Wenn Sie Zum ersten Mal mit dieser Zeitschrift und mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft in Berührung kommen, so fragen Sie sich vielleicht, welchen praktischen Wert es hat, etwas über Gott oder Seine Gesetze zu lesen, und ob es sich überhaupt lohnt, sich bei einem vollen Arbeitspensum dafür Zeit zu nehmen.
Tatsache ist, daß viele Menschen durch das regelmäßige Studium der Bibel und des Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy einen neuen Lebenszweck entdeckt haben. Sie haben bewiesen, daß sie sich Gott um so näher fühlen und ihr Leben um so produktiver und nützlicher wird, je besser sie Ihn und Seine Regierung des Universums verstehen. Sie finden dadurch nicht nur bessere Gesundheit, größere Freude und Harmonie, sondern sind auch eher in der Lage, Freunden und Nachbarn zu helfen, bei Problemen heilende Lösungen zu finden.
Wir können die Bibel aufschlagen und über Gott lesen — wer Er ist und was Er ist, was Er getan hat und jetzt tut, welche Gesetze und Verheißungen Er den Menschen gegeben hat. Was sind zum Beispiel einige Gesetze der Regierung Gottes, und wie bringen sie Heilung?
Eine geistige Tatsache, die als Gesetz in unserem Leben wirkt, wenn wir erkennen, daß sie wahr ist, ist die folgende: Gott ist der einzige Schöpfer des Daseins. Es kann sich also nichts außerhalb der Schöpfung Gottes befinden. Ja, die Bibel beginnt mit den Worten: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Eine zweite geistige Tatsache, auf die wir uns verlassen können, wird später im gleichen Kapitel des ersten Buches Mose ausgesprochen. Es heißt dort: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Da das höchste Gesetz besagt, daß Gott der einzige Schöpfer ist, und da Er alles gut erschaffen hat, ist die natürliche Schlußfolgerung, daß der Mensch als Teil dieser Schöpfung nur vom Guten regiert wird. Das Böse hat weder Vollmacht noch Platz in Gottes Regierung.
„Das klingt wunderbar“, meinen Sie vielleicht, „doch wie wir alle wissen, geht nicht immer alles so glatt, wie wir uns das wünschen, und das Gute scheint manchmal im Gegensatz zu unserer Erfahrung zu stehen.“ Gelten diese Gesetze also nur für jenen geistigen Ort, den wir „das Himmelreich“ nennen?
Jedes Gesetz Gottes gilt hier und jetzt für jeden einzelnen, doch wie jedes andere Gesetz müssen wir es verstehen und uns im täglichen Leben daran halten, damit wir seine Wirksamkeit sehen — damit wir die heilende Lösung erkennen, nach der jedes Problem verlangt. In Wissenschaft und Gesundheit stellt Mrs. Eddy fest: „Da Krankheit, Sünde und Tod unharmonisch sind, haben sie weder ihren Ursprung in Gott, noch gehören sie zu Seiner Herrschaft. Sein Gesetz, richtig verstanden, zerstört sie.“
Und wie können wir Gottes Gesetze anwenden, damit sie Heilung bringen? Lassen Sie mich das anhand folgender Situation veranschaulichen. Ich war in einem Sommer drei verschiedene Male von Hornissen gestochen worden; die Stiche hatten sehr stark geschmerzt. Danach fürchtete und haßte ich diese Insekten. Ich bin gerne im Freien, doch nun ging ich ungern nach draußen, weil ich befürchtete, ich würde wieder gestochen. Ich wollte diese negativen Gefühle heilen, und so betete ich — bejahte ruhig, was ich über Gott und Seine Gesetze wußte, die diese Situation regierten.
Ich dachte über folgendes Gesetz nach: Gott erschuf das gesamte Universum. Da Gott der einzige Schöpfer ist und da alles, was Er gemacht hat, sehr gut ist, konnte — so folgerte ich — gewiß keines Seiner Geschöpfe dazu erschaffen sein, einem anderen Schmerz zuzufügen. Sodann vergegenwärtigte ich mir, daß Gott mich beschützt und daß Er für mein Wohlergehen sorgt, mir somit kein Übel begegnen konnte und ich nichts zu fürchten brauchte, da mich nur Gottes Güte regieren konnte.
Als ich an jenem Tag so betete und mein Denken in Einklang brachte mit der Inspiration, die ich aus Gottes Gesetzen für den Menschen empfing, da verließ mich die Angst. Ich hatte die Überlegenheit jener geistigen Gesetze erkannt, die das gesamte Universum regieren, und ich hatte Frieden gefunden. Ich war frei. Das geschah vor einigen Jahren, und ich habe mich seitdem jeden Sommer voller Freude und völlig unbeeinträchtigt im Freien aufgehalten.
Das ist zwar nur eine kleine, aber dennoch tiefgehende Erfahrung; sie macht durchaus deutlich, daß sich Gottes Gesetze auf unsere tagtäglichen Probleme praktisch anwenden lassen. Was geschah denn, als ich betete, um Gottes Regierung zu verstehen und anzuerkennen? Ich hielt an der Wissenschaft des Christentums fest, so wie sie in Wissenschaft und Gesundheit dargelegt wird: „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muß sowohl im sogenannten physischen Reich wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden.“ Ich betete um die Erkenntnis, daß Gottes Wirklichkeit mein Leben regiert, nicht aber materielles Denken, Angst, menschlicher Wille oder äußere Umstände, auf die ich keinen Einfluß hatte. Ich öffnete mein Denken für die Wirklichkeit und Wahrheit, die Gott mir darstellte, und ich war geheilt. Die eigentliche Heilung ist nicht darin zu sehen, daß ich seitdem nicht mehr gestochen wurde, sondern darin, daß ich keine Furcht mehr habe, und das ist eine Tatsache.
Warum sollten wir uns trotz eines vollen Arbeitspensums die Zeit nehmen, mehr über Gott und Seine Gesetze zu lernen? Wenn wir ehrlichen Herzens die geistigen Gesetze, die wir lernen, auf jede unharmonische Situation anwenden — auf alles, was in unserem Leben der Heilung bedarf —, so werden wir unmittelbar einen konkreten Beweis der Freiheit erhalten, die, wie Christus Jesus klarmachte, allen Kindern Gottes unter der unendlich fürsorglichen und guten Regierung Gottes offensteht.
Natürlich können in einem Artikel nur einige Beispiele für Gottes regierende Macht behandelt werden. Aber das Wesentliche ist: Wir können darauf vertrauen, daß jede geistige Tatsache, die sich aus der Allerhabenheit Gottes und der Vollkommenheit des Menschen ergibt — und die wir als wahr begreifen —, in unserem Leben eine mächtige, wirksame Kraft zum Guten ist.
    