Im Treffpunkt können Herold-Leser Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen, die sie bei ihren geistigen Entdekkungen in der Kirche und in der Gemeinschaft, in der sie leben, gemacht haben.
Ungefähr 3500 Kirchenmitglieder, Gäste und Vertreter der Presse besetzten am 8. Juni fast jeden Sitzplatz im Erweiterungsbau Der Mutterkirche — die größte Teilnehmerzahl an einer Jahresversammlung seit mehreren Jahren. Diese beeindruckende Zusammenkunft hatte etwas von einem Familientreffen, was deutlich wurde durch die offene Behandlung heikler Themen, die ausführliche Bekanntgabe der finanziellen Situation der Kirche und die Dankbarkeit für das, was im letzten Jahr erreicht und geleistet wurde.
Wie in den meisten Familien, die schwierige Zeiten durchmachen, gab es einige Mitglieder, die ernstlich besorgt waren. Unter vielen der Anwesenden herrschte jedoch eine beruhigende Einigkeit darüber, daß die Probleme, denen sich die Kirche gegenübersieht, nur durch eine im Gebet vereinte Mitgliedschaft gelöst werden können — durch die Dankbarkeit für unsere Führerin Mary Baker Eddy und ihr revolutionäres Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.
Wie Sie sehen werden, deuten die Berichte an, daß es im letzten Jahr vieles gab, für das wir dankbar sein können: ein deutlicher Anstieg der Verkaufszahlen von Wissenschaft und Gesundheit, ein Ausfschwung bei der Aufnahme neuer Mitglieder und der Eintragung neuer Ausüber der Christlichen Wissenschaft, die Gründung von fünf neuen Vereinigungen im Osten Deutschlands und eine Zunahme der finanziellen Beiträge an Die Mutterkirche.
Wir laden Sie dazu ein, die Auszüge aus den Berichten auf den folgenden Seiten zu lesen (oder sich die Tonbandaufnahme der vollständigen Versammlung anzuhören, die an alle Zweigkirchen verschickt wurde). Und wir hoffen, daß Sie beim Lesen oder Zuhören an dem besonderen familiären Geist teilhaben werden, der den Mitgliedern Der Mutterkirche so wichtig ist.
Die Versammlung wurde mit Lied Nr. 32 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft eröffnet. Die zurücktretende Präsidentin Jill Gooding las Stellen aus der Bibel und aus Mrs. Eddys Schriften. Die Anwesenden vereinigten sich danach im stillen Gebet und beteten dann gemeinsam das Gebet des Herrn. Jill Gooding gab die Beamten Der Mutterkirche bekannt: Reverend Mary Baker Eddy, Pastorin Emerita; der Vorstand der Christlichen Wissenschaft, John Lewis Selover, Richard C. Bergenheim, Olga M. Chaffee, Virginia S. Harris, Al M. Carnesciali; Präsident, Nathan A. Talbot; Erster Leser, Howard E. Johnson; Zweiter Leser, Margaret Rogers; Schriftführer, Olga M. Chaffee; Schatzmeister, John Lewis Selover.
BEMERKUNGEN DES NEUEN PRÄSIDENTEN:
Es ist heute so wichtig, daß wir uns als das betrachten, was wir wirklich sind — eine Kirchenfamilie. Eine Familie, deren Mitglieder füreinander sorgen und sich danach sehnen, einander zu unterstützen. Und wir müssen uns als eine Familie betrachten, in der wir genug Achtung voreinander haben, um ehrlich über beunruhigende Fragen zu sprechen.
Denken wir aber zunächst über das nach, was uns vereint. Gott, Christus Jesus, die Bibel, die Offenbarung, Mary Baker Eddy, das geistige Heilen, der Tröster, das Handbuch Der Mutterkirche — das alles hält uns zusammen und wird, dessen bin ich mir sicher, unsere Liebe zueinander und Achtung voreinander fördern und vertiefen, so daß wir das, was uns trennen möchte, überwinden und hinter uns lassen.
Ferner ist es wichtig, daß wir unsere Achtung vor der Regierungsform, die Mrs. Eddy für Die Mutterkirche wählte, bewahren und sogar vertiefen, daß wir dem Druck widerstehen, unsere Kirche auf eine politische Basis zu stellen. Zugleich ist uns natürlich bewußt, daß es Augenblicke gibt, wo eine Aussprache unter Familienmitgliedern notwendig ist.
Wir werden heute über die finanzielle Lage der Kirche sprechen. Wir wollen darüber nachdenken, welchen Respekt diejenigen, die Positionen in Der Mutterkirche innehaben, jedem Mitglied schulden und welchen Respekt jedes Mitglied denen schuldet, die diese Ämter ausfüllen. Wir werden einiges zur Kontroverse um die Veröffentlichung des Bliss-Knapp-Buches sagen und über die Zukunft des Monitor-Journalismus und welche Formen er annehmen wird. Und wir werden uns mit der Frage befassen, in welche Richtung wir als Kirche weitergehen wollen. Eine Zeit für echte Erneuerung ist gekommen, eine Zeit für neue Gelegenheiten.
Sehr viel ist über die Richtung unserer Bewegung, unserer Kirche, geredet worden. Ich glaube, wir sehen nicht das ganze Bild, wenn wir diese Richtung hauptsächlich an dem messen, was in Boston geschieht. Unsere Kirche, unsere Bewegung, ist viel weiter zu definieren. Sie wird durch das definiert, was jeder Christliche Wissenschafter auf der Welt jeden Tag tut.
Welche Richtung hat unsere Kirche also eingeschlagen? Die Antwort darauf muß zum größten Teil am Ende eines jeden Tages kommen, wenn Sie sich fragen: „Welche Richtung hat mein Leben heute genommen?” Und dann müssen wir die Tatsache in Betracht ziehen, daß der Christus, die Wahrheit, im Bewußtsein tätig ist, und der Christus wird schließlich unseren Weg bestimmen.
