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Heilen durch göttliches Gesetz

Aus der Februar 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Folgende Situation: Ein Polizist kommt an Ihre Tür und sagt Ihnen, er müsse Sie festnehmen. In der Nachbarschaft sei in der vergangenen Nacht ein Verbrechen verübt worden, und man habe Sie von dem fraglichen Grundstück flüchten sehen. Der Polizist deutet an, daß gegen Sie möglicherweise Anklage wegen bewaffneten Raubüberfalls erhoben werde.

„Das ist ja lachhaft”, antworten Sie ihm. „Ich bin unschuldig und kann es beweisen.” Sie können zuverlässige Zeugen für Ihren tatsächlichen Aufenthaltsort beibringen und unwiderleglich beweisen, daß Sie kein Gesetz gebrochen und kein Verbrechen begangen haben. Für Sie ist es gar keine Frage, daß es sich hier um ein Versehen handelt und daß die Wahrheit, das Gesetz und alle Beweise für Sie sprechen. Die Tatsachen sind schnell festgestellt. Sie werden wieder entlassen und sind von jedem Verdacht und der Anklage frei.

Wenn Sie versuchen, sich in eine solche Lage hineinzuversetzen, wird eins ganz deutlich: Sie wären nicht dazu bereit, eine unwahre Anschuldigung auf sich sitzen zu lassen. Statt die Hände in den Schoß zu legen oder Trübsal zu blasen, würden Sie auf der Stelle alle Hebel in Bewegung setzen, um Ihre Unschuld zu beweisen! Jeder Unschuldige würde ganz selbstverständlich kluge und energische Schritte unternehmen, um seine persönliche Freiheit zu bewahren.

Wenn es sich aber um Krankheit handelt, fügen sich die Menschen viel eher drein und „sitzen eine Strafe ab”, weil sie meinen, sie hätten ein sogenanntes Gesetz der Physiologie oder der Vererbungslehre übertreten. Aber ist das gerechtfertigt? Wo bleibt da die Gerechtigkeit? In Wissenschaft und Gesundheit trifft Mrs. Eddy die herausfordernde Feststellung: „Der sittliche Mensch fürchtet nicht, daß er einen Mord begehen wird, und der Krankheitsfrage gegenüber sollte er ebenso furchtlos sein.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 406.

Der Grund für unsere Furchtlosigkeit gegenüber den Ansprüchen der Krankheit liegt in der Tatsache, daß Gott keine Krankheit geschaffen hat und daß sie nicht mit Seinem Gesetz übereinstimmt. Die Bibel ist das göttliche Gesetzbuch. Gottes Gesetz setzt alle anderen Gesetzesansprüche außer Kraft; es hebt alle ungerechten „Gesetze” der Vererbung oder der Krankheit auf und löscht sie aus. Jedes Gesetz, das uns die Notwendigkeit oder Unvermeidbarkeit menschlichen Leidens zudiktieren möchte (jedes Gesetz, d. h., ausgenommen jenes, das die Sünde zu ihrem eigenen Strafvollstrecker macht), wird durch Gottes Gesetz umgestoßen.

Die Heilige Schrift offenbart in aller Deutlichkeit, daß Gott das allmächtige, immer gegenwärtige Gute ist — die allumfassende Liebe, die Böses oder Krankheit weder schaffen noch dulden kann. „Du bist gütig und freundlich, lehre mich deine Weisungen.” Der Psalmist blickte tief in das Wesen der göttlichen Gesetze und Satzungen hinein und vermittelte diese Einsichten anderen. So sagte er über Gott: „Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit.” Ps 119:68, 142.

Wenn wir um uns schauen, in unser eigenes Leben und in das Leben anderer, dann sehen wir herzzerreißende Begebenheiten, „ungerechte Strafen” — Leiden, die in keiner Weise gerecht oder angemessen erscheinen. Mit jeder Faser unseres Herzens sind wir von der Unschuld des Opfers überzeugt. Alle vernunftgemäßen Erklärungen können uns keine innere Ruhe geben oder unser Gerechtigkeitsempfinden befriedigen.

Wenn sich unser Herz gegen sinnloses Leiden auflehnt, dann fordert der uns angeborene geistige Sinn, daß das Gute und die Gerechtigkeit als das Rechte anerkannt werden. Da wir mit der heilenden Wahrheit der Bibel vertraut sind und gelehrt wurden, das geistige Gesetz anzuwenden, setzt sich unser geistiges Gerechtigkeitsempfinden durch — und zwar in der Form, daß die individuellen, gottgegebenen Rechte wiederhergestellt werden; und dazu gehört auch die Heilung physischer Krankheit.

