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Terrorismus — was kann ich dagegen tun?

Aus der Juli 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Manchmal glauben wir, wir könnten so etwas wie Terrorismus nicht heilen, weil er so weit verbreitet ist und in so vielen verschiedenen Formen auftritt. Wir sagen: „Ich bin nur einer — was kann ich tun?“ Auch Marilyn Crater dachte so, aber in einem Brief schildert sie uns ein Erlebnis, das ihr eine Antwort auf diese Frage gab. Sie hatte dieses Erlebnis während eines Fluges von Cleveland nach Los Angeles in den siebziger fahren. Was es sie über die Macht des Gebetes lehrte, schien uns so zeitgemäß zu sein, daß wir sie baten, dieses Erlebnis noch einmal wiederzugeben und uns einige geistige Einsichten darzustellen, die sie dabei gewonnen hatte.

Während ich all das erledigte, was wohl jeder in letzter Minute vor Antritt einer Reise noch erledigen muß, betete ich. Auch auf dem Wege zum Flughafen betete ich für einen harmonischen Verlauf des Fluges wie meiner ganzen Reise nach Los Angeles und zurück. Angesichts der in der letzten Zeit von Presse und Fluggesellschaften gemeldeten Entführungen und Bombendrohungen erschien es mir besonders notwendig zu beten.

Da es keinen Augenblick und keinen Ort gibt, wo Gott nicht gegenwärtig ist, folgerte ich, daß es auch keinen Moment oder Ort gibt, wo der Mensch nicht von Ihm beschützt wird. Wie Psalm 91 es ausdrückt: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen.“ Ps 91:1 [nach der engl. King-James-Bibel ] .

Durch die Christliche Wissenschaft habe ich gelernt, daß Gott vollkommen ist und daß der Mensch diese Vollkommenheit widerspiegelt. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Das christusgleiche Verständnis vom wissenschaftlichen Sein und vom göttlichen Heilen umfaßt als Grundlage des Gedankens und der Demonstration ein vollkommenes Prinzip und eine vollkommene Idee — einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen.“ Science and Health ( Wissenschaft und Gesundheit), S. 259: "The Christlike understanding of scientific being and divine healing includes a perfect Principle and idea, — perfect God and perfect man,— as the basis of thought and demonstration."

Ich betete darum, zu erkennen und zu verstehen, daß der wahre Mensch der Gottesschöpfung von Ihm beherrscht wird und deshalb ich und jeder, mit dem ich direkt oder indirekt in Berührung kommen würde, tatsächlich von Gemüt, Gott, und nicht vom sterblichen Bewußtsein regiert sein würde. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Gemüt ist Gott. Irrtum wird durch die große Wahrheit ausgerottet, daß Gott, das Gute, das einzige Gemüt ist und daß das angebliche Gegenteil des unendlichen Gemüts — Teufel oder Böses genannt — nicht Gemüt, nicht Wahrheit ist, sondern Irrtum, ohne Intelligenz oder Wirklichkeit.“ Ebd., S. 469: "Mind is God. The exterminator of error is the great truth that God, good, is the only Mind, and that the supposititious opposite of infinite Mind — called devil or evil — is not Mind, is not Truth, but error, without intelligence or reality."

Zu Hause hatte ich noch nicht das Gefühl gehabt, daß Gefahr drohe, und auch der Weg zum Flughafen verlief ohne besondere Vorkommnisse. Doch als unser Flugzeug zum Start rollte und sich als fünfzehntes in die Schlange der auf den Start wartenden Maschinen einreihte, erfaßte mich eine jähe Furcht um die Sicherheit des Fluges und der Passagiere. Zu diesem Zeitpunkt wies nichts darauf hin, daß etwas nicht in Ordnung war, nur diese Furcht kam plötzlich über mich.

Ich hatte noch nie Angst vorm Fliegen gehabt, ja ich bitte immer um einen Fensterplatz, damit ich während des Fluges die Aussicht genießen kann. Daher war diese plötzliche Furcht so ungewöhnlich, daß ich sie nicht ignorieren konnte. Wieder begann ich zu beten, und mir kam der Gedanke, daß dieser Flug durch irgendeine Person bedroht sei. Angesichts der in der Vergangenheit von den Medien gemeldeten Vorfälle versuchter und tatsächlicher Entführungen, Geiselnahmen und Bombendrohugen fühlte ich, daß etwas dieser Art das Flugzeug und uns alle bedrohte. Wir rollten jedoch weiter, und die Besatzung zeigte sich in keiner Weise besorgt. Wenn es irgendwelche technischen oder Wetterprobleme gegeben hätte, hätten wir sicherlich gestoppt oder wären aus der Reihe der wartenden Maschinen ausgeschert.

Ich hatte in der Vergangenheit viele Heilungen erlebt, wenn ich mich im Gebet auf Gott verlassen hatte. Ich wußte also, daß ich auch jetzt auf Gott vertrauen konnte. Als erstes wies ich den Gedanken ab, daß Haß jemanden veranlassen könne, Böses zu tun. Ich betete darum, zu wissen bzw. besser zu verstehen, daß Gottes Mensch von Gott gelenkt und regiert wird, so daß er nur das zum Ausdruck bringen kann, was Gott von ihm weiß.

Immer wieder betete ich darum, nichts anzuerkennen als nur Gottes gutes Kind, das unfähig ist, etwas anderes auszudrücken als die göttliche Liebe. Ich wußte, daß nicht nur ich beschützt war, sondern jeder im Flugzeug, und daß weder innerhalb noch außerhalb des Flugzeuges jemand uns hassen oder den Wunsch haben konnte, uns — auf welche Weise auch immer — Schaden zuzufügen. Auf diese Art betete ich einige Minuten. Kurz bevor wir zum Start auf die Startbahn rollten, war jedes Gefühl von Furcht oder Sorge von mir gewichen, und ich lehnte mich zurück, um den Start und den Rest des Fluges zu genießen. Ich war sicher, daß das Problem gelöst war und daß die Heilung durch Gebet erfolgt war.