BERICHT DES SCHATZMEISTERS:
Im Dezember 1984 nahm die gesamte Mitgliedschaft Der Mutterkirche an einer weltweiten Fernsehsatellitenkonferenz teil, um gemeinsam zu erörtern und darüber zu beten, wie wir am besten die geistigen Bedürfnisse der Menschheit stillen können. Dieses gemeinsame Gebet war die Grundlage der seither in die Wege geleiteten erweiterten Tätigkeiten Der Mutterkirche. Die Gelder Der Mutterkirche sind für diese Arbeit verwendet worden, und es werden viele Fragen gestellt sowohl in bezug auf die Ausgaben wie die Tätigkeiten.
Ich beginne mit der Rundfunkarbeit. Etwa um die Zeit der internationalen Videokonferenz im Dezember 1984 wurden wichtige Schritte unternommen, um unsere Mitmenschen durch Radioprogramme zu erreichen — durch Monitor Radio in den Vereinigten Staaten und weltweit durch unser Netz von Kurzwellensendern. Im Laufe von fünf Jahren haben wir 37,5 Millionen Dollar in den Bau und Ankauf von drei Kurzwellensendern investiert. Zusätzliche Investitionskosten für Monitor Radio beliefen sich auf 2,5 Millionen Dollar. Seit Aufnahme des Sendebetriebs betragen die Betriebskosten der Inlandsund Kurzwellensendungen, einschließlich Programmgestaltung, 79 Millionen Dollar. Die gesamten Investitionsund Betriebskosten betragen 105 Millionen Dollar, einschließlich Abschreibung.
Unsere Tageszeitung: The Christian Science Monitor 1983 starteten wir eine größere Werbekampagne zur Erhöhung der Auflagenziffern der Zeitung. Es wurde uns klar, daß die Investition von 23 Millionen Dollar in keinem Verhältnis zur Erhöhung der Auflage um 28 000 stand und nicht weitergeführt werden konnte. Eine Auflagenhöhe von etwa 110 000 kann im Augenblick besser beibehalten werden.
Von 1984 bis Ende des Geschäftsjahres 1989 betrug das Defizit der Zeitung durchschnittlich 20 Millionen Dollar im Jahr. Nach der Einführung des neuen Formats im Jahre 1989 wurde das Betriebsdefizit der Zeitung auf rund 12 bis 13 Millionen Dollar im Jahr reduziert. Zusammengefaßt bedeutet das, daß sich das Betriebsdefizit der Zeitung seit 1984 auf 138 Millionen Dollar beläuft; darin eingeschlossen sind die Kosten für die 1989 vorgenommene Umstellung und die Investitionskosten.
Das Fernsehen. Unsere tägliche Sendung World Monitor. A Television Presentation of The Christian Science Monitor wurde im September 1988 gestartet und vom Discovery Channel bis Januar 1992 ausgestrahlt. In diesen Jahren hat der Discovery Channel 8,3 Millionen Dollar an die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft gezahlt. Die Produktionskosten für World Monitor beliefen sich in der Zeit auf etwa 25 Millionen Dollar im Jahr.
Das Fernsehen erwies sich als ein geeignetes Mittel, den Monitor-Journalismus einem viel größeren Kreis zugänglich zu machen, und ein Plan wurde ausgearbeitet für unser eigenes Vertriebsnetz — einem Kabelfernsehkanal, der rund um die Uhr Sendungen ausstrahlt: The Monitor Channel. Für die Programme sollten die Nachrichten und Beiträge aus unserer Tageszeitung genutzt werden.
Der Monitor-Kanal nahm am 1. Mai 1991 den Sendebetrieb auf. Weit über fünf Millionen Haushalte empfingen unsere Sendungen in den ersten zwölf Monaten. 1991 nahmen die Programmkosten beträchtlich zu, da rund um die Uhr Sendungen ausgestrahlt wurden. Von den Anfangen im Jahre 1990 bis zum Ende des gerade abgeschlossenen Geschäftsjahres betrugen die Investitionsund Betriebskosten des Monitor-Kanals 89 Millionen Dollar.
Die Investitions und Betriebskosten für die anfänglichen monatlichen und wöchentlichen Fernsehsendungen, die tägliche Nachrichtensendung World Monitor auf dem Discovery Channel, für Kanal 68 in Boston und den Monitor-Kanal beliefen sich auf insgesamt 259 Millionen Dollar. Diese Summe schließt alle Fernseh-Einnahmen ein. Wie ich bereits erwähnte, kamen sie vor allem vom Discovery Channel.
Ich möchte hier einige Worte über die Ziele, Hoffnungen und Pläne für den Monitor-Kanal hinzufügen. Zahlen und Konten erzählen nicht die ganze Geschichte, und denen, die so gewissenhafte, schöpferische und effektive Arbeit geleistet haben, gebührt unsere Dankbarkeit. Der Aufnahme unseres Sendebetriebs wurde in der Branche große Beachtung geschenkt. Man beobachtete uns genauestens, und die Zunahme unserer Zuschauer, die Auszeichnungen und die Tatsache, daß man uns nachahmte, zeigten, daß wir einen wertvollen Beitrag zur Welt des Fernsehens leisteten. Als sich jedoch potentielle Partnerschaften nicht realisierten und die Kosten stark anstiegen, mußten wir notgedrungen den Sendebetrieb des Monitor-Kanals einstellen.
In der heutigen Zeit, in der uns die Welt und ihre Entwicklung zum größten Teil visuell dargeboten wird, bedarf es nach wie vor einer unabhängigen, moralischen und geistigen Stimme in der Wüste. Wir haben in den vergangenen Jahren wertvolle Erfahrungen gesammelt, wenn auch der Preis hoch war. Doch wir haben bewiesen, daß wir gute, lehrreiche, tiefschürfende Programme herstellen können, wenn wir dem Beispiel folgen, das unsere Führerin uns mit ihrem mutigen Eintritt in die Welt des Journalismus bot. Eine Zeit besonnener, selbstloser und gebeterfüllter Neueinschätzung der Dinge kann die erforderlichen neuen Möglichkeiten ans Licht bringen, wie unsere Kirche der Menschheit am besten und umfassendsten dienen kann.