Viele Leute schätzen die Heilige Schrift und akzeptieren die Macht Gottes, die den einzelnen von der Sünde und ihren erschreckenden Wirkungen abbringt oder erlöst. Die Erlösung von Sünde ist eine allgemein akzeptierte Lehre. Aber wie steht es mit der Vollständigkeit und Vollkommenheit der göttlichen erlösenden Gnade hinsichtlich ihrer Macht, uns von Krankheit zu befreien? Es handelt sich hier in Wahrheit um zwei zusammenhängende Aspekte des gleichen erlösenden Gesetzes. Christi Jesu Wirken läßt den vollen Umfang der göttlichen Erlösung erkennen. Er errettete die Menschen nicht nur von moralischen Problemen wie Diebstahl, Ehebruch und Gewalttätigkeit, sondern heilte sie auch von Aussatz, Blindheit, Taubheit, Lähmung, Fieber, Verkrüppelung, Geisteskrankheit, Anfällen und anderen Leiden. Er lehrte seine Nachfolger, zu heilen, und in der Apostelgeschichte werden viele eindrucksvolle Heilungen geschildert, durch die die frühe Kirche wuchs.

Das Erbe des Christentums, nämlich das Heilen durch geistiges Gesetz, wird auch heute noch gepflegt, und die Christliche Wissenschaft macht dieses Erbe jedem aufrichtigen Sucher zugänglich, der dieses Gesetz verstehen und anwenden möchte.

Die Christliche Wissenschaft fordert uns auf, die Rechtmäßigkeit dessen, was als physisches „Gesetz” erscheint, in Frage zu stellen. In Wissenschaft und Gesundheit wird die Frage aufgeworfen: „Weil die menschengemachten Systeme darauf bestehen, daß der Mensch krank und nutzlos wird, leidet und stirbt, und das alles in Einklang mit den Gesetzen Gottes, müssen wir darum solches glauben? Haben wir einer Autorität zu glauben, die Gottes geistigen Befehl in bezug auf Vollkommenheit leugnet — einer Autorität, deren Falschheit Jesus bewies? Er tat den Willen des Vaters. Er heilte Krankheit dem sogenannten materiellen Gesetz zum Trotz, aber in Übereinstimmung mit Gottes Gesetz, dem Gesetz des Gemüts.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 168.

Die Anwendung der Christlichen Wissenschaft oder der Wissenschaft des Christentums ist gleichbedeutend mit der Anwendung des geistigen Gesetzes. Wenn Sie das Gesetz Gottes, das Gesetz des vollkommenen, göttlichen Gemüts, das Gesetz der göttlichen Liebe, auf Ihren eigenen Fall oder den eines andern anwenden, dann sind sie gewissermaßen ein Anwalt, der die Verteidigung eines unschuldigen Klienten übernimmt. Sie legen die geistigen Tatsachen dar. Sie geben zu Protokoll, daß der Mensch das vollkommene Kind Gottes ist, das von Gottes unanfechtbaren Gesetzen der Gerechtigkeit und Gnade regiert wird. Sie legen dar, daß die Anklagen gegen den Menschen ungerecht sind und keine wirkliche Rechtsgrundlage und keine wirkliche Macht haben.

Wissenschaft und Gesundheit zeigt, wie das wirkungsvoll getan werden kann. In dem Kapitel „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft” finden wir die allegorische Darstellung einer Gerichtsverhandlung, in der ein Mensch beschuldigt wird, er habe das Verbrechen einer Leberbeschwerde begangen. Mit Tiefblick, Humor und kraftvoller Gründlichkeit erklärt Mrs. Eddy, wie Gottes Gesetz diesen Menschen auf freien Fuß setzt und ihn von den als lebensgefährlich angesehenen Symptomen befreit.

Im Lichte dieses Beispiels kann jeder, der unter der Ungerechtigkeit einer Krankheit leidet, Mut fassen und gegen den Vorwurf rebellieren, er habe eine Krankheit verübt und die Gesundheitsgesetze übertreten. Wenn wir die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit studieren, wird unser natürliches und intuitives geistiges Verständnis gekräftigt. Das Verständnis, das wir gewinnen, zeigt uns, daß die Wahrheit in unserem Bewußtsein stärker ist als alle Befürchtungen oder Annahmen, die Materie könne Gott, die göttliche Liebe, oder das geliebte Kind der Liebe beherrschen. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft drückt es so aus: „Laßt uns Krankheit wie einen Geächteten verbannen und bei der Regel der immerwährenden Harmonie bleiben — bei dem Gesetz Gottes. Es ist des Menschen moralisches Recht, ein ungerechtes Urteil aufzuheben, ein Urteil, das niemals durch göttliche Vollmacht verhängt worden ist.” Ebd., S. 381.

Wenn wir mehr über Gottes Gesetze lernen und sie in höherem Maße anwenden, verschwinden sündige, irrige Ansichten und Gewohnheiten aus unserem Leben. Unser moralisches Recht wird immer klarer und unbestreitbarer.

Das allumfassende, allmächtige Gesetz Gottes verschafft sich selber Geltung. Es hat niemals einen Augenblick gegeben, wo Gottes Gesetz nicht voll wirksam war, und wird auch niemals einen solchen geben. Das vollkommene Gesetz des Lebens, der Wahrheit und der Liebe verleiht uns Kraft. Es bewahrt uns unsere Freiheit.

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