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„Wenn ich nur lernen könnte, ein klein wenig so zu lieben, wie Jesus liebte...“

Aus der Juni 1991-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer könnte nicht in einer Zeit der Unsicherheit mehr Licht, mehr Klarheit gebrauchen? Und wenn wir selber auf der Suche nach mehr Licht sind, ist es manchmal hilfreich, die Erlebnisse anderer „ehrlicher Sucher nach Wahrheit“ Siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. xii. zu hören. In den Beiträgen dieser Serie schildern die Verfasser Erfahrungen, die vielleicht für all jene nützlich sein werden, die nach neuen Antworten suchen. Die Verfasser bleiben ungenannt, damit sie offen über ihre frühere Art zu leben und ihre früheren Einstellungen berichten können, auch wenn diese sich erheblich von dem unterscheiden, was ihnen heute wichtig ist. Notwendigerweise werden die Ereignisse zeitlich gerafft wiedergegeben, und die Berichte beanspruchen nicht, alle Aspekte einer Geschichte darzustellen. Aber sie zeigen das breite Spektrum der Sucher sowie die Art und Weise, wie das Licht des Christus, der Wahrheit, den Menschen einen Neuanfang ermöglicht, ihrem Leben eine neue Richtung gibt, es umgestaltet.

Die Umstände, unter denen sich die Menschen rückhaltloser an Gott wenden, sind sehr unterschiedlich. Bei mir war es so, daß ich gerade von meinem Arzt zurückgekommen war. Er hatte mir gesagt, daß die symptome einer Fehlgeburt, unter denen ich litt, sehr wahrscheinlich zum Verlust des Babys — ein Kind, nach dem mein Mann und ich uns inniglich gesehnt hatten — führen würden.

Jahre vorher hatte ich mich von meiner traditionell protestantischen Erziehung gelöst und aufgehört, an Gott zu glauben. Da man mir beigebracht hatte, daß Er uns liebt, aber Krankheit und Unglück sendet, damit wir lernen, gehorsamer zu werden, war ich nicht gewillt, ihn zu lieben oder ihm überhaupt zu vertrauen.

Da ich jedoch niemand anders hatte, an den ich mich wenden konnte, versuchte ich nun still, zu diesem unbekannten Gott zu beten. Ich sagte Ihm, was ich gelehrt worden war zu glauben und daß ich ehrlich nicht wußte, ob es wahr sei oder ob Er überhaupt wirklich existiere. Sinnvoll schien mir nur, daß Er, wenn Er tatsächlich existierte und uns liebte, auf die Dauer nur das Beste für uns wünschen konnte. Allmählich war ich gewillt, Ihm zu vertrauen. Ich dachte an die Worte aus dem Gebet des Herrn: „Dein Wille geschehe.“ Mir wurde klar, daß Gottes Wille, was auch immer er in bezug auf mich und mein Kind war, letzten Endes gut sein mußte. Ich begann mehr als alles andere zu wünschen, daß Sein Wille für uns geschehen möge.

Als ich in diesem Sinne betete, fühlte ich mich plötzlich von einem Gefühl von Wärme, Licht und Liebe umgeben. Ich gewann die feste Überzeugung — die sich nicht rein intellektuell erklären ließ —, daß Gott und ich untrennbar waren. Und in diesem Augenblick wußte ich, daß dieses Einssein genügte. Verschwunden war jeder Gedanke an eine Fehlgeburt und die Furcht, ein Kind zu verlieren. Mein Denken war erfüllt von der Liebe zu Gott, und ich war Ihm zutiefst dankbar, daß Er mir gezeigt hatte, daß Er bei mir war. Die Symptome verschwanden.

Jahre später las ich in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft Christian Science (Kr'istjen s'aiens), unter der Randüberschrift „Vergeistigtes Bewußtsein“ die Worte: „Werde dir einen einzigen Augenblick bewußt, daß Leben und Intelligenz rein geistig sind — weder in noch von der Materie —, und der Körper wird keine Klagen äußern. Wenn du an einer Annahme von Krankheit leidest, wirst du entdecken, daß du augenblicks gesund bist. Leid wird in Freude verwandelt, wenn der körper von geistigem Leben, von geistiger Wahrheit und Liebe beherrscht wird.“ Genau das war geschehen! Obwohl ich es zu der Zeit nicht verstand, war dies die Erklärung für den geistigen Prozeß, durch den ich von den Symptomen einer Fehlgeburt geheilt wurde. Das Kind, um das es bei dieser Heilung ging, ist heute ein junger Mann von achtzehn Jahren, der uns nach wie vor viel Freude bereitet.

Nach diesem Erlebnis hungerte mich nach Religion. Ich sehnte mich, den Gott besser zu verstehen, den ich jetzt erahnte — einen Gott, der Liebe ist, und einen Gott, der erkannt werden kann, wie die Heilige Schrift uns sagt. Ich kehrte zu meiner früheren Kirche zurück und begann, die Bibel zu lesen. Ungefähr zwölf Jahre lang rang ich mit der Tatsache, daß die Erkenntnisse von Gottes völlig liebevoller Natur, die ich durch mein Bibelstudium gewann und dadurch, daß ich mich im Gebet an Ihn wandte, nicht mit dem übereinstimmten, was ich weiterhin über Gott hörte. Ein Gott, der begrenzt ist in dem, was Er für Seine Kinder tun kann, ein wandelbarer Gott, dessen Willen wir nicht kennen können und der beides, Gutes und Böses, schickt — solche Beschreibungen paßten nicht zu dem völlig guten Gott, den ich immer häufiger erlebte.

