Als Kind war ich sehr beeindruckt von den wundervollen Geschichten in der Bibel; da ich aber sehr ernst und etwas schüchtern war, konnte ich mir nicht vorstellen, daß jemand laufen, umherspringen und Gott loben konnte, wie der Mann es tat, der von Petrus und Johannes geheilt worden war (siehe Apg 3:8). Ich malte mir aus, wie lächerlich sich der Mann gemacht haben mußte. Einige Jahre später verstand ich ihn jedoch.
Obwohl ich in einer Familie von Christlichen Wissenschaftern aufgewachsen bin, schweifte ich für ein paar Jahre von den Lehren der Christlichen Wissenschaft ab. Als ich jedoch Rückenbeschwerden hatte, die sehr schmerzhaft waren und sich über mehrere Monate hinzogen, begann ich, zu beten und die Christliche Wissenschaft ernsthaft zu studieren.
Als ich an einem regnerischen Morgen zur Arbeit fuhr, mißachtete ein Autofahrer eine rote Ampel und fuhr mir in die Seite. Durch den Aufprall wurde ich aus meinem Wagen geschleudert. Als ich aufstehen wollte, kam ein Mann angelaufen und riet mir eindringlich, liegenzubleiben. (Er sagte später, daß er, als er den Unfall sah, sicher gewesen sei, ich würde nicht mit dem Leben davonkommen.) Ich versicherte ihm, daß mit mir alles in Ordnung war.
Da es stark regnete, entschloß ich mich, dem Mann zu einer Tankstelle am Ende der Straße zu folgen, um einen Abschleppwagen und die Polizei zu rufen. Ich sprang über eine große Wasserpfütze; und als ich das tat, mußte ich an den guten Mann denken, der „lief und sprang umher und lobte Gott”. Ich verstand seine große Freude.
An der Tankstelle angekommen, suchte ich im Telefonbuch nach der Nummer meines Versicherungsagenten. Als blutiges Regenwasser von meinem Kopf auf das Buch tropfte, schloß ich das Buch und verneinte in Gedanken, daß ich bluten und verletzt sein konnte; ich wußte, daß Gott mich beschützte. Ich erinnerte mich an die Telefonnummer einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, rief sie an und erklärte ihr kurz, was geschehen war. Sie versicherte mir, daß sie mit mir beten werde.
Nachdem der Polizist den Unfall aufgenommen hatte, ging ich nach Hause, um mich zu waschen und mir trockene Kleidung anzuziehen. Mein Auto war stark beschädigt, und mein Hemd und Regenmantel waren zerrissen, aber inzwischen hatte ich aufgehört zu bluten, und es waren keine Spuren irgendwelcher Verletzungen zu sehen. Meine Frau und ich waren froh und dankbar, und ich ging zur Arbeit. Dieses Erlebnis hat keinerlei negative Nachwirkungen gehabt.
Mehrere Wochen nach diesem Unfall mußte ich einmal meinem Chef einen sehr wichtigen Brief überbringen. Ich verließ das Haus vor Sonnenaufgang; den Brief hatte ich in die Innentasche meines Jacketts gesteckt. Kurz vor dem Büro meines Chefs griff ich nach dem Brief in meiner Brusttasche, aber er war nicht da. Ich ging denselben Weg zurück zu meinem Auto und suchte sorgfältig nach dem Brief, aber er war nirgends zu finden. Mir war schrecklich zumute. Ihn zu verlieren schien unentschuldbar.
Plötzlich wurde mir bewußt, daß bei Gott nichts verlorengehen konnte. Der Gedanke war so klar, daß ich mich von aller Verantwortung befreit fühlte. Mich erfüllte ein tiefes Vertrauen. In dem Augenblick hörte ich ein Geräusch. Es hörte sich an, als landete ein Umschlag mit der Kante auf dem Boden. Ich lief in Richtung des Geräuschs. In dem Parkhaus war es so dunkel, daß ich nicht einmal meine Füße sehen konnte. Ich hielt plötzlich an, bückte mich und legte meine Hand auf den Brief. Ich tastete nicht umher, ich bückte mich nur und hob den Brief auf.
Diese beiden recht unterschiedlichen Erfahrungen gaben mir den Ansporn und das geistige Verständnis, die ungebrochene Beziehung zu erkennen, die zwischen Gott und dem Menschen besteht — eine Erkenntnis, die ich so dringend brauchte. Und bald war ich von den Rückenbeschwerden vollständig geheilt. Inzwischen habe ich bei einem autorisierten Lehrer der Christlichen Wissenschaft am Klassenunterricht teilgenommen und zahlreiche wundervolle Heilungen erlebt.
Die Christliche Wissenschaft hat sechs Generationen meiner Familie gesegnet. Im Laufe der Jahre gab es viele Heilungen; unter anderem sind drei Verwandte vollständig geheilt worden, die in der Christlichen Wissenschaft Hilfe gesucht hatten, nachdem ihnen gesagt worden war, sie hätten unheilbaren Krebs.
Ich bin tief dankbar für Christus Jesus, unseren Wegweiser, und für Mrs. Eddy, die nicht nur die Christliche Wissenschaft entdeckte, sondern auch eine Kirche gründete, die die Nöte dieses Zeitalters so vollkommen stillt.
Topeka, Kansas, USA
