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Während eines Urlaubs auf den Westindischen Inseln hatte ich...

Aus der Juni 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Während eines Urlaubs auf den Westindischen Inseln hatte ich beim Tauchen an einer abgelegenen Stelle unter schwierigsten Umständen das folgende Erlebnis.

Die Inseln, die ich besuchte, umschließen mehr oder weniger ein geschütztes Gebiet; außerhalb dieses Gebietes ist die offene See. Die meisten Motor- und Segelboote hielten sich in dem geschützten Gebiet auf.

Einmal tauchten mein Freund, ein erfahrener Taucher, und ich auf der ruhigen Seite einer kleinen Insel. Eine steife Brise wehte von der anderen Seite in die Insel. Als wir das erste Mal tauchten, wußten wir nicht, daß eine starke Strömung in genau entgegengesetzter Richtung um die Insel ins offene Meer floß. Auch wußte ich nicht, daß mein Tauchgerät versehentlich mit „schlechter Luft“ (einem Gemisch von Kohlenmonoxyd und Luft) gefüllt worden war.

Als wir untertauchten, wurden wir von der Strömung auf die andere Seite der Insel getragen. Gleichzeitig schwächte mich die schlechte Luft, was ich aber darauf zurückführte, daß ich kein so guter Schwimmer war wie mein Freund.

Ich gab ihm das Zeichen, an die Oberfläche zu schwimmen und daß wir umkehren sollten. Wir befanden uns schon etwa hundert Meter von der Insel entfernt im offenen Meer und wurden von der Strömung weiter hinausgetragen. Da die Wellen mindestens ein bis zwei Meter hoch waren, war es sehr schwierig, uns an der Oberfläche aufzuhalten. Mein Freund stimmte mir zu, daß wir umkehren sollten, und so tauchten wir wieder unter, um in Richtung der Insel zu schwimmen.

Ich war jedoch so schwach, daß ich nicht vorwärtskam. Glücklicherweise schaute sich mein Freund um, bevor wir uns aus den Augen verloren. Wir tauchten beide wieder auf. Ich forderte meinen Freund auf, zurückzuschwimmen und das Schlauchboot zu holen; ich wollte an der Oberfläche auf seine Rückkehr warten. Er protestierte, willigte aber schließlich ein. Mittlerweile waren wir etwa fünfhundert Meter von der Insel entfernt. Mein Freund tauchte unter, um unter der Oberfläche zu schwimmen, und ich war allein.

Lähmende Furcht ergriff mich, aber beinahe gleichzeitig kamen mir geistige Wahrheiten zu Hilfe, die ich in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte. Wenn ich gelegentlich über die stete Gegenwart Gottes und Seine beschützende Fürsorge nachgedacht hatte, hatte ich versucht, mir die entfernteste und einsamste Situation vorzustellen, wie etwa eine unbewohnte Insel oder weit abgeschiedene Planeten. Ich hatte mich dann der sicheren Gewißheit erfreut, daß man selbst dort die Liebe und Allmacht Gottes Findet! Nun kam mir ganz klar der Gedanke, daß mein Vertrauen auf Gott die Mittel für einen völligen Sieg über meine scheinbar hoffnungslose Situation bereitstellen würde.

Diese Inspiration brachte sofort Frieden und Ruhe, und alle Furcht verschwand. Ich warf meine schwere Sauerstoffflasche und das Atemgerät ab. Dann schaute ich zur Insel, als ich mich auf dem Kamm einer Welle befand. Die Insel war schätzungsweise achthundert Meter entfernt. Ich tauchte mit dem Kopf unter und begann langsam die Beine auf- und abwärts zu bewegen.

Ich weiß nicht, wie lange ich das tat, bevor ich wieder aufschaute, um zu sehen, ob ich in die richtige Richtung schwamm, doch es schien eine lange Zeit zu sein. Aber als ich schließlich aufschaute, war ich auf dem richtigen Kurs; wichtiger war jedoch, daß ich mich der Insel genähert hatte!

Nach einiger Zeit erreichte ich dann die Insel, wo die schwere See an die Felsküste brandete. Es gab hier keinen Strand. Doch ich wußte, daß Gott mich an Land bringen würde. Ich schwamm zwischen Felsbrocken, die in einem Augenblick zwei Meter aus dem Wasser ragten und im nächsten unter der Oberfläche verschwanden. Schließlich wurde ich auf dem Kamm einer hohen Welle an einen Felsen getragen, wo ich mich festhalten konnte, bis die wuchtige Brandung zurückging. Bevor die nächte Welle kam, kletterte ich höher.

Mein Freund fuhr bald mit dem Boot um die Insel. Er hatte einige Zeit nach mir gesucht. Später bargen wir die abgeworfene Sauerstoffflasche etwa anderthalb Kilometer von der Insel entfernt. Als wir erfuhren, daß die Flasche schlechte Luft enthielt, wurden wir uns der vollen Tragweite des Vorfalles bewußt.

Worte reichen nicht aus, um zu beschreiben, was dieses Erlebnis für mich bedeutet. Das rückhaltlose Vertrauen, daß wir uns nie außerhalb von Gottes Schutz oder Seiner uns umgebenden Fürsorge befinden, befähigt jeden von uns, jedem scheinbaren Hindernis mit der Gewißheit entgegenzutreten, daß die Macht auf unserer Seite ist.

Meine Dankbarkeit ist grenzenlos für Gottes Liebe, für Seinen Christus, den Jesu Charakter so wundervoll ausdrückte, und für Mrs. Eddy, deren Buch Wissenschaft und Gesundheit den Christus und die Beziehung des Menschen zu Gott so gut erklärt.


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