Im Treffpunkt können Herold-Leser Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen, die sie bei ihren geistigen Entdekkungen in der Kirche und in der Gemeinschaft, in der sie leben, gemacht haben.
Kurz Vor Einem Workshop, der vor einigen Jahren von der Redaktion des Christian Science Journals, Christian Science Sentinels und Herolds für Autoren veranstaltet wurde, sprach uns eine Bekannte an. In ihrer nüchternen Art machte sie uns unmißverständlich klar, wir hätten versäumt, ihr hinreichend einschlägige Informationen über das Schreiben zu geben. Und sie hoffe, der Workshop werde das nachholen!
Nach dem Workshop ließ sie uns wissen, sie sehe die Dinge inzwischen etwas anders, da sie etwas über die geistige Grundlage ihrer Arbeit für die Zeitschriften hinzugelernt habe. Übrigens wurde sie wenig später Ausüberin der Christlichen Wissenschaft und schreibt heute regelmäßig für die Zeitschriften.
In gewisser Weise kann man das Schreiben für die religiösen Zeitschriften sicherlich mit dem Erlernen anderer anspruchsvoller Fertigkeiten vergleichen — Skifahren etwa oder Violine spielen. Es gibt bestimmte Regeln und Kenntnisse, die man sich aneignen muß — zum Beispiel: Schreibe klar und nicht zu langatmig. Vermeide abgedroschene Redewendungen. Halte dich an dein Thema usw. Aber es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Schreiben für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften und dem Beherrschen anderer Fertigkeiten (auch anderer Formen des Schreibens), und zwar folgender: Diese Art des Schreibens soll eine heilende Wirkung haben und erschöpft sich nicht darin, Informationen zu vermitteln.
Es gibt heute wahrscheinlich nur wenige Zeitschriften, religiöse eingeschlossen, die diesen Unterschied verstehen würden. Man könnte in der Tat annehmen, es bringe unvermeidlich etwas Altmodisches, Frömmelndes, allzu konfessionell Gebundenes hervor. Doch das Gegenteil sollte der Fall sein.
Selbstverständlich sollen die Zeitschriften, die Mary Baker Eddy gründete, nicht nur die Kirchenmitglieder erreichen. Aber gerade deshalb müssen sie mehr sein als nur unterhaltsam, informativ, moralisch und zeitgemäß.
Das bedeutet ganz sicher nicht, daß sie engstirnig, beschränkt und im Jargon geschrieben sein müssen. Weit gefehlt. Doch es bedeutet auch nicht, daß zwischen einem halbwegs inspirierenden Artikel aus einer anderen Zeitschrift und einem Artikel aus dem Herold, dem Sentinel oder dem Journal kein wesentlicher Unterschied besteht. Die Qualität der Gedanken sollte in einem Artikel für die religiösen Zeitschriften der Kirche Christi, Wissenschafter, ohne Zweifel eine andere sein, als man sie in einem durchschnittlichen kommerziellen Zeitschriftenartikel findet.
Als die Zeitschriften, die Mrs. Eddy gründete, müssen sie auf der Praxis der Christlichen Wissenschaft fußen. Sie müssen intelligenten Gebrauch von der christlich-wissenschaftlichen Terminologie machen. Wir müssen auf natürliche und effektive Weise andere an unserem Verständnis von Gott, vom Menschen, von der geistigen Wirklichkeit und dem göttlichen Gesetz — an allem, was die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft einschließt — teilhaben lassen. Und genauso, wie die Gedanken eines Ausübers über jemanden sich in ihrer Qualität von denen unterscheiden, die etwa ein flüchtiger Bekannter über ihn hat, so liegt dem Schreiben für die Zeitschriften das selbstlose, geistige Lauschen zugrunde, das besonders den heilenden Christus zum Ausdruck kommen läßt.
Der Vorgang des Schreibens selbst ist, wie die meisten von uns festgestellt haben, der christlich-wissenschaftlichen Praxis vergleichbar. Das bedeutet jedoch nicht, daß man die Dinge durch eine rosarote Brille sieht. Zum Schreiben gehört sehr oft ein harter Kampf mit den eigenen Ängsten und Begrenzungen sowie das beharrliche Bemühen, unsere Motive zu läutern und das eigene Ich zum Schweigen zu bringen. Es ist kein intellektueller Prozeß, sondern etwas, was geistiges Wachstum verlangt. Man muß sozusagen das werden, worüber man schreibt.
All das kann enorme praktische Auswirkungen haben auf die Qualität unserer Arbeit.
