Als ich in Osteuropa lebte, fuhr ich einmal im Winter zum Skilaufen in einen Urlaubsort im Gebirge. Die Skiverhältnisse waren nicht sehr gut, aber der Schnee lag wie ein dicker weißer Teppich über der Landschaft.
Am Heiligen Abend machte ich am späten Nachmittag einen Spaziergang. Der Weg führte mich auf die ruhige Seite eines Berges, weg vom Getriebe der Menschenmenge. In der hereinbrechenden Dämmerung kam ich an einem Häuschen mit einem schneebedeckten Dach vorbei. In dem vorhanglosen Fenster stand ein kleiner Weihnachtsbaum, und das Licht seiner brennenden Kerzen strahlte den Vorübergehenden entgegen. Und als ich vorbeiging, drangen aus einem Nachbarhaus die Klänge einer Geige, die eine sanfte Melodie spielte.
Dieser erleuchtete kleine Baum in dem Fenster, der in die Nacht hineinschien, und die sanften Klänge der Musik aus der Ferne machten einen unvergeßlichen Eindruck auf mich. Die Lichter strahlten die Botschaft der Geburt dessen aus, der das Licht der Welt ist. Wie der Apostel Johannes über den Christus sagt, den Christus Jesus demonstrierte: „Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.“ Joh 1:9. Und die Musik erschien mir wie ein Echo des Engelsgesanges, der Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen verkündete.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns), schreibt: „Weihnachten erinnert mich eindringlich an Gottes große Gabe — Seine geistige Idee, Mensch und Universum —, eine Gabe, die sterbliches, materielles, sinnengebundenes Geben derart übersteigt, daß die Lustbarkeiten, die törichten, ehrgeizigen Bestrebungen, der Wetteifer und die Gebräuche unseres üblichen Weihnachtsfestes als menschlicher Hohn auf die wahre Anbetung zum Gedächtnis des Kommens Christi, als possenhafte Nachahmung erscheinen.
Ich liebe es, Weihnachten in der Stille, in Demut, Mildtätigkeit und Nächstenliebe zu begehen, indem ich Wohlwollen gegen den Menschen, beredtes Schweigen, Gebet und Lobpreis meinen Begriff vom Erscheinen der Wahrheit bekunden lasse.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 262.
Wie können wir demnach Weihnachten am besten feiern? Wie können wir wirklich unsere Dankbarkeit für Gottes geistige Idee, Seinen immer gegenwärtigen Christus, zeigen? Indem wir von neuem hingebungsvoll im stillen auf den Christus lauschen, demütig die heilende Wahrheit demonstrieren, wie sie in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird, damit unser Leben an jedem Tag des Jahres das Licht der Weihnachtszeit leuchten läßt.
