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Die „intensive Pflege“, die Gott uns zuteil werden läßt

Aus der Mai 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir Hören Heute so viel über Menschen, die körperliche Krisen verschiedenster Art durchmachen und auf der Intensivpflegestation im Krankenhaus versorgt werden müssen. Unter „intensiver Pflege“ können wir aber mehr verstehen als nur die intensive medizinische Betreuung auf einer bestimmten Station im Krankenhaus. Wenn wir von der medizinischen Bedeutung absehen, beschreibt der Begriff sehr treffend die ausgezeichnete und liebevolle Fürsorge, die Gott uns angedeihen läßt und deren wir uns bewußt werden, wenn wir Ihm geistig nahestehen. In diesem geistigen Sinn gesehen, bringt der Gedanke an intensive Pflege Vorstellungen von Segen — nicht von Leiden — mit sich.

Ich habe die Dinge nicht immer so positiv gesehen. Ziemlich plötzlich wurde ich sehr krank, und ich ging in ein christlich-wissenschaftliches Pflegeheim, wo die Pflege rund um die Uhr für eine umhegende, dem Gebet und der Heilung förderliche Atmosphäre sorgte und man sich liebevoll um meine täglichen Bedürfnisse kümmerte.

Schon als Kind hatte ich in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernt, mich in Zeiten der Not immer an Gott zu wenden. Ich war fest davon überzeugt, daß es eine höhere Macht oder Grundursache geben mußte, die aller echten Wirklichkeit zugrunde lag. Es leuchtete mir ein, daß diese Macht, die für mich Gott war, keine gefühllose, mechanische Kraft sein konnte, sondern unendliches göttliches Gemüt, Geist, absolute Wirklichkeit oder Wahrheit sein mußte. Gott mußte intelligent und folglich konstruktiv am Wirken und gut sein. Deshalb konnte Er nicht für die Disharmonie und das Elend verantwortlich sein, die von Natur aus Bestandteil der materiellen Schöpfung sind.

Da ich mein Leben lang mit diesem Verständnis von Gottes Güte gelebt hatte, konnte ich dieser augenscheinlichen Krise mit der Überzeugung entgegentreten, daß ich durch Gebet die intensive Pflege erhalten würde, die mich heilen würde. Wenn ich mein Denken in Einklang mit Gottes Gesetz der Harmonie brachte, konnte ich erwarten, daß meine Gesundheit und mein Wohlbefinden in vollem Umfang wiederhergestellt wurden.

Ich begann mein Gebet mit der folgenden positiven Erklärung: Gott erfüllt allen Raum und ist gut; daraus folgt, daß das Gute allen Raum erfüllt. Ungeachtet dessen, was die körperlichen Sinne zu sagen scheinen, ist das Gute überall in Gottes geistigem Universum gegenwärtig und wirksam. Da der Mensch ein Teil dieses Universums ist, kann er nicht eine von Schwierigkeiten geplagte, sterbliche Persönlichkeit in einem materiellen Körper sein, sondern er ist der Ausdruck vom ureigenen Wesen Gottes — eine geistige Idee, die folgerichtige Wirkung einer folgerichtigen Ursache. Der Mensch ist das Geschöpf Gottes, Sein Bild und Gleichnis, unkörperlich, harmonisch, dem nichts mangelt. So konnte ich mein geistiges Bewußtsein, das das göttliche Gemüt widerspiegelt, als meine wirkliche Identität und Substanz betrachten, die eigentliche Wesenheit meines Seins.

Wenn ich Gottes Fürsorge erfahren wollte, war es oberstes Gebot, alles selbstsüchtige Sinnen und Trachten aus dem Weg zu räumen und die Harmonie meiner geistigen Kindschaft wachsamer und demütiger zum Ausdruck zu bringen. „So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes“, heißt es in der Bibel, „damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.“

Erklärungen von Mrs. Eddy waren tröstlich und hilfreich. In ihrer Abhandlung Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft schreibt sie: „Die Christliche Wissenschaft löscht in den Gemütern der Kranken die irrige Vorstellung aus, daß sie in der Materie oder kraft derselben leben oder daß ein sogenannter materieller Organismus die Gesundheit und das Dasein der Menschen beherrsche; und sie führt uns dazu, Ruhe zu finden in Gott, der göttlichen Liebe, die den Menschen mit allen Dingen versorgt, die für sein Wohlergehen erforderlich sind.“

Im Licht der Wahrheit konnte ich erkennen, daß ich von Gott mit geistigem Verständnis ausgestattet war, mit Kraft, Gnade, Liebe und Gesundheit — all den Eigenschaften, die den Himmel in uns ausmachen. Ich konnte mich auf die Tatsache stützen, daß der Himmel — die gegenwärtige wahre Herrschaft des Geistes — unverletzbar ist. Er hängt nicht vom Handeln sterblicher Personen ab, ist nicht äußeren Bedingungen unterworfen und kann durch nichts gestört werden. Auf dieser Grundlage und in Zusammenarbeit mit den lieben Menschen, die mir halfen, war es möglich, angesichts von Gottes segensreichem Plan für Sein Kind die düsteren Voraussagen der sterblichen Annahme als null und nichtig zurückzuweisen.

