Die Diskussionen über den „Krieg der Sterne“, wie das militärische Verteidigungssystem genannt wird, haben mich veranlaßt, intensiver über die Bedeutung eines besonderen Sternes nachzudenken — des Sternes, den man mit dem Friede-Fürsten in Verbindung bringt. Dieser Stern von Bethlehem kündete die Ankunft desjenigen an, der der Welt die wahre Grundlage sowohl der Verteidigung wie des Friedens zeigen sollte.
Mrs. Eddy bezieht sich in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift auf sein Kommen, wenn sie sagt: „Die drei Weisen, die ein einsamer Stern in der Dunkelheit führte, sagten vor alters das Messiasamt der Wahrheit vorher“, und dann stellt sie die Frage: „Findet der Weise von heute Glauben, wenn er das Licht, das die ewige Morgenröte des Christus ankündigt, erblickt und dessen Glanz beschreibt?“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 95.
Die kraftvolle Friedensbotschaft, die der Stern ankündigte und die Christus Jesus brachte, war, daß das Reich Gottes gegenwärtig ist. Jesus bewies diese Tatsache, indem er die Kranken und Sünder heilte und die Toten auferweckte. Solche Demonstrationen der Macht Gottes zeigten unmißverständlich, daß Gottes Schöpfung weder zerstörbar noch endlich ist; sie ist ewig und völlig geistig. Doch wir sehen diese Tatsache nur in dem Maße, wie wir zu der Führung des göttlichen Geistes erwachen und ihr folgen — so wie die Weisen den Stern erblickten und ihm folgten.
An ebendiesen göttlichen Geist verweist die Christliche Wissenschaft diejenigen, die heute nach der Wahrheit suchen. Und die Demonstrationen der geistigen Macht, die im christlich-wissenschaftlichen Heilen erkennbar werden, zeigen, daß Gottes Reich, Seine Regierung, noch immer gegenwärtig ist, um der Welt Frieden zu bringen.
In dieser Wissenschaft lernt man, daß es nicht zweierlei Welten oder Menschen gibt: die eine materiell und voller Aggressivität, die andere geistig und voller Frieden. Es gibt nur ein Universum — das geistige Universum — und den geistigen Menschen, von und durch Gott, der das göttliche Gemüt ist, geschaffen. Wenn wir Christus Jesus folgen, offenbart jede liebevolle Tat, jede Heilung durch Gebet und jedes umgewandelte Leben das geistige Wesen des Universums und beweist, daß man die Wirklichkeit nicht mit materiellen Wertmaßstäben beurteilen kann.
Heilendes, erlösendes Gebet erschöpft sich nicht darin, daß man die Hände faltet und Worte vor sich hin spricht; es verlangt, daß man das geistige Wesen des Menschen versteht und dieses geistige Wesen täglich lebt. Gebet ist ein aktives Anerkennen und Demonstrieren der Tatsache, daß Gottes Liebe in unserem Alltag immer gegenwärtig ist. Wenn wir dann erkennen, daß es nur eine harmonische, geistige Schöpfung gibt, die den Menschen einschließt, können wir Schritt für Schritt beweisen, daß Gottes Reich gegenwärtig ist — ein Reich, in dem Frieden, Gesetz und Ordnung herrschen.
Im zweiten Brief des Petrus lesen wir: „Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“ 2. Petr 1:19. Wenn wir den Morgenstern in unseren Herzen aufgehen lassen, entfaltet sich auf wunderbare Weise Frieden und Ordnung in unseren menschlichen Angelegenheiten. Wir lernen verstehen, daß Gott das Prinzip von Gesetz, Ordnung und Frieden ist; und weil die allumfassende göttliche Liebe gegenwärtig ist, können wir für uns und andere größere Freiheit von Konflikten demonstrieren.
Im Vorwort zu Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Der wachsame Hirte erblickt die ersten Strahlen des dämmernden Morgens, ehe der volle Glanz des erstandenen Tages hereinbricht.“ Und dieser Absatz schließt mit den Worten: „Die Weisen wurden so geleitet, daß sie dieses Tagesgestirn der göttlichen Wissenschaft, das den Weg zur ewigen Harmonie erleuchtet, erblicken und ihm folgen konnten.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. vii.
Wir folgen dem „Tagesgestirn der göttlichen Wissenschaft“, wenn wir die Wissenschaft des Christentums studieren und praktizieren. Dies ermöglicht es uns, täglich unseren Angelegenheiten in Frieden nachzugehen und Gottes Liebe zu unseren Mitmenschen widerzuspiegeln. Es bringt eine unerschütterliche Ruhe mit sich, die zeigt, daß Gott Herrschaft hat über den zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen und das Universum.
Die göttliche Wissenschaft erleuchtet den Weg zur ewigen Harmonie, weil sie klarstellt, daß es unmöglich mehr als ein Gemüt, einen Gott, geben kann. Je mehr wir im Verständnis und in der Praxis der göttlichen Liebe wachsen, um so deutlicher wird, daß die tierischen Instinkte des fleischlichen Gemüts wie Furcht, Grausamkeit, Haß und Gewalt machtlos sind. Wenn wir die Wissenschaft des Christus demonstrieren, stellen wir fest, daß die göttliche Liebe der Annahme von einem fleischlichen Gemüt entgegenwirkt, sie zerstört und so die himmlische Harmonie aufrichtet. Doch das Prinzip, Liebe, schafft keine sich bekriegenden Parteien; überall herrscht Frieden — Liebe, die die göttliche Liebe widerspiegelt, den Ursprung der wahren Identität des Menschen.
Wenn wir der Führung der Wahrheit folgen, beweisen wir Schritt für Schritt, daß der Mensch seinen Ursprung als Idee in Gott, dem göttlichen Gemüt, hat und daher völlig geistig sein muß und es auch ist. Er ist weder von vielen sterblichen Gemütern abhängig, die miteinander im Streit liegen, noch wird er von ihnen beherrscht; er ist die Widerspiegelung des einen Gemüts, Gottes.
In einer Weihnachtspredigt sagt Mrs. Eddy: „Für das Auge der Weisen aus dem Morgenland erschien diese geistige Idee vom Prinzip des Menschen und des Universums als ein Stern. Anfangs erschien das Jesuskind den Sterblichen klein, aber vom Berg der Offenbarung aus nahm der Prophet es von Anfang an als den Erlöser wahr, der eine wunderbare Offenbarwerdung von Wahrheit und Liebe bringen sollte.“ Vermischte Schriften, S. 164. In dem Maße, wie der Geist der Wahrheit und Liebe im menschlichen Bewußtsein aufdämmert und wie wir diesem Geist in unserem Leben Ausdruck geben, fällt es uns immer leichter, Furcht, Habgier, Haß, Selbstsucht zu zerstören.
Dies erfordert allerdings ein unermüdliches Bemühen und Verlangen, ein christusähnlicheres Leben zu führen und zu lieben und so Frieden zu stiften und aufrechtzuerhalten. Aber die Herrschaft, Allmacht und stete Gegenwart des Geistes gibt uns eine wissenschaftliche Grundlage für unsere Arbeit. Da Frieden und Harmonie in der Tat ewig sind, muß die Leugnung des Materialismus, daß es nur einen Gott, ein Gemüt, gibt, schließlich der Macht Gottes weichen und aufhören. Wie wirklich der Widerstand auch scheinen mag, er kann dem, was unwiderstehlich ist, auf die Dauer nicht widerstehen — der Macht der göttlichen Liebe und dem Frieden, den sie auf Erden aufrichtet.
