Heutzutage fühlen sich viele Menschen hoffnungslos in Sinnlichkeit und Sünde verstrickt. Um vollständig von den quälenden mentalen und körperlichen Auswirkungen dieser falschen Reize loszukommen, sind Reue und geistige Wiedergeburt vonnöten. Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns) zeigt, wie Sünde und ihre Auswirkungen dauerhaft geheilt werden können.
Ich schreibe dieses Zeugnis aus großer Dankbarkeit für die heilende Kraft der Christlichen Wissenschaft und aus einem Gefühl des tiefen Erbarmens für alle, die mit den Annahmen sexueller Unmoral kämpfen.
Als Kind empfand ich eine natürliche, aufrichtige Liebe zu Gott. In einer protestantischen Sonntagsschule, die ich von klein auf besuchte, lernte ich viel über Jesus. Ich hatte viele biblische Geschichten gern und wandte mich im Gebet oft an meinen himmlischen Vater. Ich kämpfte aber auch mit sinnlichen Gedanken und unrechtem Verhalten, das mir oft in Form von Träumen suggeriert wurde. Diese Schwächen hinterließen immer ein Gefühl der Unreinheit in mir, und ich litt unter quälenden Schuldgefühlen. Aber ich wußte nicht, wie ich von diesen Versuchungen loskommen konnte. Als Teenager hatte ich immer noch mit diesem Problem zu tun. Sexuelle Unmoral wurde schließlich mein Lebensstil.
Obwohl ich mich später für eine andere christliche Glaubensgemeinschaft interessierte, der Kirche auch beitrat und mich bemühte, ihren hohen moralischen Anforderungen nachzukommen, hörte ich nicht auf zu sündigen. Wie sehnte ich mich doch danach, frei zu sein! Ich suchte Hilfe in meiner Kirche, in der Psychiatrie und bei Freunden, aber es nützte alles nichts. Eine Zeitlang dachte ich an Selbstmord und unternahm sogar einige erfolglose Versuche, mir das Leben zu nehmen.
Als ich heiratete, hatte ich den ernsthaften Wunsch und schwor mir, meinem Mann immer treu zu bleiben und ihm gegenüber immer liebevoll zu sein. Aber die Grundlage unserer Ehe, die auf vorehelichem Sex aufgebaut war, hielt den Stürmen, die kamen, nicht gut stand. Dann ging ich ein außereheliches Verhältnis ein, das schließlich die Auflösung meiner Ehe zur Folge hatte.
Obwohl diese neue Verbindung die beste war, die ich bis dahin gekannt hatte, war ich nur allzugern bereit, sie ohne formelle Eheschließung fortzusetzen. Bald litt ich täglich unter starken Depressionen.
Ich versuchte es mit transzendentaler Meditation und östlichen Philosophien und fand vorübergehend Erleichterung von den Angstzuständen, aber keine dauernde Lösung für die mentalen und moralischen Schwächen, die immer noch so sehr ein Teil meines Lebens waren.
Ungefähr um diese Zeit gab mir eine Sekretärin in dem Büro, in dem ich arbeitete, einige christlich-wissenschaftliche Literatur. Von dem Augenblick an, als ich anfing zu lesen, war ich fest überzeugt, daß ich endlich gefunden hatte, wonach ich so lange gesucht hatte. Ich sog die Wahrheit geradezu gierig in mich auf. Ich verbrachte meine Mittagspausen mit der christlich-wissenschaftlichen Bekannten (der Sekretärin) und besprach mit ihr, was ich durch das Lesen der religiösen Artikel im Christian Science Monitor, den sie mir jeden Tag brachte, über die Christliche Wissenschaft lernte. Bald verbrachte ich meine Mittagspausen im Leseraum der Christlichen Wissenschaft in unserer Stadt, und jeden Mittwochabend und Sonntagmorgen ging ich erwartungsvoll in die Gottesdienste einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter. In jeder freien Minute las ich das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy.
Mrs. Eddy erklärt dort ganz eindeutig (S. 56): „Das Gebot ‚Du sollst nicht ehebrechen‘ ist nicht weniger gebieterisch als das Gebot ‚Du sollst nicht töten‘.“ Und sie fährt fort (S. 57): „Keuschheit ist der Zement der Kultur und des Fortschritts. Ohne sie gibt es keinen Bestand in der menschlichen Gesellschaft, und ohne sie kann man die Wissenschaft des Lebens nicht erlangen.“ Wie ich mich nach Beständigkeit in meinem Leben sehnte! Es gab nichts in der Welt, wonach es mich mehr verlangte, als die Christliche Wissenschaft zu verstehen und wirklich zu leben.
