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Als ich neun Jahre alt war, hörte mein Vater das erste Mal etwas...

Aus der Februar 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich neun Jahre alt war, hörte mein Vater das erste Mal etwas über die Christliche Wissenschaft Christian Science (kr’istjən s’aiəns), und bald interessierte er sich sehr dafür. In den folgenden drei Jahren besuchten meine Eltern die Gottesdienste einer Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung in einer nahegelegenen Stadt, und meine Brüder und ich gingen zur dortigen Sonntagsschule. Dann aber hörten unsere Besuche auf, und die Christliche Wissenschaft wurde nur noch gelegentlich in unserer Familie erwähnt. Damals ahnte ich nicht, wie nachhaltig sich die Christliche Wissenschaft in meinem Leben auswirken würde.

Einige Jahre später, etwa gegen Mitte des Zweiten Weltkriegs, fing ich an, ziemlich stark zu hinken. Meine Mutter ließ mich im größten Krankenhaus in Sydney untersuchen; man behielt mich dort vierzehn Tage lang zur Beobachtung. Danach sagte der Arzt meiner Mutter, aber nicht mir, daß ich multiple Sklerose habe, die mich, wie er meinte, in sehr kurzer Zeit völlig hilflos machen und dahinraffen würde. Anscheinend deutete der Arzt meiner Mutter gegenüber an, daß man im Krankenhaus nichts mehr für mich tun könne.

Wieder zu Hause angekommen, legte man mich im Wohnzimmer auf eine Couch; es dauerte einige Zeit, bis meine Mutter wieder zu mir kam. Sie war offensichtlich sehr bedrückt. Nun wußte ich, welches Urteil der Arzt über mich abgegeben hatte. Ich sagte meiner Mutter: „Mutti, nichts auf dieser Welt wird mich sterben lassen!” — eine Aussage, die sicherlich von meiner früheren Beziehung zur Christlichen Wissenschaft beeinflußt war. Von da an versuchten wir es mit jeder Behandlungsmethode, die die Medizin zu bieten hatte, doch ohne Erfolg.

Mein ältester Bruder diente damals bei der australischen Luftwaffe in England. Meine Mutter schrieb ihm, was geschehen war, und hielt ihn auch weiterhin über meinen Zustand auf dem laufenden. In einem seiner Briefe schlug er vor, wir sollten uns an die Christliche Wissenschaft wenden. Inzwischen hatte sich mein Zustand sehr verschlechtert; ich war völlig gelähmt. Ich konnte nicht einmal mehr sprechen oder allein essen. Auch mein Augenlicht hatte so sehr nachgelassen, daß ich gerade noch die Nacht vom Tage unterscheiden konnte. Auch war ein Bein kürzer als das andere geworden. Seit jener trostlosen Prognose des Arztes waren etwa zweieinhalb Jahre vergangen, und es ging stetig mit mir bergab.

Meine Mutter entschloß sich dazu, eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft anzurufen. Die Betreffende war in liebevoller Weise bereit, den Fall zu übernehmen. (Ich wurde damals natürlich nicht ärztlich behandelt, denn es gab ja auch keine Therapie, die mir hätte helfen können. Doch bald nachdem die Ausüberin den Fall übernommen hatte, wurde ich in ein kleines Heim gebracht, in dem speziell Christliche Wissenschafter gepflegt wurden, die der Heilung bedurften.) Ich fühlte mich besonders bevorrechtigt und war dafür dankbar, daß die Ausüberin für mich beten wollte. Ich kann mich genau daran erinnern, wie sie mich das erste Mal besuchte. Es war an einem Samstagnachmittag, nachdem sie ihr stark frequentiertes Büro geschlossen hatte. Es goß in Strömen, und heftige Windböen hatten ihren Regenschirm umgestülpt. Dennoch war sie gekommen. Danach besuchte sie mich an jedem Wochentag nach ihrem Büroschluß.

Kaum hatte sie die christlich-wissenschaftliche Behandlung für mich aufgenommen, da stabilisierte sich mein Zustand. Bald machte sich eine Besserung bemerkbar. Nach etwa acht Wochen schien jedoch mein Fortschritt nachzulassen. Da sagte mir die Ausüberin, es sei wichtig, daß ich eigene Anstrengungen mache, um mir zu helfen — daß ich mit ihr für meine Heilung arbeiten müsse. Das spornte mich zur Tat an, denn ich wußte, daß ich keine Alternative hatte und mich nur an Gott wenden konnte.

Meine Mutter war anwesend, und da sie die einzige war, mit der ich mich verständigen konnte, bat ich sie, mir ein Kissen hinter den Rücken zu stecken, ein weiteres auf meinen Schoß zu legen und darauf Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, damit ich versuchen konnte, darin zu lesen — um mir selbst zu helfen. Mein Augenlicht hatte sich zwar ein wenig gebessert, doch obwohl ich mich den ganzen Tag abmühte, hatte ich nur einige Zeilen gelesen. Am nächsten Tag war ich aber noch immer voller Mut und fuhr beharrlich fort zu lesen. Am Ende des zweiten Tages hatte ich schon beinahe eine volle Seite in Wissenschaft und Gesundheit gelesen. Zu meiner großen Freude hatte ich am Ende des dritten Tages fast ein ganzes Kapitel gelesen. Ich war auf dem richtigen Wege, und ich wußte das!

