Geistige Ideale Können machtvoll und allumfassend sein. Als Ideale können sie auch kompromißlos und durch und durch konsequent sein. Aber wenn wir geistige Ideale in der Welt vertreten wollen — an unserem Arbeitsplatz, in der Ehe, bei unseren Verpflichtungen als Bürger und Nachbar —, lernen wir bald, daß wir nicht nur idealistisch, sondern auch weise sein müssen. Und Weisheit stellt sich manchmal nur allmählich ein. Das bedeutet dann, daß wir Wege finden müssen, die geistigen Ideale in unser Leben mit einzubeziehen, ohne die menschlichen Verhältnisse zu übersehen, die alles andere als ideal sein können.
Es kann jemand große Anstrengungen machen, um dem zu entgehen, was er als ein Übel und als Ungerechtigkeit ansieht. Sogar der Terrorist mag glauben, daß Gewalt seinem Idealismus dienen kann. Normalerweise allerdings würden die meisten Menschen ein solch extremes Mittel mit keinem Gedanken erwägen. Aber die Frage, wie man einem radikal geistigen Ideal treu bleiben kann, ist für die meisten von uns äußerst wichtig. Wir möchten keinen Kompromiß schließen, wenn wir glauben, daß ein solcher Kompromiß Schaden anrichtet oder uns noch weiter von unseren Idealen abbringt.
Man muß nicht besonders geistig gesinnt sein, um zu verstehen, daß Hoffnung, Glaube und Liebe die treibende Kraft in unserem Leben sind. Und weil es derartige materiell nicht faßbare Bestrebungen gibt, arbeiten und spielen wir und unternehmen gemeinsam alles mögliche. Alles, was unserer Meinung nach solchen Bestrebungen entgegensteht, kann uns so schwer belasten wie die Vorenthaltung notwendiger Nahrung.
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