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Dringende Gemeindenöte — eine christliche Möglichkeit, wirklich nützlich zu sein

Aus der Januar 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Ich bin zu beschäftigt, um jetzt noch mehr zu übernehmen.“

„Sicherlich gibt es jemanden, der es besser kann als ich.“

„Wir können sowieso nur wenig dagegen tun.“

Wenn wir mit noch einem dringenden Gemeinde-, Kirchen- oder Familienproblem konfrontiert werden, kommt uns leicht der Gedanke, daß wir einfach keine Zeit haben, uns stärker zu engagieren. Aber wenn wir im Grunde mehr vom Christusgeist zum Ausdruck bringen müssen, was dann? Können wir uns dann wirklich weigern, unseren Teil beizutragen?

Fragen wie diese mußte Gail Michelson, eine Christliche Wissenschafterin, vor einigen Jahren beantworten. Ihr Erlebnis mag veranschaulichen, wie das wissenschaftliche Christentum ganz natürlich den Impuls und die Mittel verleiht, nicht nur der Familie und Kirche zu helfen, sondern auch dem Gemeinwesen. Sie lernte, daß göttliche Inspiration nicht begrenzt ist, sondern in reichlichem Maße die Fähigkeit ans Licht bringt, wirklich nützlich zu sein.

Eines Abends beim Abendessen hörte ich auf der Straße, in der wir wohnen, ein Krachen. Ich wollte sehen, ob ich helfen konnte, und rannte zur Ecke. Mitten in der Kreuzung lag ein kleiner Junge, daneben ein zertrümmertes Fahrrad und am Straßenrand stand ein Auto, an das sich ein junger Mann lehnte, der weinte. Ich kniete mich neben den Jungen und sprach zu ihm. Er drehte den Kopf, und ich sah, daß die Nase beinahe abgetrennt war. Ich sprach ruhig zu ihm. Ich sagte ihm, daß Gott ihn liebt, ihn immer liebt, und daß Gott für ihn sorgt, einerlei, was andere von jetzt an sagen würden. Er wurde in einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht.

Während ich heimging, betete ich um geistige Führung. Zu Hause holte ich das Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes von Mary Baker Eddy hervor und las folgenden Satz: „Und wie wird doch der Mensch, durch die Linse des Geistes betrachtet, vergrößert, wie hält sein Ursprung dem Staub das Gegengewicht, und wie drängt er hin zu seinem Urbild, niemals vom Geist getrennt!“ Verschiedenes, S. 129. Es berührte mich tief, daß ich gerade in dem Moment diesen Satz gefunden hatte; Zuversicht und Frieden erfüllten mich. Am nächsten Tag telefonierte ich mit dem Krankenhaus, und man teilte mir mit, daß der Junge entlassen und nach Hause geschickt worden war.

Ein paar Tage später rief mich ein Nachbar an, der dem Jungen auch zu Hilfe gekommen war. Er wollte mit mir besprechen, wie die Kreuzung sicherer gemacht werden könnte, weil dort schon viele Unfälle passiert waren. Während unseres Gesprächs erinnerte ich mich, daß ich in dem Buch Ein Jahrhundert christlich-wissenschaftlichen Heilens von einer Frau gelesen hatte, die in der Nähe einer gefährlichen Kreuzung lebte, wo sich schwere Unfälle ereigneten. Sie hatte darüber gebetet. Siehe Ein Jahrhundert christlich-wissenschaftlichen Heilens (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1989), S. 196. Als eines Tages wieder ein Unfall geschehen war, betete sie, indem sie Gottes Allheit erklärte. Ganz plötzlich sah sie die Lösung des Verkehrsproblems. Sie setzte sich mit der Stadt in Verbindung und legte ihre Idee vor, die schließlich angenommen wurde und an jeder wichtigen Kreuzung der großen Stadt, in der sie lebte, eingesetzt wurde. Sie erhielt eine Ehrenurkunde von der Stadt, weil sie dem Gemeinwesen geholfen hatte. Ich nahm das Buch und las diesen Bericht meinem Nachbarn vor.

