Als sie noch ein junges Mädchen war, hatte sie den brennenden Wunsch, eine große Ballerina zu werden. Aber sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihre Familie konnte sich nur das Notwendigste leisten. Es gab wenige Annehmlichkeiten; an den Besuch einer Ballett- oder Theaterveranstaltung war gar nicht zu denken. Oft erzählte sie, wie sie an den Sonnabendnachmittagen, das Ohr dicht ans Radio gepreßt, heimlich den Übertragungen aus dem New Yorker Opernhaus lauschte, denn ihr Vater hatte für diese Musik nichts übrig.
Sie hatte nur eine lückenhafte Schulbildung genossen. Schon frühzeitig mußte sie arbeiten gehen; als Büroangestellte wurde sie hart herangenommen. Auf irgendeine Wiese erfuhr sie etwas über die Christliche Wissenschaft. Durch diese wurde sie nach und nach von körperlicher Krankheit und Furcht geheilt und von den Fesseln der Vergangenheit frei.
Im Laufe der Jahre zeigte sich immer deutlicher, daß sie keine Ballerina werden würde. Als ich ihr zum ersten Mal begegnete, war sie schon seit vielen Jahren Sekretärin gewesen.
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