Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Inseln der Unschuld

Aus der März 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Februar Ist auf den Britischen Inseln Lammzeit. Eine Freundin von mir betreibt mit ihrem Mann mittleren Hochland von Wales Schafzucht, und der Februar ist der arbeitsreichste Monat auf ihrer Farm. In einem Frühjahr berichtete mir meine Freundin beglückt, daß sie „eine Rekordernte an Lämmern" gehabt hätten! Ihre Mutterschafe hatten fast alle Zwillinge und viele sogar Drillinge zur Welt gebracht!

Im Jahr darauf war die Nachricht nicht so gut. Radioaktiver Niederschlag nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl war über das Meer getrieben und hatte das grüne Hochland von Cumbria, Nordwales und einige Gebiete von Nordirland und Schottland verseucht. Die Lämmer meiner Freundin befanden sich gerade noch innerhalb der „Sicherheitszone", aber im Hochland gab es in jenem Jahr wenig zu feiern.

Die Regierungen haben gewiß die Verpflichtung, Katastrophen von solch großem Ausmaß zu verhindern. Und jeder Bürger kann zur Beseitigung der mentalen Verschmutzung — der Sünde — beitragen, die das Wohlergehen der Menschheit bedroht. Wie ich so über die Lämmer meiner Freundin nachdachte, wurde mir langsam klar, wieviel Macht doch in geistiger Reinheit liegt.

Im Alten Testament wird das Lamm oft als Symbol der Unschuld und Reinheit dargestellt, und die erstgeborenen Lämmer wurden manchmal als rituelle Opfer dargebracht. Im Neuen Testament wird berichtet, daß Johannes der Täufer Christus Jesus als Gottes Lamm bezeichnete, das der Welt Sünde tragen würde.

Der Heiland rügte jede Sünde, der er begegnete, aber den Sündern vergab er und ermahnte sie, ihre sündige Verhaltensweise aufzugeben. Für ihn war das Böse eine Lüge ohne Intelligenz und ohne gesetzmäßige Vollmacht in Gottes Reich. Selbst als Jesus verhört wurde und ihm die Kreuzigung bevorstand, blieb sein Leben eine Insel der Unschuld inmitten eines tobenden Meeres von Haß, Intrige und Grausamkeit.

Wenn wir heute helfen wollen, dieses Böse in der Welt zu überwinden, können wir erst einmal in uns selber die eigene Insel der Unschuld finden — unsere uns angeborene geistige Reinheit und Freiheit, die das Erbteil der Söhne und Töchter Gottes sind. Unschuld ist ein Geschenk Gottes. Wir müssen sie hüten und verteidigen, denn sie bewahrt uns vor Schaden.

In der Allegorie, die sich im Garten Eden abspielt, ist die Schlange der Bösewicht. Mit der dem Bösen eigenen Hinterlist versucht sie, Gottes Wort in Frage zu stellen, mit dem Ziel, Adams und Evas Vertrauen in das Gute zu untergraben.

Heute nennt die Christliche Wissenschaft diesen Betrüger tierischen Magnetismus, weil er sich die Macht anmaßt, das Denken der Menschheit von der Reinheit und Güte abzulenken, die ihren Ursprung in Gott, Geist, haben. Er lockt die Menschen in eine Sackgasse der Sinnlichkeit, wo die falschen Freuden des Bösen in Schmerz enden.

Mrs. Eddy erklärt die biblische Vollmacht, das Böse anzuprangern. Ob die Sünde nun, wie in der Genesis, symbolisch als Schlange erscheint oder als ein großer Drache, wie in der Offenbarung, ihre Unwirklichkeit wird entlarvt, und es wird deutlich gemacht, daß Christus, Wahrheit, das Heilmittel ist. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, schreibt Mrs. Eddy: „Jener falsche Anspruch — jene alte Annahme, jene alte Schlange, deren Name Teufel (das Böse) ist, die den Anspruch erhebt, daß zu Nutz oder Schaden des Menschen Intelligenz in der Materie vorhanden sei — ist eine bloße Täuschung, der rote Drache, und dieser wird durch Christus, Wahrheit, die geistige Idee, ausgetrieben und so als machtlos bewiesen."

Wir können uns durch Gebet vor den Schadstoffen des fleischlichen Gemüts schützen. Eine Insel kann von einem Feind nur dann erobert werden, wenn ihre Bewohner nicht wachsam sind und es so dem Gegner ermöglichen, auf ihrem Land Fuß zu fassen. Unsere Insel der Unschuld wird unbesiegbar bleiben, wenn wir mutig eine starke geistige Verteidigung gegen die Sünde aufbauen und ständig wachsam sind.

Unschuld besteht nicht in Isolierung; sie ist immer mit dem Lamm Gottes, der geistigen Idee der Liebe, verknüpft. Wie Jesus bewies, sind Unschuld und Reinheit nicht schwach und hilflos. Wenn sie täglich im Denken und Handeln geübt werden, halten sie kraftvoll stand gegen solche Feinde wie sinnliche Begierde und Haß und überstrahlen sie. Es kann zuweilen schwere mentale Kämpfe geben, wenn es gilt, den Schmeicheleien des sogenannten fleischlichen Gemüts zu widerstehen. Doch jeder Sieg, den wir auf der Seite des Guten erringen, trägt dazu bei, den Bann der Sinnlichkeit zu durchbrechen und die absolute Machtlosigkeit des Bösen aufzuzeigen.

Unschuld ist eine Eigenschaft, die oft mit Kindern in Zusammenhang gebracht wird. Unsere Gebete können dazu beitragen, die Kinder der Welt vor Schadstoffen wie Drogen, Gewalt und Pornographie zu schützen, die die Gemüter vergiften und die Menschen ihres angeborenen Rechts, Gutes auszudrücken, berauben. Eltern und Erzieher, Brüder und Schwestern, Tanten und Onkel sind besonders in der Lage, eine Atmosphäre zu schaffen, die heilsame Tätigkeiten fördert.

Mrs. Eddy sagte einmal, Kinder seien „das Bollwerk der Freiheit, der Zement der menschlichen Gesellschaft, die Hoffnung unseres Geschlechts!" (Kanzel und Presse). Wir können dieses Erbe wirksam sichern. Und wir müssen in uns selbst kindliche Eigenschaften nähren. Schlichtheit, Reinheit, selbstlose Zuneigung und Freude, die in Gott gefunden werden, haben eine Macht, die nicht durch das Böse vergiftet werden kann. Diese Eigenschaften schaffen ihre eigene Atmosphäre des Guten.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1991

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.