Das Magazin World Monitor. The Christian Science Monitor Monthly. Ein überarbeiteter Plan und Kosteneinsparungen ermöglichen es uns, das Magazin weiter herauszubringen. Der ursprüngliche Plan sah eine Investition von 9,5 Millionen Dollar bis zur Kostendeckung vor. Bis zu diesem Geschäftsjahr haben wir 36,5 Millionen investiert. Die Zeitschrift erreicht eine wichtige Leserschaft — zum großen Teil einen anderen Leserkreis als die Tageszeitung. Und wir arbeiten mit vielen größeren Inserenten zusammen, die vorher nie Anzeigen in unseren Publikationen veröffentlichten.
Das Christian Science Journal, der Christian Science Sentinel und das Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft haben seit dem Geschäftsjahr 1984/85 einen Gewinn von 2,5 Millionen Dollar abgeworfen. Im selben Zeitraum hatten die Herolde ein Defizit von beinahe 10 Millionen Dollar.
Die Verwaltungskosten für das Büro des Schriftführers und des Schatzmeisters, für das Komitee für Veröffentlichungen, den Vortragsrat, den Unterrichtsrat, den Bevollmächtigten des Verlegers und das Büro des Vorstands betrugen durchschnittlich 34 Millionen Dollar im Jahr.
Die jährlichen Kopfsteuerzahlungen treffen in Der Mutterkirche ordnungsgemäß ein. Zusätzliche Spenden, die aus Dankbarkeit eingesandt und gern als „Währung der Liebe” bezeichnet werden, liegen in diesem Kalenderjahr um etwa eine Million Dollar höher als im Vorjahr. Herzlichen Dank! Andere Einkünfte wie aus Investitionen, Nachlässen und dem Verkauf von Sachvermögen sind ebenfalls hauptsächlich Gaben der Dankbarkeit. Von 1984 bis zum gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr betrugen die Einkünfte Der Mutterkirche ingesamt 683 Millionen Dollar.
Die Gesamtausgaben für das Geschäftsjahr 1991/92 enthalten die Betriebskosten, Investitionskosten, aufgelaufene Kosten für eingestellte Unternehmungen und Kapitalabschreibungen. Die gesamten Betriebs- und Investitionskosten für die beibehaltenen Aktivitäten, das heißt ohne das Fernsehen, betrugen 94 Millionen Dollar. Die Betriebskosten für das Fernsehen in den zehn Monaten (bis zum Entschluß, den Sendebetrieb einzustellen) beliefen sich auf 53 Millionen Dollar. Für das Fernsehen sind weitere Kosten in Höhe von 68,5 Millionen Dollar angefallen für Abfindungen an Angestellte, Büroschließungen, die Abwicklung von Verträgen und die Veräußerung von Vermögenswerten. Damit betrugen die gesamten Betriebs- und Investitionskosten für das vergangene Jahr 215,5 Millionen Dollar.
Bis auf die Mietverpflichtungen für Investitionsanlagen (die auch letztes Jahr im Bericht enthalten waren) hat die Kirche keine Schulden. Diese Verpflichtungen betrugen am 30. April 4,7 Millionen Dollar. Mit der Veräußerung von einigen Fernsehanlagen werden diese Verpflichtungen voll erfüllt sein.
Die Gelder, die in zweckgebundenen Fonds verfügbar sind, einschließlich der Treuhandfonds für den Christian Science Monitor und für Die Mutterkirche, belaufen sich auf 104 Millionen Dollar. Die nichtzweckgebundenen Mittel sind wie folgt zu errechnen: die reinen Betriebskosten, einschließlich der aufgelaufenen Kosten für eingestellte Unternehmungen und Investitionskosten, betrugen 154 Millionen Dollar, abzüglich 17 Millionen Dollar für Anschaffungen aus früheren Jahren. Die Betriebskosten verringerten sich dadurch auf 137 Millionen Dollar. Am 1. Mai 1991 betrug der Saldovortrag der nichtzweckgebundenen Gelder 22 Millionen Dollar. Nach Abzug der Betriebskosten weisen die nichtzweckgebundenen Mittel am 30. April 1992 ein Defizit von 115 Millionen Dollar auf. Von diesem Betrag sind 68,5 Millionen Dollar für die Einstellung von Unternehmungen vorgesehen. Und 10 Millionen Dollar sind inzwischen gezahlt worden.
Wir haben flüssige Mittel, um allen Verpflichtungen gerecht zu werden. Die Kosten für das Einstellen von Unternehmungen werden durch Umbuchungen aus den Pensionsreserven gedeckt, und zwar je nach Bedarf bis zu 45 Millionen Dollar. Das Reinvermögen Der Mutterkirche, einschließlich zweckgebundener und nichtzweckgebundener Mittel, Pensionsreserven, Anlagen und Ausrüstung, beträgt am 30. April 1992 138 Millionen Dollar.
Im Kirchenhandbuch (Art. XXIV Abschn. 4) ist vorgesehen, daß die Bücher der Kirche jährlich geprüft werden. Den Satzungsbestimmungen zufolge sorgt das Finanzkomitee dafür, daß das geschieht.
Die Firma Ernst & Young ist vom Finanzkomitee damit beauftragt worden, den Jahresabschluß Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, für das am 30. April zu Ende gehende Geschäftsjahr zu prüfen. Unsere Buchrevision ist zum größten Teil beendet. Aufgrund unserer bisherigen Prüfung können wir davon ausgehen, daß wir nichts zu beanstanden haben werden.
Was die Anleihen an die Pensionsreserven angeht, so haben wir eine von außenstehenden Anwälten vertretene Rechtsauffassung überprüft und unsere Ansicht bestätigt gefunden, daß die Pensionsreserven zu den nichtzweckgebundenen Mitteln gehören und daß Gelder, die der Vorstand für Pensionen abgeführt hat, auch vom Vorstand wieder der allgemeinen Verwendung zugeführt werden können.
Zusammenfassend kann ich sagen, daß unsere Revision zu keinen Veränderungen in den berichteten Zahlen geführt hat, daß wir alle für die Buchprüfung erforderliche Hilfe von der Geschäftsführung und anderen Mitarbeitern erhalten haben und daß wir freien Zugang zu allen von uns verlangten Informationen hatten.
