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Was Kaari beim Zeichnen gelernt hat

Aus der Juni 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kaari hat einen leuchtend gelben Bleistift mit einem rosa Radierer an dem einen Ende und einer scharfen schwarzen Spitze an dem anderen. Mit diesem Bleistift kann sie einige ganz besondere Bilder zeichnen. Am liebsten zeichnet sie ihren Hund, der „Schatten“ heißt. „Schatten" hat ein kurzhaariges, glänzend schwarzes Fell, Augen, die vor Freude glänzen, und eine Zunge, mit der sie oft beleckt wird. Kaari hat „Schatten“ sehr gern.

Eines Nachts wachte Kaari weinend auf. Sie sagte ihrer Mutti, daß ihr Bauch weh tue und sie nicht schlafen könne. Die ganze Familie befaßt sich mit der Christlichen Wissenschaft, daher waren die Mutti und Kaari es gewohnt, Gott um Hilfe zu bitten.

Sie beschlossen, ihr Lieblingslied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft zu singen. Die Worte sind aus einem Gedicht, das Mary Baker Eddy geschrieben hat. Es heißt darin: „Sein Arm umgibt die Meinen, mich, uns all’.“ Liederbuch, Nr. 207. Als Kaari dieses Lied sang, fühlte sie sich inniglich geliebt. Sie wußte, daß Gott wirklich für sie sorgte. Sie sagte ihrer Mutti, sie wolle wieder schlafen gehen — und das tat sie auch. Aber ein paar Stunden später wachte sie wieder weinend auf.

Die Mutti nahm Kaari wieder auf den Schoß und betete. Sie war sich Gottes Gegenwart gewiß, aber sie wollte doch so gerne wissen, welche Gedanken Kaari trösten würden. Nach einer Weile sagte sie: „Weißt du noch, mein Schatz, wie du heute morgen, Schatten‘ gezeichnet hast? Gefiel dir das Bild, als du es zum ersten Mal gezeichnet hattest?“

Kaari dachte einen Augenblick nach. „Nein, ich hab’ ihre Zähne zu lang gemacht, und sie sah richtig bissig aus. Aber das ist sie nicht. Manchmal küßt sie mich mit der Zunge.“

Ihre Mutti lachte. „Ja, ich weiß. Was hast du dann getan, um mit deinem Bild zu zeigen, wie, Schatten‘ wirklich aussieht?“

„Ich habe einfach den Radierer genommen und diese scharfen Zähne wegradiert. Dann habe ich mit dem Bleistift kürzere gezeichnet. Sie waren so, wie, Schattens‘ Zähne wirklich sind.“

„Nachdem du den Fehler berichtigt hattest, sah, Schatten‘ freundlich und lieb aus, so wie sie wirklich ist. Nun gut, du weißt doch auch, daß jeder Schmerz nur ein Fehler ist. Es ist nicht das richtige Bild von Gottes Kind. Geradeso wie die langen, scharfen Zähne auf deinem ersten Bild nicht die Wahrheit über, Schatten‘ zeigten, so sagt ein schmerzender Bauch nicht die Wahrheit über dich aus.“

Kaari verstand, was ihre Mutti damit sagen wollte. „Als ich diesen Fehler ausradiert und ihre Zähne richtig gezeichnet hatte“, sagte Kaari, „war das Bild besser.“

„Ja, dasselbe kannst du mit deinen Gedanken machen. Du kannst die falschen Gedanken auslöschen, die sagen, daß dir etwas weh tun könne, indem du dich weigerst, sie anzunehmen. Statt dessen kannst du das denken, was wahr ist — die Wahrheit, daß du vollkommen bist und dich in diesem Augenblick wohl fühlst, denn so hat Gott dich gemacht, und so erhält Er dich auch.“

Gott hat mich schon geistig und vollkommen gezeichnet, deshalb kann ich keine Bauchschmerzen haben.“

„Richtig. Du kannst keine haben.“

Und weißt du was? Kaari ging es wieder gut, und gleich ging sie wieder ins Bett und schlief bis zum Morgen durch.

Anmerkung der Mutter:

Während ich für Kaari betete, wurde mir sehr klar, daß ihr einziges wahres Sein in Gott, dem göttlichen Gemüt, war. Dieses Gemüt ist die eine Ursache. Gott schafft und sieht nur den vollkommenen, harmonischen Menschen, und ich wußte, daß diese Wahrheit genug Kraft hatte, um jede furchtsame sterbliche Annahme in bezug auf Sein Kind auszulöschen. Sagt doch Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit: „Die unreifen Schöpfungen des sterblichen Denkens müssen schließlich den herrlichen Formen weichen, die wir, wenn das mentale Bild geistig und ewig ist, zuweilen in der Kamera des göttlichen Gemüts erblicken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 264.

So wie die verzerrte Zeichnung das wirkliche liebevolle Wesen ihres Hundes niemals hätte verändern können, ebensowenig konnte die Annahme, daß Kaari krank sei, Wahrheit werden. Ich erkannte, daß wir bezeugen mußten, daß sie in ihrem wirklichen Sein Gottes Kind war — das vollkommene Ebenbild, das Gott schon erschaffen hatte. Ich versuchte damit nicht, die Materie durch Gemüt zu beherrschen; der Heilung lag vielmehr die Anerkennung zugrunde, daß Mensch überhaupt nicht materiell ist. Die Idee des göttlichen Gemüts ist geistig und unveränderlich, daher konnte Kaari in Wirklichkeit gar kein ungenaues Bild von Gottes Kind bieten, noch konnten wir glauben, daß sie so etwas war.

Da Kaari noch ganz klein war, als diese Heilung erfolgte, hatte ich gebetet, um in der Lage zu sein, ihr diese Gedanken so zu erklären, daß sie sie auch verstehen würde. Als ich die zahlreichen Zeichnungen an den Wänden ihres Zimmers sah, fiel mir dazu der Vergleich mit den Zeichnungen ein. Sie verstand ihn sofort. Wir beide waren für die schnelle Heilung dankbar.

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