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Warum durch Gebet heilen?

Aus der Juni 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Warum sollten wir, wenn wir krank sind, zu Gott um Heilung beten, anstatt uns auf Arzneimittel oder ärztliche Behandlung zu verlassen? Diese Frage kann uns zum Denken anregen! Aber wir können eine Antwort finden, die unsere besonderen individuellen Nöte befriedigt und uns Gottvertrauen gibt.

Aus der Bibel wissen wir, daß sich die Menschen vor Jahrhunderten um Heilung an Gott wandten. Christliches Heilen wurde von Christus Jesus und seinen Jüngern liebevoll und erfolgreich praktiziert.

Jesus benutzte oder empfahl niemals den Gebrauch von Arzneimitteln zur Heilung. Im Gegenteil, er sagte: „Bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“ Mt 6:6. Solch ein Gebet schließt das demütige Verlangen ein, Gott und den Menschen besser zu verstehen. Wir beten, um die geistige Wirklichkeit des Menschen zu sehen, der, wie es in der Bibel heißt, zum Bilde Gottes geschaffen wurde. Siehe 1. Mose 1:27.

Wenn wir allmählich verstehen, daß der Mensch in Wirklichkeit immer die geistigen Eigenschaften Gottes, des allgegenwärtigen und höchsten Guten, ausdrückt, wächst in uns die Überzeugung, daß Gott für uns sorgt. Wir entdecken, daß Heilung das natürliche Ergebnis von Gebet ist. Und mit dem Propheten Jeremia können wir sagen: „Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm.“ Jer 17:14.

Beständiges Gebet stärkt unseren Glauben und unser Gottvertrauen, denn Gebet gibt uns ein stärkeres Bewußtsein von dem Gott, der erklärt hat: „Ich bin der Herr, dein Arzt.“ 2. Mose 15:26.

Offensichtlich ist es leichter, Gottes liebevolle Allgegenwart anzuerkennen, wenn alles in Ordnung ist. Ein starker Glaube mag jedoch erforderlich sein, um Gottes Harmonie zu sehen, wenn die Dinge turbulent werden. Gerade dann ist Gebet am nötigsten.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), nahm in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ein ganzes Kapitel über Gebet auf. Darin erklärt sie: „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott alle Dinge möglich sind — ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 1.

Ist diese Allmacht Gottes nicht ein guter Grund, sich wegen Heilung auf Gebet zu verlassen? Keine Macht, kein Krankheitsanspruch kann Gottes Macht widerstehen. Gibt uns dieses Wissen nicht Stärke?

In stiller Gemeinschaft mit Gott prüfen wir unsere Gedanken. Wir müssen alle ungesunden und unharmonischen Zustände zurückweisen, die beanspruchen, Teil unserer Erfahrung zu sein. Wir ersetzen sie durch die geistige Tatsache, daß wir Gottes geliebte geistige Kinder sind. Wenn wir das tun, erkennen wir, daß Disharmonie und Krankheit kein Bestandteil der unendlichen Güte Gottes sind und somit auch nicht Teil unseres wahren Wesens — des geistigen Menschen, der niemals von Gott getrennt ist.

Befürchtungen, die wir hinsichtlich des physischen Körpers hegen, weichen zunehmend dem Glauben an Gott, der Zuversicht und dem Vertrauen in Gott, das göttliche Leben und die göttliche Wahrheit. Disharmonie und Krankheit geben der Wahrheit über die Reinheit und Gesundheit des Menschen Raum. Falsche menschliche Auffassungen werden durch ein tieferes Verständnis von Gott und unserer geistigen Identität als Seinem Kind ersetzt.

In dem Maße, wie wir das göttliche Gemüt und Prinzip des geistigen Heilens anerkennen, werden wir auch in unseren Gebeten Trost finden, indem wir an der Allwissenheit Gottes festhalten. Die göttliche Wissenschaft ist die einzige Wissenschaft, die schon immer vollkommen und vollständig war, es immer ist und auch immer sein wird, weil sie auf dem göttlichen Gemüt, Gott, basiert und nicht auf einem begrenzten menschlichen Gehirn.