In einem Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft wird es folgendermaßen ausgedrückt:
Laßt uns still sein und Ihn suchen,
Gott, der Menschen Heil und Hort,
Fern den Sinnen, laßt uns lauschen
Auf der Seele stilles Wort.
Unser Bestreben ist, den Christus erscheinen zu lassen — den Christus, der das tun kann, was die Sterblichen nicht vermögen: buchstäblich heilen.
EIN ERFAHRENER AUTOR SCHREIBT
Was, So Fragte ich mich, ist dafür verantwortlich, daß meine Artikel nicht schon in der ersten Niederschrift gut werden? Schon seit geraumer Zeit war mir aufgefallen, daß fast jedesmal, wenn mir ein Abschnitt oder eine Redewendung besonders gut gefiel, die Redakteure mich ersuchten, die betreffende Stelle zu streichen bzw. die Redewendung durch eine andere zu ersetzen, die weniger Aufmerksamkeit auf sich zog. Aber da es nicht jedes Mal geschah, war ich nicht bereit, mich an diesem Punkt zu korrigieren, mich wirklich zu fragen: „Ist das etwas, was die Zeitschriften brauchen, oder ist es etwas, was ich für raffiniert oder für einen Ausdruck meines persönlichen Stils halte?“
Natürlich ist so etwas nur der persönlichen Sinn, und hinter dem persönlichen Sinn stoßen wir gewöhnlich auf den tierischen Magnetismus, der Sein Unwesen treibt und uns anstachelt, gegen unser ureigenstes Interesse zu handeln. An dieser Stelle wurde mir klar, daß ich höchstwahrscheinlich nicht der einzige Autor bin, der in dieser Weise manipuliert wird. Auch wenn die Gründe für die Notwendigkeit, einen Artikel zu überarbeiten, bei jedem anders sein mögen, so muß es doch in jedem Fall der tierische Magnetismus sein, der dahintersteckt und der mit Erfolg daran arbeitet, den Strom von neuen Artikeln aus dem göttlichen Gemüt einzudämmen.
Aber Wahrheit ist allmächtig. All die Wahrheit, die von Gott ausgeht und mittels der verschiedenen Autoren gezielt den Weg in die Zeitschriften findet, hat die unendliche Macht Gottes hinter sich. Sie ist mit Sicherheit stark genug, um mit jeder Form des persönlichen Sinnes, die einen Artikel verderben und in seiner ersten Fassung für die Veröffentlichung ungeeignet machen möchte, fertig zu werden. In dem Maße, wie wir uns diesem Strom der Wahrheit öffnen und ihm gestatten, allen persönlichen Sinn aus unseren Artikeln wegzuwaschen, sollten wir in der Lage sein, den Anforderungen der Zeitschriften gerecht zu werden, ohne den unnötigen Zeitaufwand, der mit dem Umschreiben eines Artikels verbunden ist. Damit meine ich nicht, daß wir nie ringen müßten, wenn wir einen Artikel schreiben, oder daß wir nicht viele Entwürfe machen müßten, um ihn dann im ersten Anlauf in seine endgültige Form zu bringen. Wenigstens jedoch sollte es uns gelingen, keine Zeit mehr mit größeren Umarbeitungen zu vergeuden.
EIN PAAR „SCHREIBTIPS“ VON DER REDAKTION
Machen Sie Sich soweit wie möglich von der Vorstellung frei, die Herold- Leser seien schon lange mit der Christlichen Wissenschaft vertraut oder hätten zwangsläufig einen tiefverwurzelten Glauben an Gott. Nehmen Sie sich die Zeit und definieren Sie einmal auf erfrischende, anregende Weise Begriffe, die wir in der Wissenschaft verwenden, wie tierischer Magnetismus, sterbliches Gemüt, Irrtum, Behandlung. Das wird einem neuen Leser helfen.
•Beschränken Sie sich auf ein Thema. Jeder Artikel sollte sich auf ein Thema konzentrieren. Auch sehr erfahrene Autoren stellen oftmals fest, daß das Thema eines Artikels mit zunehmender Länge immer weniger greifbar wird. Ein Gedanke führt zum nächsten, und bevor wir es merken, schreiben wir schon über zwei — oder mehr — Dinge. Wir kennen vielleicht die Geschichte von dem Mann, der auf sein Pferd stieg und „in alle Richtungen davonritt“! Eine Probe, die wir diesbezüglich machen können, wäre, die zentrale Aussage des Artikels in einem Satz zusammenzufassen. Gelingt uns das nicht, dann versuchen wir wahrscheinlich, zwei oder mehr wichtige Themen auf einmal zu behandeln.