John Selover: Vielen Dank für Ihre besondere Aufmerksamkeit in diesem Jahr. Ihre Geduld und Ihr Interesse werden sehr geschätzt. Es ist höchst ungewöhnlich, ja beinahe beispiellos, daß ein so detaillierter Bericht gegeben wird. Ich sage beinahe beispiellos, weil Mrs. Eddy im Jahre 1907 eine Ausnahme machte. Damals wurde Mrs. Eddys Fähigkeit, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln, angezweifelt, und in der Öffentlichkeit wurde viel darüber diskutiert. Um also die vielen falschen Behauptungen über sich zu berichtigen, gab Mrs. Eddy eine eidesstattliche Versicherung ab, die später im selben Jahr im Sentinel veröffentlicht wurde. Sie bestand aus einer vollständigen Aufstellung ihrer persönlichen Vermögenswerte und Darlegung ihrer finanziellen Lage. Das half, die Fragen zu beantworten und die Anschuldigungen zum Schweigen zu bringen. Wieder einmal konnten wir uns an ihr Beispiel halten. Die besonderen Umstände erforderten, daß wir es ihr gleichtaten. Daher dieser vollständige Bericht in diesem Jahr. (Auf der Jahresversammlung wurde ein schriftlicher Finanzbericht ausgegeben, den die Mitglieder Der Mutterkirche vom Schatzmeister anfordern können.)
BERICHT DES GESCHÄFTSFÜHRERS DER CHRISTLICH-WISSENSCHAFTLICHEN VERLAGSGESELLSCHAFT:
Lassen Sie mich von den einzelnen Bereichen berichten, an denen Sie, da bin ich sicher, besonders interessiert sein werden. Der Christian Science Monitor, unsere Tageszeitung, behält seinen Mitarbeiterstab in Boston und den anderen Büros bei. Doch darüber hinaus wollen wir für den Monitor neue technische Einrichtungen erwerben und installieren, die uns die elektronische Übermittlung maschinegeschriebener Seiten zu einem auswärtigen Drucker ermöglichen. Das Ergebnis: geringere Kosten und die Verbesserung des Redaktionsschlusses unserer Zeitung um 30 bis 45 Minuten. Dies ist nur ein Schritt in einer Reihe von Veränderungen, die über die letzten drei Jahre durchgeführt wurden, um den Redaktionsschluß drei Stunden nach hinten zu verlegen und soweit wie möglich neueste Nachrichten zu bringen.
Es werden Mittel zur Verfügung gestellt, um die redaktionelle Qualität des Kurzwellen- und des Inlandsprogramms zu stärken. Gleichzeitig verbessern wir das Programm von Monitor Radio, das der Sender American Public Radio (APR) ausstrahlt. Die Nachrichten von Monitor Radio bilden die Hauptnachrichtenquelle vor APR und von über 200 ihm angeschlossenen Radiostationen. Für den World Service of The Christian Science Monitor auf Kurzwelle werden zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Wir richten zudem unsere Antennen neu aus, damit wir zu günstigeren Zeiten mehr Hörer erreichen können.
Das internationale Feld wird besser und schneller mit allen religiösen Zeitschriften beliefert werden, also dem Christian Science Journal, dem Christian Science Sentinel, den verschiedenen Ausgaben des Herolds der Christlichen Wissenschaft und dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen. Das Magazin World Monitor wird weiter monatlich in der bisherigen Qualität und Größe erscheinen.
Außerdem behalten wir einen Kern der Fernsehproduktion bei, damit die tägliche Bibellektion (The Daily Bible Lesson) und Projekte des Vortragsrates produziert und bestehende Programme zum Verkauf vorbereitet werden können.
Es hat so viele Behauptungen über das Buch The Destiny of The Mother Church von Bliss Knapp gegeben, daß wir den aufrichtigen Wunsch haben, mit folgenden Worten eine Klärung herbeizuführen. Die einzig korrekte Erklärung der Theologie der Christlichen Wissenschaft ist ausschließlich in den Schriften unserer Führerin Mary Baker Eddy zu finden. Von diesem soliden Fundament ausgehend, wird es hilfreich sein, wenn wir kurz auf den Unterschied eingehen zwischen dem Begriff „autorisierte Literatur“, der nicht im Handbuch Der Mutterkirche erscheint, und dem Begriff „christlich-wissenschaftliche Literatur“, der im Kirchenhandbuch benutzt wird.
„Autorisierte Literatur“ bezieht sich allgemein auf alle Literatur, die von der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft herausgegeben oder verkauft wird. Dies schließt Mary Baker Eddys Schriften ein, aber auch andere Literatur, wie historische Werke oder Bibelkommentare, die woanders herausgegeben wurden.
„Christlich-wissenschaftliche Literatur“, auf die sich Artikel VIII Abschnitt 11 bezieht, ist nur solche, die dazu bestimmt ist, die Regeln und Demonstration der Christlichen Wissenschaft darzulegen. Das schließt keine NachSchlagewerke wie Biographien, Wörterbücher und Bibelkommentare ein.
Es ist schon immer so gewesen, daß vieles, was die Verlagsgesellschaft als „autorisierte Literatur“ herausgibt, nicht unter die Rubrik „christlich-wissenschaftliche Literatur“ fällt. Destiny und historische oder Erinnerungswerke können die Last richtiger oder unrichtiger Literatur und die Verantwortung dafür nicht tragen — genausowenig wie anderswo publizierte Bibelkommentare das können und Nachdrucke von Monitor-Serien oder Sammlungen von Monitor-Artikeln, die von der Verlagsgesellschaft der Kirche herausgegeben oder verkauft werden. Wenn dem nicht so wäre, müßte ein Großteil der gegenwärtig in den Leseräumen angebotenen Literatur dort verschwinden.
