Als meine Mutter mit der Christlichen Wissenschaft Christian Science (kr'istjən s'aiəns) bekannt gemacht wurde, war ich acht Jahre alt. Ich verstand zuerst nicht viel von dem, was ich im Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, las. Doch als wir anfingen, die Gottesdienste einer kleinen Gruppe Christlicher Wissenschafter in unserem Ort zu besuchen, spürte ich die geistige Liebe, die die Mitglieder zum Ausdruck brachten. Meine Eltern interessierten sich nur vorübergehend für diese Wissenschaft, doch sie waren damit einverstanden, daß ich eine Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besuchte. Wenn es mir körperlich nicht gut ging, mußte ich mich aber ärztlich behandeln lassen.
Als ich etwas über zehn Jahre alt war, teilte der Schularzt meiner Mutter mit, daß ich unter Blutarmut leide. Ich wurde auf eine äußerst fade Diät gesetzt und mit Medikamenten behandelt, doch mein Gesundheitszustand besserte sich nicht. Nach einigen Monaten bat ich meine Eltern inständig, mit der ärztlichen Behandlung Schluß zu machen und meine Sonntagsschullehrerin bitten zu dürfen, daß sie für mich bete. Meine Eltern willigten etwas zögernd ein, und ich lief freudestrahlend zur Wohnung meiner Lehrerin. Wir lasen gemeinsam einige Stellen aus der Bibel und dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft. Meine Lehrerin forderte mich auf, diese Stellen auswendig zu lernen und sie beim Beten anzuwenden.
Wir dachten u. a. über folgende Stellen nach: aus der Bibel (Ps. 36:8, 10): „Wie köstlich ist deine Güte, Gott, daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ Und aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 242): „Es gibt nur einen Weg zum Himmel, zur Harmonie, und Christus zeigt uns diesen Weg in der göttlichen Wissenschaft. Das heißt keine andere Wirklichkeit kennen — kein anderes Lebensbewußtsein haben — als das Gute, als Gott und Seine Widerspiegelung, und sich über die sogenannten Schmerzen und Freuden der Sinne erheben“ und (ebd., S. 371): „Wahrheit ist ein Mittel, das den ganzen Organismus umwandelt und, den ganzen Menschen ... gesund‘ machen kann.“
Innerhalb kurzer Zeit war ich vollständig geheilt und sprang wieder voller Energie und mit roten Wangen umher. Nach dieser Heilung zögerten meine Eltern nie wieder, mir die Erlaubnis zu einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung zu geben.
Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft ist so viel Gutes in mein Leben gekommen, daß ich meine Dankbarkeit nicht in Worte fassen kann. Meine Familie hat bei Unfällen wunderbaren Schutz erfahren und viele Heilungen von Krankheit erlebt.
Ich wurde u. a. von Hepatitis geheilt, nachdem ein Arzt mir eröffnet hatte, daß ich daran erkrankt sei. (Eine Verwandte, die sich zu der Zeit um unsere Kinder kümmerte, weil ich dazu nicht in der Lage war, bestand auf einer Diagnose. Ich nahm jedoch keine Arznei ein.) Als die Lage einmal sehr ernst erschien, stützte mich mein Mann, ein hingebungsvoller Christlicher Wissenschafter, und wiederholte so lange laut „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 468), bis ich die Augen öffnete und die Worte gemeinsam mit ihm sprach. Das Fieber und die Schwäche ließen bald nach, und ich war wieder gesund.
In einem kalten Winter zeigten sich bei unserem zehnjährigen Sohn Anzeichen von Frostbeulen. Beide Füße und eine Zehe waren besonders stark betroffen. Dies bemerkte ich, als er sich auszog, um ins Bett zu gehen. Ich erinnerte ihn sofort an folgende Stelle in unserem Lehrbuch (S. 463): „Eine geistige Idee trägt kein einziges Element des Irrtums in sich, und diese Wahrheit entfernt alles Schädliche in der richtigen Weise.“ Außerdem las ich ihm einen religiösen Artikel aus dem Christian Science Monitor vor.
Wir beteten mit geistigen Wahrheitsgedanken und hielten an seinem wahren Selbst als einem Kind Gottes fest; mit Nachdruck bestanden wir darauf, daß der Irrtum keine Macht hat, eine Gottes-Idee zu berühren. Als ich unseren Sohn ins Bett brachte, fragte er: „Mama, schreibst du mir diese Stellen auf, damit ich sie unter mein Kopfkissen legen kann?“ Das tat ich natürlich gern. Ich betete so lange ernsthaft weiter, bis ich innerlich ruhig war. Alle Einflüsterungen von Furcht und falschem Verantwortungsgefühl wurden durch tiefe Dankbarkeit und die Anerkennung ersetzt, daß der heilende Christus die Vollkommenheit des Menschen offenbart, den sterbliche falsche Vorstellungen nicht berühren.
Am folgenden Morgen zeigte mir unser Sohn seine Füße. Sie waren vollkommen normal. Wie dankbar waren wir doch, daß wir diesen wunderbaren, heilenden Beweis von Mrs. Eddys Definition von Christus erbringen konnten (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583): „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören.“
Ich bin sehr dankbar, daß ich ein tieferes Verständnis von der wahren, geistigen Bedeutung von Heim, Kameradschaft und Versorgung erlebt habe. Ich freue mich, daß ich der weltweiten Familie Christlicher Wissenschafter angehöre, am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilgenommen habe und in mehreren Zweigkirchen in zwei Ländern aktiv gewesen bin.
Forrestfield, Westaustralien, Australien
