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Du kannst dein eigener Ausüber sein

Aus der September 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich zum erstenmal die Christliche Wissenschaft ganz allein praktizierte.

Ich besuchte die vorletzte Klasse an der Oberschule und hatte gerade eine Teilzeitbeschäftigung als Lebensmittelverkäuferin aufgenommen. Diese Arbeit war aus vielen Gründen für mich wichtig, vor allem aber wollte ich Geld für mein Studium sparen.

Eines Tages nahm ich einen großen Betrag meines Lohnes in bar mit in die Schule. Später am selben Tage wollten mein älterer Bruder und ich zur Bank gehen und das Geld auf ein Sparkonto einzahlen. Doch noch ehe der Nachmittag um war, hatte ich meinen Geldbeutel verloren.

Zuerst geriet ich in Panik. Die wochenlange Arbeit nach der Schule und an Wochenenden schien vergebens gewesen zu sein. Tausende von Schülern besuchten meine Oberschule. Ich fragte mich, wer wohl meinen Geldbeutel finden würde.

Gewöhnlich bat ich meine Mutter um Unterstützung, wenn ich Hilfe in der Christlichen Wissenschaft brauchte. Doch meine Mutter war nicht zu erreichen und konnte mir deshalb nicht helfen. Da ich mich allein fühlte, rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an. Aber niemand meldete sich.

Viele Jahre lang war ich in eine Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gegangen und hatte dort gelernt, daß ich mich an Gott wenden und Ihn fragen kann, was ich tun solle. Wenn ich mich Gott zuwandte, begann ich zu beten. Die Bibel sagt: „Ich aber will zu Gott rufen, und der Herr wird mir helfen.“ Ps. 55:17.

Nicht lange danach beschloß ich, daß ich, da ich die Ausüberin nicht erreichen konnte, vielleicht selbst beten sollte. Schließlich würde sich die Ausüberin ja an Gott wenden — warum konnte ich das nicht auch tun? Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „In der göttlichen Wissenschaft, in der Gebete mental sind, können alle Gott als eine gegenwärtige, Hilfe in den großen Nöten‘ für sich in Anspruch nehmen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 12.

Sobald ich erkannt hatte, was für mich das beste war, begann ich, so gut ich es verstand, wissenschaftlich zu argumentieren. Ich folgerte etwa so:

• Das Geld in meinem Geldbeutel ist ein Symbol für mein Bemühen, an meinem Arbeitsplatz eine ordentliche Arbeit zu leisten. Ehrlichkeit kann nicht vom Widerstand gegen das Gute unterminiert werden.

Gott, Gemüt, gibt mir rechte Ideen, die mich immer begleiten. Sie können mir nicht genommen werden.

• Wer auch immer meinen Geldbeutel findet, ist in Wirklichkeit Gottes Kind, so wie ich auch.

• Ein Kind Gottes kann nicht zum Stehlen verleitet werden. Es drückt Aufrichtigkeit und Selbstlosigkeit aus.

Gott ist Prinzip. Sein Gesetz ist das einzige Gesetz; es wirkt immer. Zufall hat keine Gültigkeit.

Gott ist Liebe. Er tröstet und gibt allen Seinen Kindern Verständnis.

In jenem Augenblick war ich besonders dankbar für den Sonntagsschulunterricht. Was ich dort gelernt hatte, kam mir wieder in den Sinn, als ich es brauchte. Ich erinnerte mich, daß Gebet nicht nur bedeutet, sich an guten Gedanken zu freuen, sondern daß es auch bedeutet, auf Gott zu lauschen und Seinen Weisungen zu folgen. Also wartete ich, bis ich sicher war, was ich als nächstes tun sollte.

Später am Nachmittag spürte ich den Impuls, zum Fundbüro der Schule zu gehen. Als ich ins Büro kam, sagte mir die Sekretärin, ich hätte großes Glück gehabt, mein Geldbeutel sei abgegeben worden. Ich wußte, daß es kein Glück gewesen war. Und ich freute mich so, denn als ich hineinschaute, fand ich alle meine Sachen einschließlich meines Geldes vor.

Da erinnerte ich mich, daß einmal jemand gesagt hatte, eine Heilung sei erst vollständig, wenn man dafür danke. Mit großer Begeisterung sagte ich: „Danke, Vater!“

Was für ein schönes Gefühl, als ich an jenem Abend meine Ersparnisse zur Bank bringen konnte! Noch glücklicher war ich aber darüber, daß ich zum ersten Mal mein eigener Ausüber gewesen war und eine Heilung in der Christlichen Wissenschaft erlebt hatte. Ich lernte daraus: Selbst wenn vorübergehend niemand da ist, der uns helfen kann, so können wir uns doch in keiner Situation befinden, in der uns Gott nicht helfen könnte.

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