Von da an hielt der Fortschritt an. Nach sechs Monaten konnte ich gehen, wenn auch zuerst noch unsicher. Meine Sehkraft war zu dieser Zeit wieder normal und meine Stimme ganz klar.

Etwa zu diesem Zeitpunkt schlug die Ausüberin vor, ich solle jede Woche die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besuchen. Da ich beim Gehen noch Hilfe brauchte, brachte mich meine Mutter in einem Taxi zur Sonntagsschule, und die Ordner in der Kirche halfen mir zu meinem Platz. So ging es mehrere Sonntage lang. Als mich meine Mutter dann eines Sonntags, wie gewohnt, an der Sonntagsschultür zurückließ, wartete ich, bis sie in den Gottesdienst gegangen war, und sagte dann zu den Ordnern, daß ich gern allein in meine Klasse gehen würde. Das bedeutete, daß ich bis zum anderen Ende des Sonntagsschulraums gehen mußte. Ich schaffte es, ohne hinzufallen.

Danach tat ich jeden Tag etwas Neues. Nach kurzer Zeit gab ich meine Invalidenrente auf und ging wieder in der Fabrik meines Vaters einer Beschäftigung nach. Die Ausüberin betete mit mir, bis jede Spur der Krankheit und Behinderung verschwunden war.

Durch die Freundschaften, die ich in der Sonntagsschule schloß, fand ich meine Frau. Wir sind jetzt seit über vierzig Jahren verheiratet und haben drei Kinder. Alle Kinder besuchten in unserer Zweigkirche die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, und zwei sind jetzt Mitglied in ihren Zweigkirchen geworden. Unsere jüngste Tochter hat zwei kleine Mädchen, die die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besuchen.

Während die Kinder heranwuchsen, wurde meiner Frau und mir aufgrund des immer wieder geforderten Vertrauens auf Gottes stets gegenwärtige Hilfe die Erkenntnis zur Gewißheit, daß Gott immer liebevoll für Seine Kinder sorgt und daß wir daher nicht zu fürchten brauchen, was uns das Fleisch (die materiellen Annahmen oder Umstände) scheinbar tun kann.

Ich möchte der Ausüberin meine aufrichtige Dankbarkeit für die liebevolle Hilfe aussprechen, die sie mir gewährte, als sie für mich betete. Ihr Denken war immer klar, und somit konnte sie immer die nächsten Schritte genau erkennen, die getan werden mußten, um das Problem metaphysisch anzupacken. Ihr Gehorsam gegen das göttliche Prinzip und ihr Verständnis von der Beziehung des Menschen zu dem einen Gott zeigten sich an ihrer treuen und erfolgreichen Arbeit.

Meine Mutter ist inzwischen weitergegangen, doch möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß ich sie von ganzem Herzen liebe. Ihre Treue und Liebe, ihr Gottvertrauen, erinnern mich an den Glauben jener Frau, die den Saum des Gewandes Christi berührte und geheilt wurde (siehe Mt 9:20–22).

Ich bin körperlich in jeder Hinsicht normal. Wenn gesetzlich vorgeschrieben, habe ich mich gelegentlich Einstellungsuntersuchungen unterzogen. Nie wurde festgestellt, daß mir etwas fehlte, und ich habe in all den Jahren seit dieser Heilung niemals wegen einer Krankheit einen Arzt aufgesucht.

Ein immer größer werdendes Verständnis von der Christlichen Wissenschaft hat meiner Frau und mir viele Jahre lang Gesundheit und Freude gebracht. Wir haben als aktive Zweigkirchenmitglieder gelernt, die Christliche Wissenschaft auf jedem Schritt unseres Weges zu demonstrieren. Eine erfolgreiche und lohnenswerte Laufbahn als Verkäufer war die Folge unbeirrbaren Gebets. In dem Maße wie mein Verständnis von Gott von Jahr zu Jahr zunahm, verbesserten sich auch meine beruflichen Chancen. Ich weiß, daß die Christliche Wissenschaft die Wissenschaft des Lebens ist, die „kostbare Perle”, und daß wir jeden Augenblick das Vorrecht haben, die Wahrheit dieser großen Offenbarung zu beweisen.


Mir bereitet es sehr große Freude, zu bestätigen, daß die Heilung von Charles Morrison absolut wahr ist. Als er in das kleine Heim gebracht wurde, das ich damals unterhielt, war er völlig hilflos. Zwei Leute waren nötig, um ihn jeden Tag vom Bett in einen Rollstuhl zu heben. Seine Mutter kam zu den Mahlzeiten, um ihn zu füttern. Zu unserer großen Freude ging es ihm dann allmählich besser, und nach mehreren Wochen war er so weit wiederhergestellt, daß man ihn zu Hause versorgen konnte. Für mich war es ein sehr großer Segen, daß ich diese wundervolle Heilung miterleben konnte. Obgleich sie sich vor mehr als 45 Jahren ereignete, ist mir die Freude über diese Heilung noch immer lebhaft gegenwärtig.


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