Wir müssen uns als Weltbürger heute mehr denn je fragen: „Wie sehr interessieren wir uns als Christliche Wissenschafter für das, was in der Welt geheilt werden muß? Wie sehr sind wir daran interessiert, der ganzen Menschheit den großen Segen des Christus-Heilens zu bringen?“
Viele Kirchen gehen diese Fragen an, indem sie die Mittel ausschöpfen, die die Verlagsgesellschaft bietet. Neben den Ressourcen, die durch die Leseräume verfügbar sind, gibt es noch das Verlags-Partnerschaftsprogramm, das den Zweigkirchen den Gebrauch des in Der Mutterkirche hergestellten Radiound Fernsehmaterials für die Ausstrahlung durch örtliche Sender ermöglicht. Dazu gehören auch die auf Video aufgenommenen Bibellektionen und die Sendungen des Herolds. Die Kirchen berichten schon von deutlichen Früchten dieser ersten Schritte in Richtung einer neuen Offenheit.
Was ist die tiefe Bedeutung hinter unseren heutigen Bemühungen, das zu fördern, was Mrs. Eddy mit dem Monitor und den Zeitschriften begründet hat? Wir haben den Auftrag, die Zeitschriften „auf der Höhe der Zeit“ zu halten, und wir sind Zeugen radikaler Veränderungen auf dem Gebiet der Kommunikation geworden. Als Mrs. Eddy einmal über das Streben nach modernen materiellen Erfindungen befragt wurde, sagte sie: „Oh, wir können uns ihnen nicht entgegenstellen. Sie führen alle zu einer neueren, verfeinerten, mehr vergeistigten Lebensweise. Sie trachten nach den feineren Elementen. Sie erhellen den Weg zu der Kirche Christi. Wir nutzen sie, wir machen sie zu unseren Ausdrucksmitteln. Sie bereiten den Weg für uns“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes).
Wollen Sie nicht mit mir gemeinsam in den folgenden Tagen und Wochen über eine Frage nachdenken und beten, mit der wir uns in der Verlagsgesellschaft beschäftigen müssen? Nämlich: Wie können wir auf dem Weg in eine Ära, die sich immer schneller verändert, am wirksamsten den Auftrag unserer Führerin erfüllen, unsere Zeitschriften auf der Höhe der Zeit zu halten und die Geschäfte der Verlagsgesellschaft auf einer rein christlichen Basis tatkräftig und umsichtig zu führen?
BERICHT DES LEITERS DER KOMITEES FÜR VERÖFFENTLICHUNGEN:
In den Anfangsjahren unserer Bewegung war es nicht ungewöhnlich, daß Mitglieder ungern im Rampenlicht standen, wenn sie sich für die Wahrheit einsetzten. Machen Sie sich darauf gefaßt: Das Unbehagen wird wieder zur Norm — doch es ist ein erfrischendes Unbehagen, das zu Heilung führt. Manchmal bedarf es eines kleinen Anstoßes, damit wir die Christliche Wissenschaft an andere weitergeben und unsere Liebe — eine tiefe Liebe zur Menschheit — mit anderen teilen.
Als Nathan Talbot im vergangenen Jahr Leiter der Komitees für Veröffentlichungen war, hat er Zeitungsredaktionen in 41 Bundesstaaten der USA und mehreren kanadischen Provinzen aufgesucht. Auf dieser Reise gab es viele falsche Vorstellungen zu berichtigen. Bei manchen Redakteuren war er willkommen. Andere waren zurückhaltender — gewöhnlich wegen der negativen Presseberichte, die über unsere Kirche veröffentlicht worden waren. Offen gesagt, ohne Berichte über Gerichtsverfahren, das Fernsehen oder ein umstrittenes Buch gelten wir als ein unergiebiges Thema. Unser eigentliches Thema — körperliche Wiederherstellung und die Erneuerung des Lebens durch geistiges Heilen — findet nur wenig Interesse.
Auch im kommenden Jahr werden wir Reporter und Redakteure aufsuchen. Wenn wir die wahre Botschaft der Christlichen Wissenschaft in die Öffentlichkeit tragen, werden wir diejenigen erreichen, die ehrlichen Herzens nach der Wahrheit streben und die Hoffnung und Heilung suchen.
Wir werden auch weiterhin, wenn nötig, gesetzgebende Körperschaften und Gerichtssäle aufsuchen. Wir werden an Konferenzen über den Mißbrauch von Kondern teilnehmen, zu Jurastudenten sprechen, mit Beamten des Gesundheitswesens konferieren und denen, die Filme und Fernsehprogramme über die Christliche Wissenschaft produzieren, falls gewünscht, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir werden uns weiter für Gesetze einsetzen, die das Recht von Erwachsenen und Kindern auf geistiges Heilen respektieren, und Gesetze ablehnen, die unsere Glaubensfreiheit einschränken, egal, wo sie zu finden sind.
BERICHT DER SCHRIFTFÜHRERIN DER MUTTERKIRCHE:
Obwohl die Mitgliedschaft insgesamt sich in den letzten Jahren verkleinert hat, wächst die Zahl der Neuanträge. Tatsächlich war die Zahl der in diesem Jahr aufgenommenen Mitglieder die höchste der letzten vier Jahre. Neue Mitglieder kamen aus 56 Ländern, der größte Teil aus den Vereinigten Staaten, gefolgt von Ländern in Afrika, Europa und Südamerika. Unter diesen neuen Mitgliedern sind viele Sonntagsschüler.
Wir lernen die neuen Mitglieder durch ihre Briefe und die ihrer Befürworter kennen und sind von dem geistigen Reichtum inspiriert, den sie in diese Kirche einbringen. Unter anderem wurde von folgenden Heilungen berichtet: Rheumatismus in den Knien, Depressionen, Malaria, Alkoholismus, ein mißgestalteter Fuß bei einem kind, Versorgung, Nierensteine, Rückenschmerzen aufgrund eines Unfalls, Arthritis, Arbeitslosigkeit, Lungenentzündung, Familienkonflikte, moralische Probleme und Brustkrebs. Wir sollten hinzufügen, daß einige dieser Fälle durch einen Arzt diagnostiziert wurden, bevor christlich-wissenschaftliche Behandlung einsetzte, und daß die Heilungen anschließend durch ärztliche Untersuchungen bestätigt wurden.