In dieser Zeit verließen wir uns in unserer Familie im allgemeinen auf ärztliche Versorgung. Doch oft wandte ich mich einfach an Gott um Hilfe, entweder weil die ärztliche Kunst erschöpft war oder weil ich mich wegen der negativen Prognose eines Arztes fürchtete oder manchmal nur, weil ich Gottes heilende Hand spüren wollte. Es gab Heilungen von Kopfschmerzen und Grippe, eine schnelle Heilung von einer Verbrennung, die unser Sohn erlitt, als er das heiße Auspuffrohr unseres Wagens anfaßte, und eine sofortige Heilung unseres Kindes von Masern. Diese Heilungen geschahen immer, wenn ich einfach zu Gott betete und von ganzem Herzen auf Seine Fürsorge vertraute, wie ich es während der ersten Heilung von den Symptomen einer Fehlgeburt getan hatte.

Ständig sehnte ich mich danach, mehr von Gottes Natur zu verstehen, und es betrübte mich, daß ich geistig nicht zu wachsen schien. Ich sah keine Beweise für eine Erneuerung des Charakters, die wir der traditionellen Theologie gemäß erleben, wenn wir Christus in unser Herz einlassen. Hierzu hatte ich mich offiziell und ernsthaft verpflichtet, und ich versuchte, in Übereinstimmung damit zu leben. Aber ich hatte nicht das Gefühl, daß ich mich geändert hatte.

Eines Nachts, als ich versuchte, mit ziemlich hoffnungslos aussehenden Familienproblemen fertig zu werden, bat ich Gott, mich zu lehren, wahrhaft zu lieben. Ich glaubte, daß ich diese Probleme lösen könnte, wenn ich nur lernen könnte, ein klein wenig so zu lieben, wie Christus Jesus liebte.

Am nächsten Tag lud mich eine Bekannte zu einem christlich-wissenschaftlichen Sonntagsgottesdienst ein. Überraschenderweise nahm ich die Einladung an. Überraschenderweise, weil ich von der Christlichen Wissenschaft gehört hatte und sie für irgendeinen nichtchristlichen Kult hielt, dessen Anhänger nicht an die Bibel glaubten. Ja, ich dachte, daß die Christlichen Wissenschafter nicht einmal eine richtige Kirche hätten! Ich hatte von Leseräumen der Christlichen Wissenschaft gehört und dachte, daß die Leute je nach Lust und Laune einfach in ein großes, einer Bibliothek ähnliches Gebäude gehen und dort wer weiß was lesen.

Nun, nichts ist besser, als die Wahrheit aus erster Hand zu erfahren, um Unwissenheit und vorgefaßte Meinungen zu beseitigen. Als ich in jenem christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst die Lektionspredigt aus der Bibel, gefolgt von entsprechenden Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, hörte, hatte ich das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Ich war am Ende meiner Suche nach Gott angelangt — oder besser, am Anfang! Ich lieh mir das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit und las es von Anfang bis Ende. Es war für mich offensichtlich, daß die Autorin die Bibel liebte, und in ihrem Buch sah ich die Möglichkeit, mit der Bibel vertrauter zu werden und Gott zu verstehen wie nie zuvor.

Nach ungefähr einem Jahr, in dem ich durch Erfahrung lernte, daß ich mich wegen Heilung völlig auf Gott verlassen konnte, trat ich jener Zweigkirche und Der Mutterkirche bei. Später hatte ich Klassenunterricht bei einem Lehrer der Christlichen Wissenschaft. Und ich hatte das Vorrecht, in einem Leseraum der Christlichen Wissenschaft, über den ich einst so wenig wußte, tätig zu sein.

Die folgenden Jahre brachten ein größeres Verständnis von Gott und mehr Liebe zu Ihm und zu Christus Jesus. Meine Dankbarkeit ist groß für Mrs. Eddy, der die Wahrheit des Seins in ihrer Vollständigkeit offenbart wurde und die es durch ihre Schriften und ihre Kirche allen ermöglichte, diese Wahrheit zu verstehen und anzuwenden. Ja, die göttliche Liebe heilte unsere Familienprobleme und sorgt auch weiterhin in jeder Weise für uns; unter anderem heilt sie mich von negativen Charakterzügen, an deren Überwindung ich einst verzweifelte.

Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, daß ich eine ganze christliche Konfession entdeckt habe, deren Anhänger danach trachten, Gott als vollkommen gut zu verstehen, und sich seit über hundert Jahren auf Gott verlassen, um Heilung zu finden. Ich möchte bei keinem Leser fälschlicherweise den Eindruck erwecken, daß mein Leben seitdem auf Rosen gebettet ist. Aber mein Verständnis von Gott wächst ständig und mit ihm meine Liebe zu anderen und das heilende Vertrauen in die vollkommene Wirklichkeit der Allheit des göttlichen Geistes.

Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.“

(Kol 3:14)

Liebe ist vor allen Dingen das Zeichen des neuen Lebens in Christus. Sie ist das Band, das dem Leben Sinn, Kraft und Integrität verleiht. .. Liebe schafft Vollkommenheit, und zwar nicht nur in der Gemeinschaft der Christen. . ., sondern in jedem teilhabenden Gläubigen. .. und im ganzen Kosmos.

in The Interpreter's One-Volume Commentary on the Bible, Charles M. Laymon, Hrsg., Abingdon Press.

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