•Manchmal hilft es, wenn Sie den ersten Abschnitt Ihres Artikels — den „Einstieg“ — als eine Art roten Teppich betrachten, den Sie ausrollen. Wenn dieser Abschnitt einladend genug ist, werden die Leser weiterlesen wollen! Wenn nicht, kann es sein, daß Sie Ihren Artikel überschlagen, ganz gleich, wieviel er zu bieten hat. Eine gute Faustregel für das Schreiben einer Einleitung ist: Gehen Sie von sich aus auf den Leser zu, wer oder wo er auch sei. Denken Sie daran, daß Sie auch Leser aus Kulturkreisen haben, die andere Traditionen und Bezugspunkte haben als Sie.
•Wie man den Artikel tippt. Bitte schreiben Sie lhr Manuskript mit dreifachem Zeilenabstand (oder wenn das nicht möglich sein sollte, mit doppeltem), und lassen Sie rundherum einen Rand von vier bis fünf Zentimeter Breite.
Das erleichtert uns die Arbeit an Ihrem Manuskript erheblich.
Wir Würden Keine Briefe wie die folgenden bekommen, wenn das, was unsere Autoren schreiben, nicht auf Demonstration beruhte. Was wie nichts anderes die Herzen unserer Leser berührt und erhebt, ist das Licht, das im Finstern — inmitten der Nacht — scheint. Dieses Licht ist wichtiger als alle Stilfragen und sogar als die Frage, ob ein Artikel zeitgemäß ist. Dieses Licht ist die Substanz dessen, was wir den Menschen geben können.
VON EINEM REDAKTEUR EINER MOSKAUER WIRTSCHAFTSZEITSCHRIFT
Ich lese [den Sentinel] mit großem Interesse... Die Gedanken über das Geistige, über die Verwandtschaft von Seelen, sind mir vertraut, sie sind meinen Gedanken über das Leben sehr ähnlich.
SCHREIBEN, DAS HEILT
Kürzlich wurde ich beim Lesen einiger Ausgaben des Sentinels geheilt. Monatelang hatten mir Schmerzen in der Seite des Kopfes und im Ohr zu schaffen gemacht. Auch konnte ich nicht länger als [ungefähr fünfzehn Minuten] lesen, ohne daß mich das eine Auge sehr schmerzte. Als die Schmerzen nicht mehr nur gelegentlich, sondern täglich auftraten, bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich betete, um meine Beziehung zu Gott besser zu verstehen, und schließlich rief ich meine Schwester an, die eine im Journal eingetragene Ausüberin der Christlichen Wissenschaft ist.
Meine Sentinels hatten sich neben meinem Bett angesammelt. Da ich nicht mehr viel lesen konnte, und auch aus finanziellen Gründen, hatte ich beschlossen, mein Abonnement zu kündigen. Drei Abende später nahm ich ein Heft zur Hand, um vor dem Einschlafen zu lesen. Später las ich noch in verschiedenen anderen. Stellen Sie sich meine Überraschung vor, als ich auf die Uhr schaute und merkte, daß ich zwei Stunden gelesen hatte! Meine Kopfschmerzen waren verflogen, und ich las, ohne daß mein Auge mir Beschwerden machte.
Ich war vollständig geheilt. Muß ich noch hinzufügen, daß ich mein Sentinel-Abonnement verlängerte?
AUS DEM WARTEZIMMER EINES KRANKENHAUSES
Während der fünfzehn Minuten im Wartezimmer des Krankenhauses fiel mir zufällig eine Ihrer Broschüren in die Hand... Aus dem Durchblättern wurde intensives Lesen, weil der Denkprozeß, den es in Gang setzte, mir die Augen öffnete...
Wie kann ich weitere Literatur von Ihrer Organisation bekommen?
EIN HÄFTLING SCHREIBT
Fester Glaube und die gut durchdachten Artikel können dazu beitragen, einem Leben, das wenig Halt hat, Stabilität zu geben... Der Sentinel verlangt ernsthaftes Nachdenken und echte Selbsterkenntnis auch von denjenigen, die keine Christlichen Wissenschafter sind. In dieser schnellebigen Welt gibt uns die Gewißheit von Gottes Unveränderlichkeit und die Zusicherung, daß Er dem Leben aller Menschen einen Sinn gibt, inneren Friedne.
EIN LESER VON DER ELFENBEINKÜSTE
Vor kurzem gab mir ein Freund vier alte Hefte lhrer Monatsschrift... Offen gesagt, ich... finde keine... Worte, um die unschätzbaren Beiträge und das tiefgreifende geistige Erwachen, das ich lhren Zeitschriften verdanke, zu beschreiben.