Uns kam eine Idee, wie unsere Kreuzung verbessert werden könnte. Obwohl unsere Lösung fast zu einfach schien, setzte ich mich mit der zuständigen Behörde in Verbindung und schrieb einen Brief, den alle Nachbarn unterzeichneten. Die Beamten waren äußerst hilfsbereit und erklärten sich bereit, die Änderungen vorzunehmen, unter anderem weitere Halteschilder aufzustellen. Während der nächsten paar Wochen jedoch wurden die Schilder, sobald sie aufgestellt worden waren, entweder verunstaltet oder gestohlen. Das wurde der Polizei gemeldet. Dort war man nicht überrascht und gab zu verstehen, daß der Wandalismus Halbwüchsiger in der ganzen Stadt außer Kontrolle sei, daß wir mit so etwas rechnen sollten und lernen müßten, uns damit abzufinden.

Als ich weiterhin über diese Sache betete, kam mir der Gedanke, einen Brief an diese Personen, die die Schilder stahlen, zu schreiben und ihn in der Lokalzeitung veröffentlichen zu lassen. Ich fragte bei der Zeitung an, und man ermutigte mich, diesen Brief zu schreiben, und versicherte mir, daß er gedruckt würde. Ich war überzeugt, daß der Ton des Briefes genauso wichtig — wenn nicht wichtiger — war als die eigentlichen Worte. Und als ich darüber betete, was ich schreiben sollte, kam mir ein Gedanke über Kinder in den Sinn, den ich kürzlich in einem Heilungszeugnis gehört hatte. Es war der Gedanke, daß wir uns an das Wirken des Christus im Denken des Kindes wenden, an seine wahre Geistigkeit und Güte. Als ich mir selbst sicher war, daß „ein göttlicher Einfluß ... im menschlichen Bewußtsein immer gegenwärtig ist" Siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. xi., wie Mrs. Eddy schreibt, kamen mir die Worte, der Stil war flüssig, und der Brief wurde veröffentlicht.

Danach hatte der Wandalismus schnell ein Ende, und es gab keine Unfälle mehr auf unserer Kreuzung. Später erhielt ich einen Brief von der Polizei, in dem sie mich für mein Interesse lobte.

Als all dies stattfand, war ich in meiner Zweigkirche Christi, Wissenschafter, Erste Leserin. Ich liebte diesen Posten, obwohl ich ihn ursprünglich abgelehnt hatte. Ich hatte mich durch eine anstrengende familiäre Angelegenheit überfordert gefühlt; ich lebte mit einem nahen Angehörigen zusammen, um den ich mich rund um die Uhr kümmern mußte. Jedoch kann ich ehrlich sagen, daß gerade das, wogegen ich mich am meisten gesträubt hatte, mich segnete und mir viel Freude bereitete. Die Lesungen für die Mittwochzeugnisversammlungen liebte ich besonders. Ich betrachtete sie als Gebete für lokale, nationale und internationale Nöte und Krisen und betete um die Bereitwilligkeit, ein vorbereitetes Thema beiseite zu legen, wenn es erforderlich schien, und statt dessen eine dringliche Situation in unserer Stadt oder in irgendeinem anderen Ort in der Welt anzusprechen. Zur selben Zeit hatte ich mehrere unvorhergesehene Gelegenheiten, mit anderen über die Christliche Wissenschaft zu sprechen, und ich glaube, daß das die Folge meiner Hinwendung zu öffentlichen Angelegenheiten war. Ich begann zu verstehen, wie wichtig es ist, daß ich die Ideen, die ich am Sonntag und Mittwoch vorlas, in meinem täglichen Leben auch zum Ausdruck brachte. Ich bin mir stärker denn je bewußt, daß Mitarbeit in der Kirche und Unterstützung des Gemeinwesens miteinander einhergehen.

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