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Die unbegrenzten Möglichkeiten wahren Menschentums

Aus der September 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wahrer Frieden stellt sich ein, wenn wir erkennen, daß unsere wirkliche Identität unlöslich mit Gott, dem einzigen Schöpfer, verbunden ist. Wenn uns klar wird, daß wir ganz und gar von unserer Vater–Mutter Liebe abhängig sind, erwachen wir zu der großartigen Tatsache, daß der Mensch niemals von der Herrschaft des göttlichen Gemüts getrennt werden kann.

Nur eine sterbliche Auffassung möchte uns einreden, wir unterlägen Beschränkungen. Nur das sterbliche Gemüt möchte in uns das Gefühl erwecken, wir seien irgendwie von Gottes grenzenloser Fürsorge getrennt. Aber Gott und der zu Seinem Gleichnis geschaffene, geistige Mensch können in Wirklichkeit nie voneinander getrennt werden. Als Widerspiegelung des Gemüts muß sich der Mensch immer als der volle, vollständige und vollkommene Ausdruck Gottes, des einzigen Gemüts, betrachten, als die Widerspiegelung alles dessen, was Gott mitteilt.

Wenn wir an den geistigen Tatsachen unseres wahren Seins festhalten, können wir jede sinnvolle Aufgabe übernehmen, selbst in Bereichen, für die wir keine Erfahrung mitbringen.

Für den Ausdruck des einen Gemüts kann es niemals eine Begrenzung geben. Der Mensch, der die Unermeßlichkeit dieses Gemüts widerspiegelt, besitzt ungezählte Talente. Wenn wir das verstehen, haben wir die Freiheit, dem Guten in unbeschränktem Maße Ausdruck zu verleihen.

Während des Krieges — ich diente meinem Lande als Fähnrich zur See — bot sich mir die Gelegenheit, an einem Offizierslehrgang teilzunehmen. Die Aufnahmeprüfung bestand größtenteils aus mathematischen und technischen Fragen. Mathematik war während meiner Schulzeit nicht gerade meine Stärke gewesen, und mein Zivilberuf hatte mich nicht im geringsten auf technische Dinge vorbereitet.

Ich betete so, wie wir es in der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) lernen. Ich betete zu Gott, Er möge mir die Augen öffnen, damit ich den grenzenlosen Bereich göttlicher Intelligenz erkennen kann. Ich besann mich darauf, daß alles Gute möglich war, da der geistige Mensch — meine wahre Individualität — „die volle Darstellung des Gemüts“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 591. war und ist. So definiert Mary Baker Eddy, die Entdekkerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, den Menschen in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Dieser Gedanke und noch viele andere, die mir aufgrund meines Studiums der vollkommenen Beziehung des Menschen zu Gott kamen, ermöglichten es mir, die Prüfung mit befriedigendem Ergebnis abzulegen.

Aber das war nur der Anfang! Während des ersten Monats an der Militärakademie begannen wir in einem Fach mit den vier Grundrechenarten, gingen dann über Logarithmen bis zur Differential- und Integralrechnung und weiter auf andere Gebiete der höheren Mathematik. Und das alles in vier Wochen! Bei einer Zwischenprüfung in Fächern, die ich zuletzt in der Oberschule gehabt hatte, stellte sich heraus, daß ich nur vier Punkte mehr hatte, als zum Bestehen erforderlich waren.

Ich war darüber so beunruhigt, daß ich meine Frau anrief, die auf der anderen Seite des Kontinents lebte, und sie bat, mich durch Gebet metaphysisch zu unterstützen. Sie erinnerte mich daran, daß ich nur Gottes Intelligenz ausdrücke und mit Recht erwarten könne, daß sich das göttliche Gemüt in mir spiegele. Ferner wies sie die Furcht zurück, die aus meinen Worten klang. Ich glaubte, der erfolgreiche Abschluß des Lehrgangs hinge davon ab, wie ich in diesem Fach und den anderen schwierigen Fächern, die im Laufe der vier Monate noch behandelt wurden, abschneiden würde. Jeden Freitag wurden mehrere Kadetten vorzeitig entlassen. Wir sagten dann, sie seien „abgesoffen“. Das war meinem Selbstvertrauen nicht gerade förderlich!

Darüber hinaus wurde mir bewußt, daß ich mein Studium der Bibellektionen im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft vernachlässigt hatte. Ich erkannte nun, daß dieses Studium genauso wichtig war wie die Arbeit für meine Lehrgangsfächer. Wenn ich meine Gedanken zuerst Gott zuwandte, müßte mir das helfen, die vor mir liegenden schwierigen Aufgaben zu verstehen und zu bewältigen, und so war es auch.

Am Ende des viermonatigen Lehrgangs wurde ich zum Leutnant zur See befördert (diese Eingangsstufe nannten wir damals „die niedrigste Lebensform der Meeresfauna“)

Ob wir uns nun in einer Lernsituation befinden oder im Geschäftsleben stehen, Tatsache ist: Wenn wir uns zuerst an Gott wenden, um uns von Ihm führen und helfen zu lassen, dann ebnen sich uns die Wege, und wir können die uns übertragenen Aufgaben bewältigen. Die göttliche Intelligenz wird im Menschen voll und ganz zum Ausdruck gebracht. Gottes unfehlbares Urteilsvermögen verleiht uns die Fähigkeit, Fakten und Zahlen zu analysieren und zu verarbeiten, das wahre Wesen derjenigen zu erkennen, mit denen wir zusammenarbeiten, und sinnvoll vorzugehen.