Im Gegensatz zur Medizin, die nicht darauf hinzielt, die Menschen moralisch oder geistig zu verbessern, macht uns jeder Beweis einer durch Gebet bewirkten Heilung — ganz gleich, wie geringfügig sie auch sein mag — zu besseren Menschen. Gebet erneuert und verwandelt uns; es beschleunigt unseren geistigen Fortschritt, weil es unser wirkliches Sein als Kinder Gottes zum Vorschein bringt. Es bestätigt, daß wir nicht von Gottes Liebe und Fürsorge getrennt sein können.

Geistiges Heilen beweist die Einheit des Menschen mit Gott. Da es nur ein unendliches Gemüt geben kann, kann alle Intelligenz und alles wahre Wissen des Menschen nur aus dieser göttlichen Quelle hervorgehen. Die geistige Wirklichkeit des göttlichen Gemüts macht die Mangel- und Krankheitsansprüche der materiellen Sinne zunichte. Und das ist ein weiterer triftiger Grund, Heilung durch Gebet zu suchen. In Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch des geistigen Heilens, wird erklärt: „Es kann keine Heilung geben als allein durch dieses Gemüt, wie sehr wir auch einer Arznei oder irgendeinem anderen Mittel vertrauen mögen, auf das der menschliche Glaube oder das menschliche Bemühen sich richtet.“ Ebd., S. 169.

Heilen durch Gebet im Sinne der Christlichen Wissenschaft ist weder Wunschdenken noch sogenanntes positives Denken, die sich beide oft in blindem Glauben ausdrücken und negative Erscheinungen und Entwicklungen ignorieren. Statt dessen öffnet uns Gebet die Augen, so daß wir die Wirklichkeit Gottes und des Menschen sehen und freudig die geistigen Tatsachen akzeptieren.

Bei der Ausübung christlichen Heilens ignoriert man nicht das Böse, die Sünde und die krankheit, sondern man bemüht sich, deren Nichtsheit vor Gott zu sehen und zu demonstrieren. Alles außerhalb von Gott, dem unendlichen Guten, muß eine Illusion sein. Diese geistige Gewißheit vertreibt Furcht und Zweifel.

Man braucht nicht jahrelang zu studieren, um durch Gebet geheilt zu werden. Manchmal führt schon ein Schimmer von der geistigen Wirklichkeit zu sofortiger physischer Heilung.

Gebet hilft uns, in unserer gegenwärtigen menschlichen Erfahrung mehr von unserem wirklichen, vollkommenen Selbst zu bekunden. Wenn wir die Tatsachen unseres wahren Seins verstehen und sie auf besondere Nöte anwenden, führt uns dieses geistige Verständnis zu physischer Heilung. Solch eine Heilung ist dauerhaft, weil das ihr zugrundeliegende heilende Prinzip, Gott, von Dauer ist. Geistiges Heilen ist die natürliche Entfaltung von Gottes immergegenwärtiger Liebe, der Widerspiegelung des göttlichen Prinzips.

Wissenschaft und Gesundheit zeigt uns die geistigen Wurzeln solch einer Heilung. Wir lesen dort: „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten, das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht und Sünde der Umwandlung Raum Gibt. Heute wie damals sind diese mächtigen Werke nicht übernatürlich, sondern im höchsten Grade natürlich.“ Ebd., S. xi.

Ein besseres Verständnis davon, wie wir durch Gebet heilen können, gibt uns Vertrauen in Gottes heilende Gegenwart. Anstatt zu zögern, verlassen wir uns rückhaltlos auf Gott. Wir weisen die Lügen der materiellen Sinne zurück und sehen ihre Nichtsheit. Wir freuen uns, weil wir unser wirkliches Sein erkennen, das schon immer vollkommen gewesen ist. Solches Gebet hat eine Wirkung. Es gibt uns Selbstachtung und ein Bewußtsein unserer geistigen Identität anstelle von Furcht und Verzweiflung. Es gibt uns geistige Freiheit statt materieller Abhängigkeit.

Die Antwort auf die Frage „Warum durch Gebet heilen?“ mag für jeden von uns anders ausfallen. Aber die heilende Macht der Christus-Wissenschaft ist immer dieselbe. Sie erfüllt die Bedürfnisse jedes einzelnen durch Gebet. So wird Gebet zu einer Lebensweise.

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