Ich bin gefragt worden, ob es stimmt, daß einige Zweigkirchen schließen. Die Antwort ist ja, doch ist das nur ein Aspekt der Sache. In einigen Fällen hat die Hingabe einzelner an die öffentliche Ausübung ihre Zweigkirche zu großer Erneuerung geführt.
Einige Zweige mühen sich ab unter der falschen Vorstellung, daß sie versagen, wenn es häufig nicht so sehr eine Frage des Versagens ist als der Erkenntnis, wie sie besser dienen können. Vielleicht hat sich das Umfeld der Kirche drastisch verändert. Manchmal stellen Zweigkirchen fest, daß sie den sich verändernden Bedürfnissen ihrer Umgebung mit neuer Kraft und Wirksamkeit begegnen können, wenn sie sich zusammenschließen. Es muß jedoch klar sein, daß es keine Universallösung gibt — es ist von Ort zu Ort verschieden.
Neben den 2600 Zweigkirchen in aller Welt gibt es ca. 270 Gruppen, die Gottesdienste abhalten. Einige sind neu, und der Großteil dieses Wachstums geht auf die Aktivitäten Der Mutterkirche im Verlagsbereich und im Rundfunk und Fernsehen zurück. Wir begrüßen herzlich die christlich-wissenschaftlichen Gemeinden in aller Welt, die im letzten Jahr gegründet wurden, und sind besonders dankbar für die in Chemnitz, Rostock, Leipzig, Berlin-Mitte und Magdeburg. Aufgrund der wachsenden Anzahl von Gruppen und entstehenden Kirchen sowie des steigenden Bedürfnisses nach schneller Kommunikation haben wir nun Beauftragte des Schriftführers in Deutschland, Australien, Indien, Indonesien, Kenia und Nigeria.
Viele Mitglieder verspüren den natürlichen Wunsch, in die öffentliche Ausübung zu gehen und sich schließlich für die Eintragung im Christian Science Journal zu qualifizieren. Im letzten Jahr gab es einen 67prozentigen Zuwachs an eingetragenen Ausübern. Wir sind darüber sehr erfreut.
Unsere fortgesetzte gebetvolle Auseinandersetzung mit der Bestimmung im Kirchenhandbuch in bezug auf christlich-wissenschaftliches Pflegen, Artikel VIII Abschnitt 31, hat Mitgliedern in aller Welt frische Inspiration und neue Möglichkeiten eröffnet, den Bedarf an christlich-wissenschaftlichen Pflegekräften zu decken.
Lange haben wir hier in Der Mutterkirche nach effektiveren Wegen gesucht, den Bedürfnissen der heutigen Jugend gerecht zu werden. In Zusammenarbeit mit dem Feld wurde die Antwort in Form von Jugendtreffen gefunden. Wenn einzelne Christliche Wissenschafter in irgendeinem Teil der Welt feststellen, daß ein Bedürfnis nach einem solchen Treffen besteht, machen sie sich an die gebetvolle Vorbereitung, Unterstützung und Finanzierung dieses Vorhabens. Für das kommende Jahr sind Treffen auf der ganzen Welt geplant. Diese Treffen stehen jungen Leuten aller Glaubensrichtungen im Alter von zwölf bis dreißig Jahren offen.
Und nun einige Bemerkungen zur Korrespondenz. Im allgemeinen zeigt die Korrespondenz eine sehr liebevolle und verständnisvolle Mitgliedschaft. Sogar Briefe, die Bedenken oder Mißbilligung zum Ausdruck bringen, sind sehr konstruktiv gewesen. Gelegentlich erhält die Schriftführerin eine Beschwerde unter Artikel I Abschnitt 9 im Handbuch Der Mutterkirche über „Pflichten der Kirchenbeamten“. Wir lesen dies aufmerksam und befolgen treu die Schritte, die in dem Abschnitt vorgeschrieben werden.
Welche Rolle haben wir in dieser Welt? Im Kirchenhandbuch (Art. VIII Abschn. 16) erhalten wir einen sehr klaren Auftrag: „Es ist die Pflicht der Mitglieder Der Mutterkirche und ihrer Zweige, Frieden auf Erden und Wohlwollen unter den Menschen zu fördern; doch sollen Mitglieder Der Mutterkirche fernerhin nicht Mitglieder anderer Vereine werden, außer solchen, die im Handbuch Der Mutterkirche angegeben sind, und sie sollen bestrebt sein, die Wohlfahrt der ganzen Menschheit dadurch zu fördern, daß sie die Vorschriften der göttlichen Liebe demonstrieren.“
Lassen Sie uns alle — individuell und kollektiv — danach streben, diesen Auftrag zu erfüllen, und ich vertraue darauf, daß bei unserem Wiedersehen im nächsten Jahr unsere Berichte diese Hingabe bezeugen werden.
BERICHTE AUS DEM FELD:
Wir berichten mit großer Freude über die Arbeit, die unser Gefängniskomitee in Montevideo, Uruguay, leistet.
Einer der Gefängnisinsassen wurde durch unsere Gottesdienste von Trauer geheilt, nachdem seine kleine Tochter weitergegangen war. Er hatte sich entschlossen, Selbstmord zu begehen, doch der Entschluß wandelte sich um in den Wunsch, zu leben und durch die Christliche Wissenschaft mehr über Gott zu erfahren. Ein anderer Insasse kam zunächst nur zu uns, um etwas anderes zu tun zu haben. Er ist nun einer unserer hingebungsvollsten Teilnehmer. Sobald er freigelassen werde, sagt er, möchte er den Gefangenen weiter helfen, indem er in unserem Gefängniskomitee mitarbeitet. Er sieht, wie wichtig die Christliche Wissenschaft in den Gefängnissen ist. Ein anderer Gefangener berichtete, wie er seinen Zellengenossen von Drogenabhängigkeit heilte — auf dieselbe natürliche Weise, wie die ersten Christen heilten.