Die folgende biblische Verheißung kann uns bestärken: „Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen.“ Ps. 40:9.

Wahrer Frieden ist höchst wünschenswert. Wir finden ihn, wenn wir uns ständig an Gott wenden und bei Ihm Führung und Schutz suchen. Dieser Frieden wird etwas Natürliches für uns, wenn wir unsere dauernde und harmonische Beziehung zu unserem Vater– Mutter Gott, Liebe, durch Gebet aufrechterhalten. Unruhe und Unzufriedenheit können ausgelöscht werden, wenn wir Gott und Seine unermüdliche Fürsorge für Seine geliebten Kinder besser verstehen. Dieser Schutz gilt allen. Jeder Begriff von Irrtum oder begrenzten Fähigkeiten wird durch dieses erleuchtete Verständnis zurückgewiesen.

Was unsere Gesundheit angeht, so können wir uns durch Gottes Allmacht und durch Seine Herrschaft über allen Irrtum aus der Sklaverei körperlicher Leiden befreien. Diese grundlegende Wahrheit scheint jedoch der Aufmerksamkeit der meisten Menschen zu entgehen. Sie können Gottes Herrschaft nicht beweisen und sind daher allen möglichen Krankheiten und Leiden ausgesetzt.

Wie können wir nun diese Freiheit erlangen? Im Grunde dadurch, daß wir Gott besser verstehen lernen und die Beziehung des Menschen, Gottes Ebenbild, zu Ihm klarer sehen. In der Bibel finden wir viele Verheißungen, die uns ermutigen und Kraft geben.

In den Psalmen lesen wir: „Herr, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund.“ Ps. 30:3. Das klingt großartig. Wir flehen zu Gottes und Er heilt uns! Ist es so einfach? Was ist das für ein Flehen? Wie rufen wir Ihn an? Wenn wir Ihn anrufen, ist das ein Zeichen dafür, daß wir unser Vertrauen in die Materie aufgeben; daß wir den Gedanken zurückweisen, der sterbliche Körper oder das, was sterbliches Gemüt genannt wird — das angebliche Gegenteil des unendlichen göttlichen Bewußtseins —, besitze irgendwelche Herrschaft über den vollkommenen Ausdruck Gottes. Wir erfahren aus der Bibel, daß der Mensch zu Gottes vollkommenem Ebenbild erschaffen ist und daher Herrschaft hat (siehe 1. Mose 1:26). Damit unser Flehen von einem gewissen Maß an Überzeugung getragen wird, müssen wir verstehen und anerkennen, daß diese Schöpfungsvorstellung richtig ist. Durch dieses Verständnis beweisen wir, daß wir, die wir zu Gottes Ebenbild geschaffen sind, niemals als Ebenbild der Materie gesehen werden können, sei die Materie nun gesund oder krank.

Wir müssen noch einen Schritt weiter gehen und erkennen und akzeptieren, daß Gott, da Er allmächtig ist, die einzige Macht ist. Er teilt Seine Macht nicht mit der Materie. Wir können daran festhalten, daß wir von Natur aus geistig sind. Wir können empfinden und verstehen, daß wir dasselbe Gemüt haben, dem Christus Jesus Ausdruck verlieh. Es ist dieses Gemüt, das die irrige Auffassung berichtigt, wir würden von einer niedrigen Intelligenz — ja, einer Nichtintelligenz — beherrscht, die Mrs. Eddy „sterbliches Gemüt“ nannte. Nur das sterbliche Gemüt, möchte uns einreden, wir seien krank. Der wirkliche, geistige Mensch ist niemals krank, weil er nie von Gott, der Quelle alles Guten, getrennt ist.

In Wissenschaft und Gesundheit sagt uns Mrs. Eddy: „Der große Heiler des sterblichen Gemüts ist nicht teilweise, sondern ganz und gar der Heiler des Körpers.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 326.

Dieses einfache Flehen zu Gott, daß Er uns heile, muß also von einer tiefgreifenden geistigen Umwandlung begleitet sein. Wer geheilt werden will, muß beweisen, daß er Gott vertraut. Er muß sein Denken über materielle Hindernisse erheben. Dann ist der Weg frei; dann kann er sein wahres, wunderbares Geburtsrecht als Gottes Kind erkennen, das immer vollkommen ist.

Die Christliche Wissenschaft offenbart die vollkommene Widerspiegelung, die schon immer dagewesen ist, aber zeitweilig durch eine falsche Vorstellung vom Wesen des Menschen unserem Blick entzogen war. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Geist teilt das Verständnis mit, das das Bewußtsein erhebt und in alle Wahrheit leitet.“ Ebd., S. 505.

Dieses erhobene Bewußtsein läßt uns unser wahres Selbst, unser wahres Menschentum, erkennen und öffnet uns das Tor zur Freiheit und zur Herrschaft über alle Disharmonie und allen Unfrieden.


Der Herr gibt Weisheit,
und aus seinem Munde kommt
Erkenntnis und Einsicht.
Er läßt es den Aufrichtigen gelingen
und beschirmt die Frommen.

Sprüche 2:6, 7

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