlich eine völlige Hingabe ohne jeden Vorbehalt. Aber diese Hingabe bringt Freude und Ausgewogenheit in den Haushalt. Wenn wir uns in unserem Leben das rechte Gleichgewicht bewahren, beweisen wir damit die Herrschaft über alle drängenden Ansprüche des sterblichen Daseins. Und das gehört zu der Bereitschaft, die uns wirklich verfügbar macht.

Jemand, der für die Ausübung bereit ist, wird deshalb nicht verlangen, nur für ein paar Tage in der Woche oder für einige bestimmte Stunden am Tag eingetragen zu werden; er ist willens, die Ausübung der unfehlbaren Herrschaft des göttlichen Gemüts zu überlassen, weil er weiß, daß diese Herrschaft ganz selbstverständlich ein vollkommenes Gleichgewicht bewirkt. Oftmals haben jene gelegentlichen Anrufe, die mitten in der Nacht kommen, einem Ausüber zu besonders kostbaren Augenblicken der Inspiration verholfen. Mrs. Eddy versichert uns im Lehrbuch: „Die höchste und süßeste Ruhe, sogar vom menschlichen Standpunkt aus, liegt in heiliger Arbeit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 519.

Ein Ausüber, dessen Praxis so anwächst, daß er meint, nicht mehr allen helfen zu können, die bei ihm Hilfe suchen, weiß, daß es nicht unrecht ist, durch Gebet festzustellen, wen er als Patienten annehmen soll. Das stimmt mit dem Handbuch Der Mutterkirche, Art. XXVII Abschn. 4 völlig überein; Mrs. Eddy sieht dort vor, daß die Wahl der Patienten dem Urteil des Ausübers überlassen wird.

Zur Verfügung zu stehen ist also eine Frage der eigenen geistigen Bereitschaft und Willigkeit. Der Ausüber, der seine Arbeit mit Hingabe tut, erfreut sich an der folgenden Verheißung unserer Führerin Mrs. Eddy: „. .. gesegnet ist der Mensch, der seines Bruders Not sieht und ihr abhilft und das eigene Gute in dem des anderen sucht.“ Ebd., S. 518.

Wenn Sie spezielle Fragen zur öffentlichen Ausübung haben, schreiben Sie bitte an The First Church of Christ, Scientist; Practitioners and Nursing Activities, A–151; Christian Science Center; Boston, MA, USA 02115.

[Auszüge aus der Rubrik „The Church in Action“ aus dem Christian Science Journal.]

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