Und von einem Mitglied der Gruppe Christlicher Wissenschafter im Merimbula und Bega Distrikt, Neusüdwales, Australien:
Es ist nicht ungewöhnlich, daß die Sonntagsschule mehr Teilnehmer hat als der Gottesdienst. Das war der Fall, als die Versammlungen auf unserer Farm abgehalten wurden. Ich konnte zur festgesetzten Stunde beobachten, wie die Kinder über die Einzäunungen der Viehweiden kletterten, ihre Pferde zurückließen, aus dem Hühnerstall kamen und gemeinsam zur Sonntagsschule gingen. Unsere Kirchengemeinde wächst weiterhin. Und innerhalb der letzten zwölf Monate haben sich alle, die noch nicht Mitglied Der Mutterkirche waren, um Mitgliedschaft beworben und wurden angenommen. Einer hatte Klassenunterricht, und einer wurde als Ausüber im Christian Science Journal eingetragen.
Der nächste Bericht kommt von Zweiter Kirche Christi, Wissenschafter, Hamburg, Deutschland:
Durch unsere intensive Beteiligung am Europäischen Jugendtreffen wurden sich die Mitglieder mehr der Umgebung unserer Kirche bewußt. Eine mentale Tür öffnete sich. Wir wollten offener, liebevoller und warmherziger werden.
Ein junger Mann wurde im Frühjahr 1989 durch unseren Leseraum mit der Christlichen Wissenschaft bekannt, nahm am Jugendtreffen in Hamburg teil und trat dann unserer Kirche bei. Eine Frau, die durch ihre Teilnahme am Jugendtreffen dazu angeregt wurde, Mitglied unserer Kirche zu werden, wurde von Sehschwäche geheilt und braucht keine Brille mehr zu tragen.
Folgendes ist ein Bericht von einem Mitglied der Christlich-Wissen-schaftlichen Vereinigung in Luanda, Angola:
Bevor ich die Christliche Wissenschaft kennenlernte, war die Bibel für mich nicht mehr als ein Buch voller Geschichten. Doch dank des Lehrbuchs, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, konnte ich die heilende Botschaft dieses Buches verstehen.
Dieses Verständnis kam meiner ganzen Familie zugute, und wir hatten viele Heilungen. Meine Frau wurde von Tuberkulose, meine Tochter von einem angeborenen Defekt am Arm geheilt, und ich wurde aus dem Gefängnis entlassen, nachdem ich vom Mobutu-Regime verhaftet worden war. Mitglieder meiner Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung schickten mir einen Herold der Christlichen Wissenschaft, der Artikel darüber enthielt, wie politischen Gefangenen durch Gebet geholfen werden kann. Der Herold war so voller hilfreicher geistiger Wahrheiten, daß diese Wahrheiten mich befreiten. Vier Tage nachdem ich den Herold gelesen hatte und drei Monate nach meiner Verhaftung wurde ich plötzlich freigelassen.
Und ein Bericht aus Rußland:
Am Sonntag, dem 24. Mai, wurde der erste öffentliche Gottesdienst der Christlichen Wissenschaft in Moskau abgehalten. Und in St. Petersburg trifft sich seit über einem Jahr eine Gruppe von jungen Erwachsenen, Studenten und Kindern.
BERICHT DES REDAKTIONSDIREKTORS DER CHRISTLICH-WISSENSCHAFTLICHEN VERLAGSGESELLSCHAFT:
Verfolgt man die Geschichte der Christlichen Wissenschaft, so zeigt sich, daß die Christliche Wissenschaft, immer wenn sie wirklich die Herzen der Menschen berührte, auch den Wunsch zu dienen wachrief. Unser eigenes geistiges Wachstum hat uns für die Botschaft der Christlichen Wissenschaft empfänglich gemacht, und weil wir diese Gabe von Gott empfangen haben, tragen Sie und ich eine große Verantwortung. Mrs. Eddy weist im Kirchenhandbuch (Art. VIII Abschn. 6) darauf hin, daß wir eine „Pflicht gegen Gott, gegen [unsere] Führerin und gegen die Menschheit“ zu erfüllen haben.
Wer für die Zeitschriften schreibt, läßt andere daran teilhaben, was er durch das Anwenden der Christlichen Wissenschaft im täglichen Leben gelernt hat. Getreu unserer Führerin bringt er die Disziplin auf, die für gutes Schreiben erforderlich ist. In den vergangenen Jahren haben sich zu diesen Autoren auch diejenigen gesellt, die bereit waren, einen Beitrag zu den Radiound Fernsehprogrammen des Herolds zu leisten. Alle diese Beiträge und Artikel stärken unsere Mitglieder in ihrer Arbeit für die Sache der Christlichen Wissenschaft und für die ganze Menschheit.
Ohne Ihre Mitarbeit — sowohl als Autor wie auch als Abonnent — verlieren die Zeitschriften ihre Kraft.
Als Kirche sind wir aufgefordert, intensiver über unsere Pflichten und Rechte als Mitglieder nachzudenken. Abonnieren Sie die Zeitschriften? Werden Sie darum beten, daß Gott Sie dazu führt, andere mit den Zeitschriften bekannt zu machen?
Wir sind bemüht, den Bedürfnissen unserer Herold-Abonnenten besser gerecht zu werden. Wir werden bestimmte Mitglieder bitten, gelegentlich redaktionelle Beiträge für den deutschen, französischen, portugiesischen und spanischen Herold zu schreiben. Sie werden von ihrem jeweiligen Feld aus den Redakteuren hier in der Verlagsgesellschaft helfen, Material für die Herolde und unsere anderen Zeitschriften bereitzustellen. Diese vier Herolde werden nach wie vor jeden Monat herausgegeben, aber die vierteljährlich erscheinenden Herolde werden von Grund auf umgestaltet. Sie werden jetzt einbis zweimal im Jahr erscheinen und ähnlich aussehen wie die monatlichen Ausgaben des Herolds. Jedes Heft wird mindestens doppelt so viel enthalten wie die bisherige Ausgabe. In einer dieser Sprachen werden wir eventuell auch eine auf Kassette erscheinende Version des Herolds testen.
