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Osterfreude und ihr geistiges Fundament

Aus der März 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines Ostermorgens Musste ich an all die Segnungen denken, die ich der Christlichen Wissenschaft verdanke — Heilungen von Kinderkrankheiten und Unfällen, guter Sonntagsschulunterricht als Kind sowie die liebevolle Erziehung durch meine Mutter, eine überzeugte Christliche Wissenschafterin.

Meine Liste mit Segnungen wurde zusehends länger: Heilungen von Problemen im zwischenmenschlichen Bereich und von Krankheiten, Heilungen, die meine Frau und meine Tochter erlebten — und zugleich mein wachsendes Bewußtsein ihrer gottähnlichen Eigenschaften, das ganz an die Stelle aller menschlichen Bande trat.

Eine große Freude darüber, was Christus, Wahrheit, durch die Chrsitliche Wissenschaft in meinem Leben bewirkt hatte, durchflutete mich. Jetzt bekam ich eine Ahnung von der Dankbarkeit, die die Jünger Jesu an jenem Ostermorgen vor fast zweitausend Jahren empfunden haben mußten, als sie das Morgenmahl mit ihrem Meister hielten und ihnen klar wurde, daß er nicht gestorben war. Sein Beispiel und die Erkenntnis, daß alles, was er gelehrt hatte, tatsächlich wahr war, beflügelte die Jünger derart, daß sie bald danach auszogen, um zu heilen und zu predigen wie nie zuvor.

Die Christliche Wissenschaft wirft neues Licht auf Jesu Beispiel, seine Lehre und sein Wirken. In diesem Licht sehen wir, daß die „frohe Botschaft“ des Evangeliums auch heute noch gültig ist und anwendbar auf die Probleme unserer modernen Welt durch die Lehre der Christlichen Wissenschaft: nämlich daß Gott allmächtig und allgegenwärtig ist und daß Seine geistigen Gesetze, wenn sie verstanden und angewandt werden, Sünde, Krankheit und Tod zerstören.

Unsere Aufgabe dabei ist, unser Verständnis von Gottes Allmacht zu erweitern. Wenn wir anerkennen, daß Gott Alles ist, werden wir auch zustimmen, daß alles Ihm Unähnliche keine Existenz haben kann, eine irrige Auffassung von den Dingen sein muß. Der Mensch, geistig verstanden, ist zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen — geistig, vollkommen, rechtschaffen und rein. Diese geistige Sohnschaft das Menschen ist die zentrale Osterbotschaft, und jeder einzelne kann sie für sich beweisen. Wenn wir Gottes Allmacht bejahen und alles Ihm Unähnliche verneinen — unsere göttliche Sohnschaft beanspruchen —, erkennen wir, daß die Herrlichkeit jenes Auferstehungsmorgens nicht auf die Zeit Jesu beschränkt ist, sondern durch Vergeistigung des Denkens und Lebens auch heute erlebt werden kann.

In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit beschreibt Mary Baker Eddy Auferstehung als „Vergeistigung des Denkens; eine neue und höhere Idee von der Unsterblichkeit oder dem geistigen Dasein; die materielle Annahme, die dem geistigen Verständnis weicht“. Selbst Jesus, dessen Denken in hohem Maße vergeistigt war, mußte eine außerordentliche Vergeistigung seines Bewußtseins, eine große Umwandlung erfahren, damit die Auferstehung möglich wurde. Das menschliche Element in ihm mußte dem göttlichen weichen. Auch das Denken seiner Jünger bedurfte einer grundlegenden Umwandlung. Zwei seiner Jünger erkannten Jesus nach der Auferstehung zuerst nicht einmal, und er mußte sie aus ihrem kummervollen, abgestumpften Bewußtseinszustand wachrütteln.

Als Christi Nachfolger in unserer Zeit bedürfen auch wir der Auferstehung, der Vergeistigung des Denkens. In dem Maße, wie wir erkennen und akzeptieren, daß wir selbst und unser Nächster von Natur aus gottähnlich sind, erleben wir die wahre Osterfreude im Bewußtsein der Allheit Gottes.

Für einen Christlichen Wissenschafter ist die Osterzeit also eine freudige Erinnerung an die „frohe Botschaft“ der Christlichen Wissenschaft, daß der Mensch als Ausdruck Gottes geistig und ewig ist. Christliche Wissenschafter sehen in der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu die höchste Veranschaulichung der Geistigkeit und Ewigkeit des zu Gottes Bild geschaffenen Menschen, und sie betrachten Jesus als ihren Wegweiser. Für sie sind die Wahrheiten, die Jesus lehrte und lebte, auch heute noch wahr und anwendbar. Und so ist die Osterzeit für die Christlichen Wissenschafter eine freudige Erinnerung daran, daß der herrliche Sieg des Meisters uns zu jeder Zeit segnet, und zwar in dem Maße, wie wir ihn verstehen.

Ein gern gesungenes Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft veranschaulicht die Osterfreude, die wir erleben, wenn wir die geistige Bedeutung von Ostern besser verstehen lernen:

Singt von wahrer Osterfreude,
Laßt sie in die Herzen ein,
Singt von neuem Hoffen, Glauben;
Liebe rollte weg den Stein!
O Verheißung und Erfüllung!
Seht, vom Osterglanz verschönt
Steht der Mensch, den Gott erschaffen,
Frei und herrlich, lichtgekrönt.

Osterfreude ist eine Freude, die der ganzen Menschheit Hoffnung gibt. Die hartnäckigen, verwickelten Probleme zwischen Regierungen, Rassen, Kulturen, Religionen und gesellschaftlichen Schichten können durch die allumfassende Liebe gelöst werden, wie sie im Leben des Meisters so klar zum Ausdruck kam.

In der Dämmerung eines neuen Ostermorgens beginnen wir die geistige Bedeutung der Auferstehung Jesu für unser eigenes Leben zu erkennen — die unser ganzes Sein umfassende Allheit und Güte Gottes. Im Glanze des wahrhaftigen Sieges unseres Meisters über das Grab schließt Gottes Allheit alles aus, was uns hypnotisieren und unsere Freude trüben könnte. Durch unser höheres Verständnis von Ostern sehen wir schließlich den Menschen, wie er wirklich ist — geistig, aufrichtig, stark, vollkommen —, den Menschen, der Herrschaft hat über die ganze Erde.

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