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Gebet, das tief genug ist, um zu heilen

Aus der Januar 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Können Wir, Wenn wir etwas wünschen oder brauchen — besonders wenn wir es ganz verzweifelt wünschen oder brauchen —, „intensiver" beten? Können wir Gott eindringlicher anflehen und uns stärker „konzentrieren", um unserem Gebet Wirkung zu verleihen? Die Einstellung, die die Christliche Wissenschaft zum Gebet hat, hebt dieses Gefühl verkrampfter persönlicher Bemühungen auf. Sie hilft uns, Gott mehr zu vertrauen, indem sie uns zeigt, was Gott tatsächlich ist. Je besser wir Gott verstehen, desto klarer wird uns, was wirkungsvolles Gebet ist und wie es funktioniert.

Die Bibel berichtet uns, daß Gott den Menschen erschaffen hat. Beim Lesen der Bibel beginnen wir zu erkennen, daß Gott nicht einem menschlichen Wesen mit gewissen Begrenzungen gleicht. Gott is völlig gut und ohne jegliche Begrenzungen. Er hat uns gut, zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen. Wir sind Ihm gleich. Da Gott Geist ist, sind wir das Bild und Gleichnis des Geistes und nicht unkontrollierbare körperliche Wesen, die keine andere Wahl haben, als sich mit Verletzung, Krankheit und Sünde abzufinden.

Mrs. Eddy sah in der Bibel, daß diese geistige Wahrheit die Grundlage war, auf der Christus Jesus heilte. In Wissenschaft und Gesundheit folgert sie: „Das Gute kann nicht das Böse zur Folge haben. Da Gott selbst gut ist und Geist ist, müssen Güte und Geistigkeit unsterblich sein. Ihre Gegensätze, Böses und Materie, sind sterblicher Irrtum, und Irrtum hat keinen Schöpfer. Wenn Güte und Geistigkeit wirklich sind, dann sind Böses und Materialität unwirklich und können nicht das Ergebnis eines unendlichen Gottes, des Guten, sein."

Gott weiß, daß Seine Schöpfung — und das schließt alle Seine Söhne und Töchter ein — gut ist. Er weiß, daß Er über Seine geistige Schöpfung herrscht. Sein Allwissen (Seine Allwissenheit) ist etwas, worauf wir uns verlassen können. Es hört nicht auf, noch verändert es sich. Wenn uns aufdämmert, daß das wahr ist, beten wir nicht mehr „verzweifelt", und die Gewißheit, daß die göttliche Liebe für uns sorgt, erfüllt uns mit einem inneren Frieden.

Ich beobachtete einmal, wie meine kleine Tochter neben ihrer Katze auf dem Fußboden saß und betete. Ihre Händchen hatte sie so fest gefaltet, daß sie buchstäblich zitterte. Sie schürzte die Lippen und hielt die Augen fest geschlossen. Ihr Gesichtsausdruck zeigte, wie sehr sie sich anstrengte.

Ihre Katze war schon zwei Tage krank gewesen und wollte weder fressen noch spielen. Dieses Tier war ihr ein lieber Freund, und sie betete, damit ihr Spielgefährte gesund würde. Ihr Bruder kam herein und betrachtete beide für einen Augenblick. Dann tippte er seiner Schwester auf die Schulter und sagte sanft: „Du brauchst nicht so angestrengt zu beten, Gott weiß schon alles." Nach einigen Minuten kuschelten sich die Kleine und die Katze eng zusammen und schliefen ein.

Kurze Zeit später hörte ich Gekicher und einen vertrauten Spektakel: Rutschball (ein seltsames und wundervolles Spiel, von einem Kind und einer Katze erfunden, bei dem eine energiegeladene Katze auf der Jagd nach einem Ball über Holzfußböden rutscht, von Wänden abprallt und Treppen hinunterpurzelt). In meinen Ohren war das Musik. Meine Tochter und die Katze freuten sich über eine Heilung.

Vielleicht wollte mein Sohn durch seine Bemerkung „Gott weiß schon alles" seine Schwester daran erinnern, daß sie nicht etwas zu unternehmen brauchte, um Gottes Aufmerksamkeit zu erlangen und Ihn „wissen" zu lassen, daß das Kätzchen krank und sie deswegen besorgt war.

Gott läßt niemals zu, daß etwas Böses geschieht, das Er später irgendwie wieder in Ordnung bringen muß. Durch Gebet erlangen wir eine richtige Auffassung von Gott und uns selbst. Es befähigt uns zu wissen, was Gott schon weiß — daß in Wahrheit das, was Er erschafft, beschützt ist und nicht verletzt werden kann. Gott hat keine feindliche böse Macht geschaffen, die ständig gegen Ihn und das Gute ankämpft. Ein Bibelvers drückt es folgendermaßen aus: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich euch gebe das Ende, des ihr wartet."

Wenn wir beten, können wir erwarten, daß Gottes Güte über das Böse siegt, was immer es auch sein mag. Nicht weil wir Gott dazu veranlaßt haben, über etwas „Seine Meinung zu ändern", oder weil Gott „sich entschlossen hat", uns zu helfen, sondern weil Gebet die geistige Unwissenheit oder den Irrtum, aus dem das Böse besteht, vertreibt, wenn wir zutiefst beten, um Gott zu erkennen — was Er wahrhaftig ist und was Er tut.

Tiefes anstatt bloß „angestrengtes" Gebet bringt uns Gott und dem näher, was Gott über uns und Seine ganze geistige Schöpfung weiß. Da Gott, das göttliche Gemüt, uns erschaffen hat, besitzen wir die Fähigkeit, Ihn zu erkennen. Daher „versuchen" wir nicht lediglich, Ihn mit einer begrenzten menschlichen Fähigkeit, Gehirn genannt, zu erfassen. Wir können Ihn — und unser wirkliches Selbst — zutiefst und wahrhaftig erkennen, weil wir zum Bild und Gleichnis des göttlichen Gemüts, aller wahren Intelligenz, erschaffen sind. Wenn unser Herz bereit ist und unsere Gedanken still werden, können wir mit solcher Klarheit und Überzeugung mehr von dem erfassen, was Gott weiß, daß nichts erfolgreich dagegen argumentieren kann — nicht einmal der körperliche Anschein von Krankheit, der so schrecklich wirklich erscheint. Zu wissen, was Gott weiß, zerstört Krankheit und macht dem Leiden ein Ende.

In unserem täglichen Leben werden wir mit ernsten, herausfordernden Situationen konfrontiert, die jedes Quentchen gewissenhafter Anstrengung von uns fordern. Christus Jesus hat nie gesagt, daß es immer leicht sei, seine Lehren zu befolgen und ihnen entsprechend zu leben. Ein wahrer Christ zu sein kostet Mühe und Arbeit. Aber der größte Durchbruch erfolgt, wenn wir erkennen, daß wir nicht lediglich versuchen, Gottes vollkommenes Ebenbild zu sein; wir sind es schon immer gewesen. Diese Inspiration vertieft unser Gebet und bringt Heilung.

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