VON EINEM GRIECHISCHORTHODOXEN GEISTLICHEN
Ich danke lhnen für lhren Artikel in der Februar-Ausgabe 1990 des Christian Science Journals...
Ich habe über lhre Botschaft nachgedacht, denn sie sagte die Wahrheit über die Wahrheit. Sie kam in der Stunde der Not.
EIN SENTINEL AUS EINEM SCHUHREPARATURGESCHÄFT
Vor etwa vier Jahren nahm ich in einem Schuhreparaturgeschäft ein Freiexemplar des Sentinels mit. Damals interessierte ich mich nicht für das Heilen, war aber ein ernsthafter Sucher nach Wahrheit. Ich war beeindruckt von der erfrischenden Anschauung von Gott und dem Menschen, und davon, daß Gebet heute wie zu Jesu Zeiten sowohl Krankheit als auch Sünde heilen kann.
Ein paar Monate später beschloß ich, einen Leseraum der Christlichen Wissenschaft aufzusuchen, und ich lernte, wie ich diese „Widereinführung des ursprünglichen Christentums und seines verlorengegangenen Elements des Heilens“ [siehe Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy] ernsthaft studieren konnte. Seit diesem Tag ist meine Einstellung zum Leben eine andere geworden.
In Einer Ansprache, die am 9. Juli 1960 im Sentinel erschien, sagte eine Redakteurin des Journals, Sentinels und Herolds über diese Zeitschriften: „Das Ziel ihrer Zeitschriften ist es, überall die geistigen ldeen zu verbreiten, die das menschliche Denken unfehlbar leiten, es mit Weisheit und Liebe erfüllen und ihm mehr Kraft geben, die machtvolle Intelligenz auszudrücken, die Gemüt ist...
Ihre Zeitschriften müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, die inspirierenden ldeen zu veröffentlichen, die den Fortschritt des menschlichen Denkens fördern, es aus dem Labyrinth des Materialismus herausführen zu der Erkenntnis, daß der Mensch zum Gleichnis Gottes erschaffen ist.“
In der Ansprache wurde deutlich, daß es allein die geistige ldee und der Christus sind, die den Zeitschriften ihren Wert und ihre Kraft geben.
VON JEMANDEM, DER REGELMÄSSIG BEITRÄGE EINSENDET
[Anmerkung: Diejenigen, die für das Journal, den Sentinel und Herold schreiben, sind Lehrer, Geschäftsleute, Hausfrauen bzw. -männer, Landwirte, Programmierer usw. Sehr wenige davon würden sich selbst in erster Linie als „Autoren“ bezeichnen. Folgender Beitrag stammt von einem Autor, der zufällig auch Schriftsteller von Beruf ist. Der Brief zeigt, daß auch für „Schriftsteller“ das Schreiben für Zeitschriften, die dem Heilen verpflichtet sind, nicht in erster Linie literarisch oder fachlich, sondern geistig herausfordernd und lohnend ist.]
Ich Fing An, für die Zeitschriften zu schreiben, weil meinte, ich müsse meinen Gedanken über die Christliche Wissenschaft Ausdruck geben. Inzwischen ist mir klar geworden, daß es wichtiger ist, herauszufinden, was Mrs. Eddy über ein Thema sagt, und das dann, bevor ich darüber schreibe und auch während des Schreibens, zu leben.
Auch lerne ich, an den Leser zu denken statt an mich selbst — und zwar voller Liebe und Achtung. Bei religiösen Artikeln ist in meinen Augen die Gefahr besonders groß, daß sie nicht den richtigen Ton treffen oder „unwissenschaftlich“ sind. Dabei geht es um Dinge wie Selbstgerechtigkeit, übermäßigen Optimismus oder Pessimismus, Übertreibung, Predigen und bloßes Theoretisieren. Aber dadurch, daß ich die Aufrichtigkeit, Demut und selbstlose Liebe, über die ich schreibe, während des Schreibens lebe, wird mir der Weg gewiesen, und gleichzeitig bereichert so das Schreiben für die Zeitschriften auch mein Leben.
Nachdem Sie Ihren Artikel geschrieben haben, sollten Sie ihn noch einmal durchgehen und sich dabei folgende Fragen stellen: Kann dieser Artikel einem verzweifelten Leser Hoffnung geben? Erreicht der Artikel den Leser tatsächlich da, wo er ist, und nicht da, wo ich ihn mir wünsche? Vermittelt dieser Artikel etwas von der Wissenschaft des Christus und den metaphysi-schen Wahrheiten, die für ihre Demonstration wesentlich sind? Enthält mein Artikel wirklich geistiges Licht und Heilung?