Das Beispiel Christi Jesu und die Christus-Macht, durch die er den Sturm zum Schweigen brachte, Nahrung für die Menge vermehrte, die Kranken heilte und Tote auferweckte, waren meinem Denken stets nahe. Sein ganzes Leben war wahrlich der Inbegriff der intensiven Fürsorge der Liebe!

Als ich so betete, verschwand allmählich der mentale Druck und das falsche Verantwortungsgefühl, die meine Körperfunktionen gestört und mich krank gemacht hatten, und ein stiller Frieden, eine „Ruhe in Gott“ kam über mich. Ich konnte vollständig darauf vertrauen, daß der Vater für mich sorgen und Seine Harmonie in Form von Gesundheit und Wohlergehen ans Licht bringen würde!

Innerhalb von acht Tagen war ich wieder zu Hause. Ich fühlte mich wohl und konnte meinen Pflichten wieder voll nachkommen, und ich war zutiefst dankbar dafür, den Segen der intensiven Pflege, die Gott uns zuteil werden läßt, erfahren zu haben.

Es mögen Gedanken auf uns einhämmern, die uns einflüstern: „Mein Problem ist zu groß, um geheilt zu werden“, oder: „Meine Erziehung und meine Ausbildung stehen in hoffnungslosem Gegensatz zum geistigen Heilen.“ Aber die Christliche Wissenschaft enthüllt die Wahrheit, daß Gottes Liebe uns in jeder Situation erreicht, wenn wir uns Ihm von ganzem Herzen zuwenden. Der Psalmist sagt: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist?“ Und er fügt hinzu: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“

In unserem wahren Wesen, wie Gott uns kennt, sind wir alle Teil Seines segensreichen Planes. Wir sind in Wahrheit geistig darauf eingestellt, Seine Stimme zu hören, sie zu lieben, auf sie zu lauschen und ihr zu gehorchen. Das bewahrt uns vor dem Aufruhr und dem Sog sterblicher Emotionen. Wir können zuversichtlich wissen, daß wir die Vollständigkeit und ruhige Unverletzbarkeit des unendlichen Ich Bin, das heißt Gottes, widerspiegeln. Daher sind wir immun gegen alle weltlichen Unreinheiten und schädlichen Elemente mentaler und physischer Art, die sich gerne in unsere menschliche Erfahrung eindrängen, unseren Ausblick verdüstern und unsere Fähigkeiten begrenzen möchten. Solches Erkennen der geistigen Wahrheit endet aufwühlende Ängste, selbstsüchtigen Stolz und die zahllosen Formen der Unzufriedenheit, des Selbstmitleids, des Grolls und der Unmoral.

Eine Fassung des 91. Psalms im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft lautet:

Gott hat dich lieb und rettet dich
Vom Strick des Jägers ewiglich,
Von Pestilenz, des Grauens Bild.
Er breitet Seine Flügel weit
Und gibt dir Zuflucht allezeit.
Die Wahrheit ist dir Schirm und Schild.

Wenn wir das wirklich glauben und in seiner geistigen Bedeutung verstehen, können wir nicht von unserem Glauben an Gottes Fürsorge abgebracht werden. Langsam, aber sicher machen wir Fortschritte, ohne verkrampft und ängstlich zu sein. Unglückliche Erinnerungen werden ausgelöscht, Wunden geheilt und Narben entfernt. Unser Denken wird sozusagen reingefegt, und unsere Gesundheit verbessert sich.

Die heilende Macht des Christus kann dann ohne Hindernisse wie ein Gesetz wirken, das die richtigen Bedingungen, Funktionen und erneuernden Kräfte unseres menschlichen Körpers regiert und jeden Bereich unseres Lebens beeinflußt. Wir werden uns der Größe und Schönheit bewußt, die uns innewohnt als den Kindern Gottes, geborgen in Seiner Fürsorge.

Wir wollen nie vergessen, daß wir uns alle in der intensiven, sachkundigen Pflege des Vaters befinden! Diese beständige und unerschütterliche Erkenntnis ist wirkungsvolles Gebet. Es läßt Gottes Gegenwart auf praktische Weise spürbar werden, indem es aufrüttelt, tröstet, befreit und heilt.

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