Es wurde mir klar, daß es nicht im Einklang mit den Forderungen der Christlichen Wissenschaft war, mit einem Mann zusammenzuleben, mit dem ich nicht verheiratet war. Als ich vorschlug, daß wir heirateten, lehnte er ab. Da ich wußte, daß ich nicht beides haben konnte, die Christliche Wissenschaft und dieses Verhältnis, wurde ich bekümmert. Dann sprach ich an einem Mittwoch im Anschluß an die Zeugnisversammlung mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft, der mir zu der Erkenntnis verhalf, daß Gottes Wille für mich — für alle Seine Kinder — gut ist und daß ich nichts Gutes verlieren könnte, wenn ich nach meinem höchsten Verständnis von dem, was recht ist, handelte.
Als ich mich an dem Abend zu meinem Gefährten hinüberlehnte, um ihn zu küssen, kamen mir die Worte „Gehorche Gott“ so klar, als ob sie gesprochen worden wären. Ich wich zurück. In dem Augenblick wußte ich, daß die Verbindung ein Ende hatte. Bald trennten wir uns freundschaftlich.
Kurz darauf freundete ich mich mit jemand anders an. Als sich eine sexuelle Beziehung zu entwickeln begann, geriet ich wieder in einen Zwiespalt. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es auf Seite 5: „Betrübtsein über Unrechttun ist nur ein Schritt zur Besserung, und zwar der allerleichteste. Der nächste und große Schritt, den die Weisheit von uns fordert, ist der Beweis unserer Aufrichtigkeit, nämlich Umwandlung. Zu diesem Zweck werden wir unter den Druck der Umstände gestellt. Die Versuchung heißt uns das Vergehen wiederholen, und Leid trifft uns als Entgelt für das, was wir getan haben.“
Ich rang sehr mit mir, aber schließlich entschied ich mich nachdrücklich für Keuschheit in unserer Verbindung, und bald danach heirateten wir. In den elf Jahren, die seitdem vergangen sind, ist das Problem von sexueller Unmoral nicht wieder aufgetreten.
Ich wurde Herr über die Versuchungen, die in Form von Träumen erschienen, als ich verstand, daß diese Träume eigentlich eine Form von aggressiver mentaler Suggestion und nicht mein eigenes Denken waren. Ich erkannte schließlich, daß sich diese Suggestionen mir nicht aufzwingen konnten, weil der Mensch in Wirklichkeit kein elender Sünder, sondern das vollkommene Kind Gottes ist. Der Rat auf Seite 442 in Wissenschaft und Gesundheit, „Christliche Wissenschafter, seid euch selbst ein Gesetz, damit euch die mentale Malpraxis nicht schaden kann, weder im Schlaf noch im Wachen“, hat mir damals wirklich Kraft und Schutz gegeben.
Nachdem ich aufgehört hatte zu sündigen, kam die Heilung von Schuldgefühlen und Selbstverdammung nicht sofort. Im Laufe der Jahre wurde ich durch mein eigenes gebeterfülltes Studium und mehrmals durch die hingebungsvolle Hilfe von Ausübern der Christlichen Wissenschaft von den Nachwirkungen und der Annahme einer befleckten Vergangenheit befreit.
In dem Buch Rückblick und Einblick von Mary Baker Eddy finden wir folgende Worte (S. 21): „Es ist gut zu wissen, lieber Leser, daß unsere materielle, sterbliche Geschichte nur ein Bericht über Träume ist, nicht über das wirkliche Sein des Menschen; und für den Traum ist kein Platz in der Wissenschaft des Seins. Er ist ‚wie ein Geschwätz‘ und fährt ‚dahin wie ein Schatten‘.“
Selbstmordgedanken verschwanden, als ich nicht mehr sündigte und als ich erkannte, daß ich in Wirklichkeit niemals hatte sterben wollen. Ich hatte mir nur den Tod der Sünde, der Schuld und der Gewissensbisse gewünscht, und durch geistige Wiedergeburt sind sie ausgelöscht worden. Als Folge davon, daß ich von diesen falschen Charakterzügen und unmoralischen Handlungen frei wurde, habe ich wahre Freude und Güte erfahren. Meine Lebensfreude ist größer, als ich es je für möglich gehalten hätte.
Durch die Christliche Wissenschaft habe ich gelernt, daß ich in meinem wahren Selbst das gesegnete Kind Gottes bin, das Reinheit und Güte liebt und ausdrückt. Intuitiv habe ich immer gewußt, daß ich dieses Kind bin, und jetzt weiß ich, daß ich es bin und immer sein werde.
Ich erkenne jetzt, daß man die Herrschaft über das Fleisch und die Sterblichkeit Schritt für Schritt gewinnt, und zwar in dem Verhältnis, wie man Gott und die Wissenschaft des Seins versteht. Ich freue mich, daß mir durch die Christliche Wissenschaft Wege offenstehen, durch die ich ein klareres Verständnis von Gott gewinnen kann. Dazu gehören Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und mein Studium der wöchentlichen Bibellektionen (im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft).
Jetzt, wo ich dieses Zeugnis geschrieben habe, empfinde ich erneut Dankbarkeit für die Kraft der Wahrheit, die so einfach, und doch endgültig, das ausgelöscht hat, was mir so lange als ein kompliziertes und unheilbares Problem erschienen war.