Integrität, Ehrlichkeit, Furchtlosigkeit, Einsicht, Verständnis, Erbarmen, Liebe, Hoffnung, Lauterkeit: diese Eigenschaften sind zu Kennzeichen des Monitor-Journalismus geworden. Unlängst bezeichnete die Gannett Foundation den Christian Science Monitor als eine der zwanzig besten Zeitungen in der Welt. Die Fernseh-Berichterstattung des Monitors über die frühere Sowjetunion erhielt einen „Emmy“ (eine amerikanische Auszeichnung für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Fernsehens). Die Publikation Passport to World Band Radio wird in ihrer Ausgabe für 1993 den World Service of The Christian Science Monitor als eines der zehn besten Programme aufführen. Das Magazin World Monitor: The Christian Science Monitor Monthly hat sich dadurch ausgezeichnet, daß es in der Lage war, „Ereignisse vorauszusehen und vorauszusagen, die das allgemeine Wohl betreffen“, wie Mrs. Eddy es in Wissenschaft und Gesundheit ausdrückt.
Die Zeitung hatte 85 Jahre Zeit, um zu lernen, was es bedeutet, der Christian Science Monitor zu sein — und der Lernprozeß dauert an. Unsere Rundfunkund Fernsehtätigkeiten hatten viel weniger Zeit. Sie können auf den Erfahrungen der Zeitung fußen, doch neue Lektionen müssen gelernt werden. Die Medien haben ihre unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Aber wir müssen lernen, diese Instrumente des 20. Jahrhunderts zu handhaben, wenn wir für die Aufgaben, die im 21. Jahrhundert auf uns warten, gerüstet sein wollen. Andernfalls laufen wir Gefahr, ein Überbleibsel des 19. Jahrhunderts zu werden.
Unter allen unseren Zeitschriften sind es wohl die Bibellektionen, für die wir am meisten dankbar sind. Da Mrs. Eddy im Handbuch Der Mutterkirche (Art. III Abschn. 1) erklärt, daß „die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade“ von diesen Lektionen abhängt, können wir davon ausgehen, daß unser eigener Erfolg beim Ausüben der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade von unserer Arbeit mit diesen Lektionen abhängt. Diese Lektionen sind Predigten für jeden einzelnen und für die Welt als Ganzes. Sie umspannen die Welt mit dem Wort Gottes, und die Erde reagiert auf diese Liebe.
Vielleicht ist dies eine Zeit, in der wir einender die Hände stützen und so in der gemeinsamen Arbeit als „Gottes Mitarbeiter“ unsere Pflicht gegen Gott, unsere Führerin und die Menschheit erfüllen können.
BERICHT DER VERLEGERIN DER SCHRIFTEN MARY BAKER EDDYS UND VORSITZENDEN DES VORSTANDS DER CHRISTLICHEN WISSENSCHAFT:
Liebe Freunde, bevor wir eine Kirche hatten, hatten wir ein Buch. Wie Sie wissen, wurde die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy zuteil. Sie gab sie der Welt in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Alles erwuchs aus der geistigen Entdeckung und Wahrheit in dem Buch. Kirche ist da, wo immer jemand die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit liest — diese geistigen Gesetze lebt und beweist. Und jeder kann durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit geheilt werden.
Wenige Bücher haben eine Geschichte, die vergleichbar ist mit der von Wissenschaft und Gesundheit. Selten ist einem Buch so viel Gebet und Aufmerksamkeit gewidmet worden oder hat es so viel Kampf und Beharrlichkeit gekostet wie dieses. Selten ist ein Buch regelmäßig so aktiv benutzt worden: als Lehrbuch, als Pastor zusammen mit der Bibel und als eine Quelle, die Inspiration und Einsichten in die Bibel vermittelt. Seit dem ersten Erscheinen von Wissenschaft und Gesundheit sind über 8 850 000 Exemplare verkauft worden. Die jährlichen Verkaufszahlen lagen seit 1905 immer über 50 000. Im letzten Jahr gab es einen erfreulichen Zuwachs: 82 351 Exemplare wurden verkauft.
Wissenschaft und Gesundheit erscheint in siebzehn Sprachen. Es wird in siebzig Ländern in den Kirchen gelesen, und auch in vielen anderen Ländern, in denen es noch keine christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste gibt. Die Wirkung von Wissenschaft und Gesundheit ist von Dauer. Mit den Worten unserer Führerin: „Die Tatsache bleibt bestehen, daß das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft das Universum umwandelt“ (Vermischte Schriften).
Zum Abschluß möchte ich nun als Vorsitzende im Namen des Vorstands daran erinnern, daß es in diesem Jahr hundert Jahre her ist, seit Mary Baker Eddy 1892 ihre Kirche neu organisierte.
Mrs. Eddy verknüpft das Wort Ewigkeit mit dem Kirchenhandbuch (siehe Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes). Diese hundert Jahre, die unsere Kirche besteht, sind also nur eine kurze Spanne. Doch selbst in dieser kurzen Zeit haben uns die Satzungen und die Glaubenssätze Führung, Schutz, Mut, Disziplin, Heilung, Überzeugung, Güte, Kontinuität, Entschlußkraft und Erleuchtung verliehen — ja alles, was wir als einzelne Mitglieder und als Institution zu unserer Führung brauchen und je brauchen werden.
Im Hinblick auf die nächsten hundert Jahre dieser Kirche können wir uns viele Fragen stellen. Zwei dieser Fragen sollten sein, mit den Worten unserer Führerin: „Lebe ich das Leben, das dem höchsten Guten nahekommt? Demonstriere ich die heilende Kraft der Wahrheit und Liebe?“ Und sie verheißt: „Wenn dem so ist, dann wird der Weg immer lichter werden, bis zum vollen Tag’. Deine Früchte werden beweisen, was das Verständnis von Gott dem Menschen bringt“ (Wissenschaft und Gesundheit).
Heute beginnt ein neues Jahrhundert für diese Kirche. Möge es gesegnet sein mit jenen, die vereint sind in dem Ziel, die Menschheit zu erheben und die Nöte und Sünden der Welt zu heilen. Die Wiedereinführung des Christentums Christi und seiner ursprünglichen Heilkraft ist alle Mühe wert, die wir auf die Mission unserer Kirche und die Menschheit verwenden. Es wird bewiesen durch alles, was wir sind — individuell und als Kirche.
Zum Abschluß der Versammlung sangen die Mitglieder Lied Nr. 176 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft.