Unser Flugzeug startete und erreichte seine Flughöhe. Die Stewardessen trafen gerade Anstalten, Erfrischungen zu servieren, als das Flugzeug zu beben und zu zittern begann. Während sie versuchten, ihre Servierwagen aus dem Weg zu räumen, versicherten sie den Passagieren, daß alles in Ordnung sei. Sie sprachen von Luftlöchern und schlechtem Wetter. Aber mir war klar, daß die Landeklappen ausgefahren waren und daß das den Rütteleffekt hervorrief, denn die Nase des Flugzeugs zeigte nach oben und das Heck nach unten. Trotzdem war ich ohne Furcht, denn ich wußte, alles war gut! Ich konnte durch meine Worte ein kleines Kind beruhigen, das große Angst hatte.

Nach wenigen Augenblicken wurde uns mitgeteilt, daß wir auf einem nahe gelegenen Stützpunkt der US-Luftwaffe landen würden, weil am Flugzeug technische Probleme aufgetreten seien. Erst nachdem wir aufgesetzt hatten, erfuhren wir den wahren Grund. Was uns mitgeteilt wurde, war folgendes: Als wir gestartet waren und gerade unsere Flughöhe erreicht hatten, setzte sich der Kontrollturm in Cleveland mit dem Piloten in Verbindung. Ein anonymer Anrufer hatte behauptet, an Bord des Flugzeugs befinde sich eine Bombe, die er in einem grünen Gepäckstück deponiert habe. Und er nannte auch den Zeitpunkt, an dem sie explodieren würde. Die Verantwortlichen entschieden, daß es das Beste sei, das Flugzeug sofort landen zu lassen, da es vor dem Zeitpunkt der Explosion keinen anderen geeigneten Landeplatz erreichen könne. Eine Rückkehr nach Cleveland wurde ausgechlossen, weil dort zu starker Flugverkehr herrschte.

Nach der Landung wurden wir aufgefordert, uns zu einem gekennzeichneten Areal zu begeben und dort zu warten, bis wir aufgerufen würden, unser Gepäck zu identifizieren und es im Beisein eines Beamten zu öffnen. Danach sollten wir zu diesem Areal zurückgehen, bis das gesamte Gepäck identifiziert und geöffnet worden war. Inzwischen wurde das Flugzeug sehr sorgfältig untersucht. Als all das getan war, konnten wir wieder an Bord gehen und uns für den Weiterflug bereitmachen. Da einige Passagiere noch immer Angst hatten, den Flug fortzusetzen, traf die Fluggesellschaft für sie andere Vorkehrungen.

Zuerst wurde uns gesagt, daß wir ungefähr vier Stunden Verspätung haben würden. Das hätte bedeutet, daß ich die Mittwochabend-Zeugnisversammlung, die ich an diesem Abend in einer Zweigkriche Christi, Wissenschafter, besuchen wollte, verpaßt hätte. Andere hätten Verabredungen und Anschlußflüge versäumt. Wie sich dann zeigte, betrug die Verspätung aber nur eindreiviertel Stunden. Trotzdem verpaßten noch einige Passagiere ihre Anschlußflüge; aber die Fluggesellschaft unternahm alles, um sie zufriedenzustellen.

Als wir später wieder zum Start rollten, sah ich zuerst auf meiner Seite des Flugzeuges aus dem Fenster, bis es mir in den Sinn kam, aus dem Fenster auf der anderen Seite zu schauen, dorthin, wo unser Gepäck während der Inspektion gestanden hatte. Was ich sah, waren drei grüne Gepäckstücke, die wir ungeöffnet zurückließen.

Ich brauche nicht zu betonen, wie unendlich dankbar ich war. Der Flug nach Los Angeles verlief ohne weitere Zwischenfälle, und als wir landeten, wurde ich von einer Freundin abgeholt, die mich zur Kirche brachte. Ich war erfüllt von Ehrfurcht und Dankbarkeit und gab an jenem Abend ein Zeugnis über diese Erfahrung.

Wenn ich an dieses Erlebnis zurückdenke, sehe ich eine Parallele zu Christi Jesu Gleichnis vom Unkraut und Weizen. Siehe Mt 13:24—30. Sie werden sich erinnern, daß das Unkraut von einem Feind in ein Feld mit gutem Weizen gesät wird. Für mich veranschaulicht das Gebet, in das ich mich bei dem beschriebenen Ereignis vertiefte, wie wir das Unkraut mit Erfolg aussondern können, während wir den Weizen ernten — wie wir die zerstörerischen Elemente von dem Frieden und der Freude, die natürlich und normal sind, trennen können.

Ich glaube, diese Ernte geht ständig vor sich. Wir alle ernten Weizen und sondern das Unkraut eines nach dem anderen aus, ganz gleich, ob es sich dabei um eine Bombendrohung handelt oder um eine Auseinandersetzung mit einem Nachbarn oder um Krankheit. Als Unkraut können wir all das ansehen, was den Weizen — die geistige Natur und Harmonie des Menschen wahren Seins, die wirkliche Individualität eines jeden von uns — zu verbergen sucht.

Sie sehen, es gibt etwas, was jeder von uns tun kann. Wir können das Unkraut vom Weizen trennen, indem wir unser Denken Gott zuwenden und auf Seine Botschaft hören, denn sie heilt.

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